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Chili Con Knarre

Titel: Chili Con Knarre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. B. Stanley
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einen Katalog mit dem Bild, auf dem genau die gleiche rotschwarze Fliege zu sehen ist, die ich gesehen habe, als Parker umgebracht wurde.«
    Lucys Gesicht belebte sich. »Sullie ist begeisterter Angler! Überlass das mir, James! Ich werde dafür sorgen, dass Sullie das Thema anschneidet, und irgendwie werden wir schon rausfinden, ob Colin sich mit Köderfliegen auskennt.«
    »Danke.«
    Sie berührte kurz und zärtlich seinen Arm. »Ich danke auch dir, James. Und jetzt werde ich rüber zu den Kochplätzen gehen und ein paar dicke Küsse verteilen. Drei, um genau zu sein. Ich muss mich dringend bei meinen Freunden entschuldigen.«
    Eine Zeituhr klingelte, und James erinnerte sich daran, dass er seine Teigkugeln ausrollen und auf die Pfannkuchenpfanne legen musste. Als er zu seinem Kochfeld zurückkehrte, knallte Murphy gerade ihren Teig auf einen mit Mehl bestäubten Kreis vor sich, als hätte er eine Strafe verdient. Sie bedachte James mit einem
wütenden Blick und warf dann eine der Teigplatten in die heiße Pfanne. Er beschloss, nicht weiter auf ihr kindisches Gebaren zu achten und sich stattdessen auf seine heiße Pfanne zu konzentrieren. Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis jede Tortilla gar war, und er hatte viel Spaß dabei, sie zu wenden und dabei ihre gebräunten Seiten zu bewundern. Milla wies die Gruppe an, die Saucentöpfe aufzusetzen und mit dem Braten von Knoblauch und Zwiebeln zu beginnen, die in kleinen Schälchen bereitstanden.
    »Mir kommt es so vor, als ob wir das hier in jeder Kursstunde machen«, sagte James zu Milla. »Was aber nicht heißen soll, dass ich mich beklagen möchte«, fügte er eilends hinzu. »Ich liebe Knoblauch.«
    »Das ist alles, was die Sklaven, die die großen ägyptischen Pyramiden gebaut haben, zu essen bekamen«, behauptete Bennett. »Knoblauch, Brot und Wasser. Also sollten wir nach Abschluss Ihres Kurses, Milla, auch in der Lage sein, Großartiges zu vollbringen.«
    »Was weißt du denn sonst noch über Knoblauch?«, erkundigte Colin sich bei Bennett.
    Bennett zuckte bescheiden mit den Schultern. »Über neunzig Prozent davon wird im guten alten Kalifornien angebaut. Und sollten deine Rosen Ärger mit Blattläusen haben, dann besprüh mal diese kleinen Mistviecher mit etwas Knoblauchwasser und sieh zu, wie sie Reißaus nehmen!«
    Colins Augen wurden groß. »Das ist ja äußerst interessant! Weißt du, ich bin ein Fan von solchen Belanglosigkeiten. Schaust du dir auch Jeopardy an?… ach, tatsächlich?!«

    Bennett war anzusehen, dass es ihm in Zukunft schwerfallen würde, Colin als Tatverdächtigen zu betrachten. Sie tauschten sich noch über Zwiebeln aus, wobei Lindy und Gillian amüsiert lauschten. Lucy und Sullie nutzten die Gelegenheit zu einem heimlichen Austausch neben dem Garderobenständer. James war überzeugt, dass sie sich beratschlagten, wie sie Colin in den Hinterhalt locken und übers Fliegenfischen aushorchen könnten. Und er war sich sicher, dass Lucy die Operation geschickt durchführen würde.
    Als er sich wieder Murphy zuwandte, musste er lächeln, weil sie eine Dose Tomatenpüree mit ungeheurer Wucht zu ihrer Hühnerbrühe kippte. Er ging zu ihr, nahm ihr die Dose aus der Hand und kratzte den Rest mit einem Holzlöffel heraus.
    »Immer sachte«, flüsterte er ihr zu.
    »Was habt ihr beiden denn da drüben zu bereden gehabt?«, fragte sie gereizt.
    James erklärte es ihr, dann verfielen beide in Schweigen, denn Sullie begann Bennett übers Fliegenfischen zu befragen.
    »Ich verstehe nicht viel davon«, sagte Bennett, der die Situation sofort richtig einschätzte. »Ich kann meine Angel ins Wasser halten, aber das war’s dann auch schon.« Er wandte sich an Colin. »Und du?«
    Colin nickte. »Ein bisschen kenne ich mich aus. Es ist eins meiner Hobbys, aber, offen gestanden, bin ich nicht gut darin. Was möchtest du denn wissen?«
    »Meine Schwester hat mir zum Geburtstag ein paar Fliegenköder geschenkt«, erklärte Sullie. »Aber ich weiß überhaupt nicht, welche Fliege ich für welchen Fisch
nehmen soll. Den Katalog habe ich in meiner Manteltasche. Soll ich dir mal zeigen, was sie mir geschenkt hat?«
    »Ja gern«, erwiderte Colin entgegenkommend und wandte sich dann wieder der Avocado zu, die er in Scheiben schnitt.
    Sullie kam mit dem Katalog in der Hand zurück. »Siehst du die Rotschwarze? Diese Fliege hat sie mir geschenkt, aber ich habe keine Ahnung, welchen Fisch ich damit fangen soll.«
    Colins Gesichtsausdruck spiegelte zwar Neugier,

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