Chili Con Knarre
t-t-tot!«
5
Spearmintkaugummi
0 mg Natrium
pro Portion
James sah Danas von Panik ergriffenes Gesicht lange an und spürte, dass sie es ernst meinte.
»Kannst du mir zeigen, wo sie ist?«, bat er sie und klang dabei mutiger, als er sich tatsächlich fühlte.
»D-da hinten, w-wo f-früher d-das Skelett war.« Sie deutete auf den Pfad, der rechts abbog.
James löste Danas Krallen von seinem Unterarm und packte mit festem Griff ihre zitternde Hand. »Kannst du mir die genaue Stelle zeigen?«
»Auf keinen Fall!«, schrie sie und rannte in entgegengesetzter Richtung davon, wobei sie laut nach Jacob rief.
Nachdem ihre Gestalt um eine im Dunkeln liegende Biegung verschwunden war, wurde James sich der drückenden Stille um sich herum bewusst. Selbst das Wasser tröpfelte jetzt lautlos aus den Felsnasen, während er vorsichtig den Weg entlanglief und links und rechts Ausschau nach Kinsley hielt. Seine Gedanken überstürzten sich bei der Überlegung, wie Kinsley hatte zu Schaden
kommen können. War sie gestürzt? War etwas auf sie herabgestürzt? Er schwenkte seinen Blick zur Decke, wo die dolchförmigen Felsen wie Dutzende boshaft gezückter Waffen nach unten ragten.
Nach einem kleineren Fußmarsch sah James etwas Blaues auf der verbotenen Seite des Geländers liegen. Kinsleys kurzer himmelblauer Trenchcoat wurde sanft von einer Reihe von Lichtern beschienen, die in den Felswänden darüber eingelassen waren. Das fahle Licht ergoss sich über ihre Gestalt und bildete einen zarten Hof in der Dunkelheit. Sie lag auf der Seite, das Gesicht der hinteren Wand zugewandt, aber ihre Beine waren eindeutig in einem merkwürdigen unbequemen Winkel abgespreizt. James drängte sich der merkwürdige Gedanke auf, dass ihre spitzen, hochhackigen knöchelhohen Stiefel - zweifellos schick anzusehen - für eine Wanderung durch die Höhlen jedoch äußerst unpraktisch waren.
Er zwängte sich unter dem Geländer hindurch und flüsterte furchtsam Kinsleys Namen. Zwar rechnete er mit keiner Antwort, aber es war das Einzige, was ihm einfiel und was er ständig wiederholte, während er sich langsam ihrem reglosen Körper näherte. Ihm fiel auf, dass der Gürtel, den sie über ihrer langen schwarzen Tunika trug, sich irgendwie gelöst hatte. Er lag wie eine entrollte Schlange neben ihrer nach oben gerichteten Handfläche auf dem Boden. Kinsleys Haare, beim Eintritt in die Höhlen noch ordentlich zu einem langen Pferdeschwanz gebunden, waren jetzt zerzaust und unordentlich. Mehrere feuchte blonde Strähnen klebten an Wange und Stirn. Eine weitere lag über ihren Lippen, und James
streckte instinktiv die Hand danach aus, um sie zu entfernen, hielt aber noch rechtzeitig inne.
Es hatte nur ein paar Sekunden gebraucht, um die Einzelheiten der Szene aufzunehmen, aber es gelang ihm einfach nicht, die gesamte Tragweite zu erfassen. Er ließ sich auf seine Hacken sinken, die Augen auf Kinsleys hellblaue Augen geheftet, die in diesem trüben Licht unnatürlich glasig aussahen. Es kam ihm vor, als würde er in einen flachen Tümpel schauen und dort sein eigenes Spiegelbild entdecken, das ihm wie ein verrückter Narziss entgegenstarrte. Da war sein Bild, das Kinsley jedoch durch keinen Wimpernschlag zu zerstören vermochte. Ihre zarten Wimpernvorhänge ruhten oberhalb der geöffneten Augen auf ihrer Haut, die ihren Rosaton immer mehr zu verlieren schien, je länger James sie anstarrte.
»Kinsley?«, flüsterte er noch einmal und beobachtete jetzt ihren Mund. Die vollen Lippen waren geöffnet, und er konnte den weißen Glanz ihrer Zähne sehen. Erst da bemerkte er zwei schockierende Details. Das erste war ein brutaler rot-violetter Striemen, der kreisförmig auf der Haut von Kinsleys Hals lag, und das zweite war, dass jemand weinend in der Nähe saß.
Angst breitete sich in seinem Magen und in seiner Brust aus, arbeitete sich schließlich hoch und schnürte ihm die Kehle zusammen. Verzweifelt nach Atem ringend, wich James langsam von Kinsleys Körper zurück, ohne dabei den Blick von der Gestalt zu wenden, die keinen Meter von ihm entfernt im Dunkeln kauerte.
»Bist du das, James?«, schluchzte die Gestalt.
James erkannte die Stimme. Er entspannte sich ein wenig und erlaubte sich, wieder zu atmen.
»Lindy? Wie lange sitzt du denn schon da?« James entfernte sich von Kinsley und näherte sich seiner Freundin.
Lindy schüttelte ungläubig den Kopf, als versuchte sie, einen Sinn hinter dem allen zu erkennen. »Jacob hat mich gesucht und mir
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