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Chili Con Knarre

Titel: Chili Con Knarre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. B. Stanley
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es diese Buffets gibt, die ausschließlich Süßes anbieten. Nachdem ich zweiundzwanzig Jahre lang Schulessen ausgeteilt habe, möchte ich zur Abwechslung mal, dass mich jemand bedient.« Sie kicherte. »Und ich werde Mildred dazu einladen. Sie hat
in all den Jahren, in denen ich Makkaroni mit Käse ausgegeben habe, immer die Böden an dieser Schule gewischt und nie einen Fuß vor die Stadt setzen können. Außerdem macht es keinen Spaß, die Desserts allein zu essen.«
    James blickte auf die Reste der Kürbispastete auf der Küchentheke und dann wieder in Murphys Gesicht, das vor Freude, Zeugin von so viel Glück geworden zu sein, glühte. »Das machen Sie sicher richtig«, stimmte er Wendy zu.

14
    Roastbeef mit Kräuterkruste
    82 mg Natrium
bei einer 130-g-Portion

    Die Wochen nach Thanksgiving flogen dahin wie die einander in Wirbeln umkreisenden und sich über das braune, vertrocknete Gras vor der Bibliothek jagenden Blätter. James unterbrach immer wieder seine Arbeit an der Urlaubsplanung der Angestellten, um den Blättertanz zu beobachten. Es wurde schon dunkel, als Scott in James’ Büro geeilt kam, die Tür hinter sich schloss und sich vor seinen Chef stellte. Sein blasses Gesicht war von Panik gezeichnet, und sein Atem ging heftig.
    »Scott! Was ist denn los?« James sprang besorgt auf.
    »Sie ist hier«, flüsterte Scott und setzte dabei seine Brille mit dem dicken Gestell ab, um die Gläser mit seinem Hemd zu putzen.
    »Wer denn?« James wollte schon die Tür öffnen, um nachzusehen, aber Scott hielt ihn davon ab.
    »Lottie. Die Reporterin von The Star .« Er widmete sich wieder seinen Brillengläsern.
    James öffnete die Tür einen Spalt weit und linste nach
draußen. Lottie war damit beschäftigt, sich die auf einem Schauregal präsentierten herzerwärmenden Urlaubslektüren anzusehen. Dann ging sie weiter zu dem Regal mit den Empfehlungen der Belegschaft und wählte sich alle vier Bücher aus, die unter Scotts Namen aufgelistet waren. Ihr unscheinbares Gesicht erhellte sich, während sie den Klappentext eines seiner Lieblingsfantasiebücher überflog.
    »Sie ist ja so cool«, murmelte Scott, der hinter James stand, und hatte dabei einen verträumten Gesichtsausdruck. »Haben Sie das gesehen? Sie holt sich den ersten Band der Memory, Sorrow, and Thorn -Reihe.«
    Da er so fixiert war auf die junge Reporterin, merkte er gar nicht, dass er sich so weit vorgebeugt hatte, dass sein Chef beinahe sein ganzes Körpergewicht zu tragen hatte. James hingegen merkte sehr wohl, dass Scott fast auf ihm drauflag.
    »Scott!«, brüllte er und brachte ihn so dazu, überrascht einen Satz nach hinten zu machen. »Was ist eigentlich das Problem? Es sieht so aus, als würden Sie sie mögen. Stimmt das?«
    Scott nickte stumm.
    »Dann gehen Sie und reden Sie mit ihr. Sie haben sich doch schon mal mit ihr unterhalten. Was hat sich denn jetzt geändert?«
    »Jetzt mag ich sie wirklich«, murmelte Scott kläglich.
    James konnte sein Lächeln gerade noch rechtzeitig unterdrücken, weil er plötzlich spürte, wie unsensibel es wäre, sich über die Schüchternheit des jungen Mannes lustig zu machen. »Wenn Sie sie wirklich gern haben, dann laden Sie sie doch ein, mit Ihnen auszugehen.«

    »Das möchte ich ja, Professor. Wirklich. Ich bin einfach nicht gut in solchen Dingen.«
    James nickte. »Leicht ist das nicht, so viel steht fest.«
    Scott fuhr fort, als hätte James gar nichts gesagt. »Ich … ich habe sogar was für sie zu Weihnachten gemacht.«
    Die Zwillinge waren unglaublich geschickt. Im vergangenen Jahr hatten sie einen Wagen für die jährliche Halloween-Parade der Stadt gebaut und damit den ersten Preis gewonnen. Natürlich war James neugierig, was Scott für das Mädchen kreiert hatte, das ihm so gut gefiel. »Was haben Sie denn für sie gemacht?«
    Scott zuckte mit den Schultern. »Nichts Tolles. Eigentlich was Albernes.«
    James’ Blick wanderte versonnen zu dem überdimensionierten Kalender, der an der Wand hinter seinem Schreibtisch hing. Weihnachten war schon in wenigen Tagen. Ihm sprang der rote Kreis ins Auge, mit dem er den Heiligen Abend markiert hatte. Murphy hatte ihn eingeladen, zu einem späten Abendessen zu ihr nach Hause zu kommen. Ursprünglich hatte er vorgehabt, mit einer Flasche Wein und einem Strauß roter Rosen aufzutauchen, aber jetzt fragte er sich, ob das nicht zu sehr nach Kitschroman aussah. Vielleicht vermochte Scotts handgemachtes Geschenk ja ein paar zündende Ideen freizusetzen.

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