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Chili Con Knarre

Titel: Chili Con Knarre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. B. Stanley
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Scott?«
    Der junge Mann strahlte. »Ausgezeichnet. Dann habe ich genügend Zeit, die letzte Geschichte dieser Ursula Le Guin-Sammlung zu lesen, während ich das fetteste, unansehnlichste Fleischklops-Sandwich mampfe, das diese Stadt je gesehen hat.« Er rieb sich seinen flachen Bauch. »Ich habe es mir heute Morgen selbst gemacht und so viele Fleischklopse reingetan, dass ich ein Gummiband nehmen musste, damit das Brötchen zusammenhält!« Scott eilte in freudiger Erwartung davon.
    James schüttelte belustigt den Kopf. Die Fitzgerald-Zwillinge konnten erstaunliche Mengen an Essen verputzen, ohne auch nur ein Gramm zuzunehmen. Sie waren dünn wie Bohnenstangen und aßen bei jeder sich bietenden Gelegenheit, wobei eine Mahlzeit bei ihnen aus großen Tüten mit Kartoffelchips, Sandwiches in der Größe von Fußbällen, ganzen Törtchen-Packungen und literweise Cola bestand. James dachte an seinen Hühnchensalat mit Sesam und den kleinen Granny Smith Apfel, der im Pausenraum auf ihn wartete, und runzelte die Stirn. Er warf sich ein halbes Dutzend Tic Tacs in den
Mund, um die Hungerattacke für weitere dreißig Minuten abzuwehren.
    Nach dem Mittagessen versuchte James weiterhin seinen Kunden aus dem Weg zu gehen, indem er am Jahresbudget arbeitete, doch seine Konzentration wurde von Kopfschmerzen beeinträchtigt. Er zog seine Schreibtischschublade auf, wo er ein Fläschchen Advil verwahrte, und kämpfte dann mit der Kindersicherung des Verschlusses. Endlich gelang es ihm mit Hilfe einer Schere den Verschluss zu öffnen, wobei er sich gleichzeitig einen Schnitt in der Handfläche zufügte.
    »Verdammt«, brummte er und dann, etwas lauter, noch mal verdammt , als er merkte, dass sich in der Flasche nur noch eine einzige Tablette befand. Während er an seiner blutenden Hand saugte, sah er in einer Mischung aus Entsetzen und Freude durch das Fenster seines Büros, wie Murphy Alistair aus ihrem Wagen stieg. Einen Moment lang starrte er ihr lebhaftes Gesicht und ihre schlanke Gestalt an, bis ihm einfiel, dass sie Reporterin war, und eine aggressive dazu. Außerdem war sie nicht allein. Eine andere Frau mit einem Block in der Hand sprang von Murphys Beifahrersitz.
    »Zwei Reporterinnen! Ich denke, es ist Zeit, Feierabend zu machen«, sagte James mit Blick auf die Uhr. Er sammelte hastig seine Sachen zusammen und versuchte dann den näher stehenden der Zwillinge auf sich aufmerksam zu machen.
    »Psst!«, wandte er sich flüsternd an Francis. »Da kommt Murphy! Ich werde mich in der Toilette verstecken und dann sehen, dass ich in meinen Lieferwagen komme. Würden Sie sie für mich hinhalten?«

    Francis grinste. »Aber ja doch, Professor, allerdings wünschte ich, sie wäre hinter mir her.« Als ihm auffiel, wie aufgewühlt sein Chef war, wurde Francis ernster. »Ich vermute mal, das ist kein Anstandsbesuch. Sie wird alle Informationen über den Mord aus Ihnen herauskitzeln wollen. Hey, Bruder!«, brüllte er durch die Bibliothek. »Wir haben einen Spezialauftrag.«
    Scott richtete sich auf und schob sein dickes Brillengestell zurück auf den Nasensattel. »Cool. Und wie lautet der?«
    »Mission: Schutz vor den Medien«, erwiderte Francis.
    James rannte zur Toilette, weil er sich durch die Wachsamkeit der sehr fantasievollen und überaus loyalen Fitzgerald-Zwillinge gut geschützt fühlte. Er irrte sich. Während er vor dem Spiegel stand und seine Zähne auf Salatreste hin untersuchte, schwang die Tür auf, und eine junge Frau mit einem Notizblock trat ein.
    »Ha!«, triumphierte sie. »Ms. Murphy sagte mir ja, Sie könnten hier drin sein!«
    »Ja, stellen Sie sich vor«, erwiderte James ätzend. »Ein Mann auf dem Männerklo.«
    Die Frau mit dem unscheinbaren Gesicht, die sogar noch jünger aussah als Scott und Francis, war so anständig, die Toilette zu verlassen. James folgte ihr dicht auf den Fersen, doch als sie ihren Mund öffnete, um Murphy herbeizurufen, fiel er ihr ins Wort: »Sagen Sie Ihrer Chefin, denn ich nehme an, dass Sie eine ihrer Reporterinnen sind - obwohl ich Sie nicht kenne -, dass ich rüber zum Goodbee’s Drug Store gehe. Sie kann mir dorthin folgen, doch ich bin nicht in der Stimmung, um über den Schulausflug zu reden. The Star hat schon viel öfter als mir lieb
ist, was über mich gebracht.« Und mit diesen Worten eilte James nach draußen in den Schutz seines geliebten Bronco.
     
    »Ich glaube, Ihr Blutdruckmessgerät ist kaputt«, sagte James zum Apotheker, während eine Kassiererin im Teenageralter

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