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Chili Con Knarre

Titel: Chili Con Knarre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. B. Stanley
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haben, ist Streiten.«
    »Oh, das ist ja reizend! Jetzt wird klar, was du für mich empfindest!« Lucy schlüpfte in ihren Mantel und hängte sich ihre Tasche über die Schulter. »Also gut! Dann eben keine Verabredungen mehr. Und da ich zum nächsten Fix’n-Freeze- Kurs nicht kommen werde, müssen wir wohl etwas länger warten, bis wir uns wiedersehen.« Lucy drehte sich um und marschierte aus der Kneipe heraus.
    Sammy kam herüber, um die leeren Gläser einzusammeln. Er hob einen Bierdeckel hoch und zeigte James das Bild der Tugend. »Ich kann eine Ähnlichkeit zwischen diesen beiden Frauen erkennen.« Er kicherte. »Und ich finde, Sie sehen diesem Kerl hier, dem eine Frau auf der Brust herumtrampelt, ziemlich ähnlich.«
    »Besten Dank, Sammy.« James riss dem Wirt den
Bierdeckel aus der Hand und stürmte aus dem Wilson . Als ihm klar wurde, was gerade passiert war, schüttelte er ungläubig den Kopf. Er war unglücklicherweise und ohne Vorwarnung ganz plötzlich wieder zum Single geworden.
     
    »Gott sei Dank ist Freitag, Professor«, sagte Scott am nächsten Morgen bei der Arbeit. »Ich will ja nichts gesagt haben, aber Sie sehen aus, als könnten Sie das kommende Wochenende gut zum Ausruhen gebrauchen.«
    »Sehen Sie nur, das nächste Dune -Buch ist erschienen - es gehört zu dieser bereits verfilmten Trilogie von Frank Herberts Sohn Brian«, stimmte Francis ein und starrte entzückt auf das Hardcoverbuch. »Ich werde es Ihnen zur Überprüfung geben, wenn Sie meinen, es könnte vielleicht dabei helfen, Ihre Gedanken von …«, er brach ab.
    »Was ist denn eigentlich in den Höhlen passiert?«, vollendete Scott den Gedanken seines Bruders.
    James dankte den beiden für ihre Anteilnahme und klopfte ihnen liebevoll auf den Rücken, um sich dann wieder seiner morgendlichen Aufgabe, der Reparatur von - durch zu intensiven Gebrauch - losen Buchrücken zuzuwenden. Die Arbeit erlaubte ihm Abstand zu den Besuchern der Bibliothek, deren ganzes Bestreben heute darin bestand, einen Augenzeugenbericht ihres Bibliotheksleiters über den entsetzlichen Schulausflug der Blue Ridge High zu bekommen.
    James konnte sich lebhaft vorstellen, wie die Telefonleitungen bis spät in die Nacht hinein von all dem Klatsch und Tratsch gesummt haben dürften. Jetzt, am folgenden Tag, war die Geschichte von Parkers Tod sicherlich schon
so verkompliziert worden, dass die Bewohner der Stadt nach einer zuverlässigen Quelle suchten, die ihnen etwas zu liefern vermochte, was der Wahrheit nahe kam. Und wenn es schon nicht die Wahrheit war, dann wenigstens ein paar saftige Details, um eine bereits bunt schillernde Geschichte noch um ein paar Facetten zu bereichern.
    »Ich kann von Glück sagen«, überlegte James laut, während er den Buchrücken eines oft benutzten Exemplars von Sex über Sechzig klebte. »Ich kann mich in meinem Büro verstecken. Lindy, das arme Ding, hat keine Rückzugsmöglichkeit. Die Einwohner der Stadt werden sich vermutlich schon um sechs Uhr morgens in einer Schlange vor ihrem Klassenzimmer gedrängelt haben.«
    Doch munter war James keineswegs. Während er in selbst gewählter Stille seine Arbeit verrichtete, musste er immer wieder an die hitzige Auseinandersetzung mit Lucy denken. Warum war ihre Beziehung auseinandergegangen? War er wirklich ein Schwein oder ein Neandertaler, nur weil er seinen niedrigen Instinkten folgen wollte?
    James schraubte die Kappe auf den Kleber und legte die restaurierten Bücher zum Trocknen in ordentlichen Stapeln in seinem Büro aus. Als Nächstes druckte er ein paar Postkarten aus, die seine Kunden daran erinnern sollten, ihre überfälligen Bücher abzugeben oder Gebühren zu begleichen. Während er sie abstempelte, grübelte er darüber nach, ob es einen Sinn hatte, Lucy anzurufen. Einerseits hätte er gern noch mal über alles geredet, aber andererseits sagte er sich, dass es jetzt zu spät war. Er wollte Sex, sie wollte keinen - jedenfalls nicht ohne Trauring.

    »Ich glaube, das ist bloß ein Vorwand«, vertraute er den Postkarten an. »Ich glaube, sie wollte ein Hintertürchen, und ich bot ihr eins an.« James spürte, wie ihm vor Wut die Brust schwoll. »Heiraten? Du liebe Zeit! Auf keinen Fall! Lucy Hanover und ich sind fertig miteinander!«
    Scott schob sein bebrilltes Gesicht ins Büro. »Brauchen Sie etwas, Professor? Ich dachte, ich hätte Sie rufen hören.«
    »Ach, nein.« James räusperte sich. »Möchten Sie heute nicht mal als Erster in die Mittagspause gehen,

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