Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Chili Con Knarre

Titel: Chili Con Knarre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. B. Stanley
Vom Netzwerk:
finden, aber ihm fiel nichts ein. Die Schönheit und die feinen Details, die sein Vater in Dutzende von Gemälden eingebracht hatte, die in der D.C. Galerie, deren Inhaberin Lindys Mutter war, sehr schnell verkauft worden waren, hatten James überrascht. Jackson war nicht an Ruhm interessiert, aber die mehreren tausend Dollar, die er mit dem Verkauf seiner Werke verdient hatte, hatten sein ramponiertes Selbstbewusstsein wiederhergestellt und ihn aus seiner Lustlosigkeit und Depression geholt.
    »Lass mich mal drüber nachdenken, Paps«, erwiderte James ernst. »Du hast mehr in dir als nur diese Vögel.
Wir müssen nur herausfinden, was.« Abwesend berührte er einen der Pinsel seines Vaters. »Keine Sorge, uns wird schon was einfallen.«
    Jackson nickte stumm und richtete sich dann langsam und steif wieder auf, als hätte sein künstlerisches Versagen ihn plötzlich stark altern lassen.
    »Ich denke, du brauchst was Tröstliches zu essen.« James legte seinem Vater die Hand auf die knochige Schulter. »Was hältst du von einem Sandwich mit Grillkäse und Schinken und dazu einen Kartoffelsalat mit Senf?«
    »Klingt besser als Thunfisch«, grummelte Jackson und brachte dann das Vorhängeschloss wieder an. »Aber nicht so gut wie ein Rib Roast mit Kartoffelbrei und einem Eimer voll Sauce.« Mit einem missmutigen Seufzer schlurfte er ins Haus.
     
    James war so vorausschauend, Gillian, Lindy und Bennett anzurufen und ihnen zu erzählen, warum Colin ermuntert worden war, wieder an ihrem Kochkurs teilzunehmen. Sie freuten sich sehr darauf, Parkers Freund näher kennenzulernen, um seinen Charakter besser einschätzen zu können.
    Als Gillian die Details von Colins Besuch auf Ramsays Hof erfuhr, war sie erschüttert. »Wie konnte er das arme Kälbchen so leiden lassen?« Sie schluchzte so laut in den Hörer, dass James sich das Telefon vom Ohr weghalten musste. »Es ist seine heilige Pflicht, sich um alle Tiere zu kümmern. Es ist das Credo, nach dem er als Tierarzt konsequent leben sollte! Dieses arme, unschuldige, leidende Kälbchen!«

    Ehe Gillian ihm mit ihrer Totenklage das Trommelfell zerreißen konnte, versicherte James ihr, dass das Kalb das Ganze unbeschadet überlebt hatte. Doch Gillian machte unverzagt weiter und führte an, dass das Tier vermutlich unter einem posttraumatischen Schock litt und sofort von einem Tierpsychologen untersucht werden sollte.
    »Warum schlägst du das nicht Colin vor?«, witzelte James. Leider hielt Gillian dies für eine hervorragende Idee und plante bereits, Colin anzurufen und ihn aufzufordern, zum Fix’n-Freeze- Kurs zu kommen. Sie verfolgte damit die Absicht, mit ihm den Kochplatz zu teilen, um seine Aura zu studieren und ihn mit Anspielungen auf Verletzungen empfindsamer Tierseelen zu löchern.
     
    Milla begrüßte ihre Kursteilnehmer, indem sie diese zu einem ovalen Tablett führte, auf dem sich ein regelrechtes Nacho-Gebirge türmte.
    »Bei mir heißen sie Spülküchennachos«, erläuterte sie scherzend. »Wenn euch noch etwas einfällt, was zu meinen schwarzen Bohnen, der Guacamole, dem Chihuahuakäse, der hausgemachten Salsa, den Frühlingszwiebeln, dem Cheddarkäse, Sauerrahm, gewürztem Rindfleisch, Jalapeños und schwarzen Oliven passt, lasst es mich einfach wissen.«
    Colin begrüßte Milla überschwenglich, nahm sich dann ein prall gefülltes Nacho und verteilte Servietten an die anderen, als wäre er schon immer im Kurs gewesen. James sah den Hauptverdächtigen ihrer Ermittlungen erst zum zweiten Mal von Angesicht zu Angesicht und fand ihn auch diesmal ausnehmend liebenswert. Colin war freundlich und höflich, ohne es zu übertreiben, und
die Mimik seines angenehmen, anziehenden Gesichts wirkte völlig natürlich. Mit seinen braunen Augen, dem sandfarbenen Haar und seinem gewinnenden Lächeln hatte Colin keine Mühe, mit den Damen ins Gespräch zu kommen. Gillian nahm er sogar in den Arm und bedankte sich bei ihr, dass sie ihn zum Kommen ermuntert hatte.
    »Ich brauchte wirklich einen Anlass, um aus dem Haus zu gehen«, gestand er ihr voller Dankbarkeit.
    Als James sich zur Plauderrunde um das Nachotablett gesellte, wobei er sich aus Angst vor dem in jedem Tortillachip verborgenen Natrium nur eine winzige Kostprobe genehmigte, fühlte er sich in Colins Gesellschaft auf Anhieb wohl.
    Murphy, die am Rande ihrer kleinen Gruppe stand, ihr mit Käse beladenes Chip häppchenweise aß und Colin dabei nicht aus den Augen ließ, schien ihr Vorhaben, Parkers Freund zu befragen,

Weitere Kostenlose Bücher