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Chili Con Knarre

Titel: Chili Con Knarre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. B. Stanley
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anderen Motiven aus?«, hakte James nach. »Eifersucht vielleicht? Haben denn die beiden Mädchen einen festen Freund?«
    Murphy nickte. »Gewissermaßen. Kinsley erzählte mir, sie hätte in New York eine ziemlich ernsthafte Beziehung zu einem Senkrechtstarter im Wertpapierhandel namens Gary abgebrochen. Sie haben zusammengearbeitet. Nach allem, was sie mir erzählte, und das war nicht viel, war dieser Typ wirklich reizend, aber auch unheimlich ehrgeizig. Als Kinsley ihm sagte, sie wollte ein ruhigeres Leben führen, meinte er, sie bewegten sich in unterschiedliche Richtungen und sollten sich trennen. Offenbar bedeuten sie einander aber immer noch genug, um regelmäßig miteinander zu telefonieren.« Murphy biss herzhaft in ihren Spieß mit den
Pickles. »Für mich hört sich das an, als wäre sie noch immer in ihn verliebt.«
    James überlegte, ob er das Kürbismuffin kosten sollte, das Dolly ihm auf seinen Teller gelegt hatte. Er biss ein kleines Stückchen ab und fand dessen Geschmack so überzeugend, dass er sich den gesamten Rest auf einmal in den Mund schob. »Und Parker hatte was mit Colin Crabtree, stimmt’s?«, fragte er, nachdem er hinuntergeschluckt hatte.
    »Genau. Du hast ihn in Millas erstem Kurs kurz kennengelernt.« Murphy starrte über James’ Schulter ins Leere. »Er ist ein echter Charmeur. Er hat eine Veterinärpraxis für Großtiere - du weißt schon, Kühe und Pferde - gleich südlich von Harrisonburg.«
    »Könntest du dir vorstellen, dass er irgendwelche Gründe hatte, Parker Schaden zuzufügen?«
    Murphys Augen weiteten sich überrascht. »Das weiß ich nicht. Ich habe mich mit ihm nur einmal unterhalten, und da empfand ich ihn als guten Kumpel.« Sie überlegte. »Kinsley erwähnte, dass Colin mal in Parkers Praxis aushalf, bis sie einen anderen Tierarzt einstellen konnte. Sie erzählte außerdem, dass Dwight Hutchins, Parkers jetziger Partner in der Praxis, im Umgang mit den Tieren ganz fantastisch wäre, den direkten Kontakt mit den Besitzern der Tiere jedoch wenn möglich vermeide. Parker habe sich bei Kinsley oft über Dwights Marotten beklagt.« Murphy deutete mit den Resten ihrer aufgespießten Pickles auf ihn. »James, du musst nach Luray fahren und beide überprüfen.«
    »Aber ich habe doch gar kein Haustier!«, protestierte James.

    »Oh, dann solltest du dir eins anschaffen. Haustiere leisten einem ganz wunderbar Gesellschaft. Du könntest doch ein junges Kätzchen oder einen Welpen annehmen und mit ihm zum Impfen nach Luray fahren.«
    James bedankte sich bei Dolly, als diese ihre leeren Teller abräumte. »Beide sauber geleckt«, sagte Dolly, als sie ihre Teller in Augenschein nahm. »So hab ich es gern.«
    »Also Murphy«, setzte James das Gespräch fort, nachdem Dolly gegangen war. »Ich werde mir jetzt kein Haustier zulegen, nur um Parkers Freund und Mitarbeiter auszuspionieren. Man schafft sich nicht so einfach ein Haustier an, das will gut überlegt sein, denn man übernimmt damit eine große Verantwortung.«
    Murphy sah ihn verlegen an. »Ja, da hast du wohl recht«, meinte sie nachdenklich. »Was ist mit den anderen Mitgliedern des Supper Club? Hat da nicht einer ein Haustier?«
    »Gillian hat eine Katze.«
    »Gut, dann fahr mit ihr da hin. Es ist immer gut, ein zweites Paar Augen dabeizuhaben, wenn man jemanden unter die Lupe nimmt.«
    James dachte an Gillians getigerten Kater, genannt Dalai Lama . Er machte nicht den Eindruck, als hätte er ein umgängliches Wesen und Spaß an einem überflüssigen Besuch beim Tierarzt, aber James fiel auch nichts Besseres ein, um Colin Crabtree auszuforschen.
    »Möchtet ihr noch einen Koffeinfreien?«, erkundigte sich Dolly, die aus dem Nichts auftauchte.
    »Aber ja.« James sah Murphy an. »Es sei denn, du musst irgendwohin?«

    »Es gibt keinen besseren Ort als diesen hier«, erwiderte sie mit einem frechen Lächeln.
    Dolly starrte das Paar ein paar Sekunden lang an und eilte dann hinter die Theke, wo die Kaffeekannen standen.
    James spürte, wie es unter seinem Hemdkragen warm wurde. »Ich konnte dich nie richtig einschätzen, Murphy«, gestand er.
    Murphy wartete, bis Dolly ihren Kaffee gebracht und sich zögernd wieder entfernt hatte, um einen anderen Gast zu bedienen, ehe sie sprach. »Dann will ich es dir mal ganz leicht machen, James. Ich mochte dich von Anfang an. Dein Gewicht, deine Ex-Frau oder dass du zu Hause mit einem Eremiten von Vater lebst, haben mich nie gestört. Du bist ein prima Kerl, schlau und lustig. Als sich

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