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Chili Con Knarre

Titel: Chili Con Knarre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. B. Stanley
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nahm mit einem riesigen Becher heißer Schokolade neben James Platz. »Tja, wir sind hier auch nicht bei McDonald’s. Du wirst mich doch wohl nicht dafür belangen, mein Freund.«
    »Das sieht eher wie eine Müslischale aus, Willy«, meinte Bennett und deutete auf den mit Schneeflocken geschmückten Becher des Besitzers.
    »Ich nenne das meinen Schokoladenkrater. Der wird mit echtem Schokoladensirup, Sahne und Schokoraspeln gemacht.« Willy rührte mit einem Pfefferminzstick durch die schaumige Oberfläche seines Drinks. »Ich habe euch nur deshalb noch nicht davon erzählt, weil ihr euch immer so schrecklich bemüht, konsequent zu sein.«
    »Hört mal zu, Männer.« James stellte seinen Becher ab. »Ihr seid beide kluge und innovative Individuen. Vielleicht könnt ihr mir bei der Lösung meines Problems helfen.«

    »Versuchen werden wir es jedenfalls«, meinte Willy augenzwinkernd.
    »Was ist das perfekte Weihnachtsgeschenk für eine Frau, zu der man … äh … in der man mehr als nur eine Freundin sehen möchte?«
    Bennett zupfte beim Nachdenken an seinem winzigen Schnurrbärtchen. »Frauen lieben es romantisch. Wie wäre es mit einem dieser Filme? Du weißt schon, Schlaflos in Seattle oder Tatsächlich … Liebe . Auf so etwas fahren die voll ab. Sie wird dich für unheimlich einfühlsam halten. Und das ist zurzeit absolut angesagt, wie ich mir habe sagen lassen«, fügte er ironisch hinzu.
    Willy schüttelte den Kopf. »Sie brauchen sich deswegen nicht den Kopf zu zerbrechen, Professor. Sie müssen das Geschenk nur auf das Mädchen zuschneiden. Beantworten Sie mir eine Frage. Wenn Sie beide allein sind, was machen Sie dann zusammen?«
    James zuckte mit den Schultern. »Hauptsächlich haben wir daran gearbeitet, Parkers Tod zu untersuchen, aber Murphy kam zu Thanksgiving zu mir herüber. Wir haben Brettspiele gemacht … und das hat richtig Spaß gemacht.« Seine Wangen waren gerötet, als er von den harmlosen Aktivitäten erzählte.
    Willy nickte. »Wenn du mich fragst, sollten die Leute viel mehr Zeit damit zubringen, sich am Tisch gegenüberzusitzen. In meiner Familie spielten wir immer Halma oder Parcheesi. Was haben Sie denn mit Murphy gespielt?«
    »Monopoly und Scrabble, aber das Scrabble-Spiel haben wir nicht zu Ende gespielt.«
    »Ich hab’s!«, erklärte Bennett. »Es gibt eine schicke
Sammleredition von Scrabble. Bring ihr die mit und sag ihr, du möchtest das Spiel zu Ende spielen. Damit würdest du gleich eine neue Verabredung einfädeln.«
    »Da hat er recht«, stimmte Willy zu »und dann noch eine Flasche Wein dazu, und Sie werden Wunder bei dieser Frau bewirken.«
    »Wieso habe ich nur geglaubt, die Frauen, die ich kenne, hätten die richtige Antwort darauf?«, fragte James seine Freunde. »Offenbar sitzen zwei der drei Weisen direkt neben mir. Wo habt ihr Jungs denn eure Kamele geparkt?«
    »Etwas derart Schmeichelhaftes habe ich nicht mehr gehört, seit ich meinen Pudding Süß-wie-die-Sünde kreiert habe«, meinte Willy lachend. »Vanillepudding mit Schokoladen- und Karamellbändern, darüber eine Glasur aus Schokoladenfondant, das Ganze großzügig bestreut mit Toffeestreuseln. Du kriegst schon allein vom Anschauen Löcher in den Zähnen!«
    »Also Willy, du kannst einen wirklich spüren lassen, was man verpasst«, meinte Bennett missmutig.
    »Immer munter, mein Freund!« Willy klopfte ihm auf den Rücken. »Immerhin rennst du nicht da draußen in der Dunkelheit rum wie dieses Pärchen.« Er deutete aus dem Schaufenster auf ein Paar, das aufeinander abgestimmte Joggingkleidung trug.
    »Die sind ja verrückt. Heute ist es verdammt kalt da draußen«, fügte Bennett hinzu.
    James verabschiedete sich und lief im Eilschritt zu seinem Bronco, um der frostigen Luft keine Chance zu geben, seinen Daunenmantel und den Wollschal zu durchdringen. Als er aus der Stadt herausfuhr, bemerkte
er, dass die Jogger kehrtgemacht hatten und jetzt wieder zurück zur Custard Cottage liefen. Es waren ein Mann und eine Frau. Dem Mann schien das Laufen keine Mühe zu bereiten, wohingegen die Frau eindeutig zu kämpfen hatte, denn sie schwang heftig ihre Arme, und ihr Atem, der in weißen Wölkchen aus ihrem Mund strömte, erinnerte James an einen Rauch ausstoßenden Drachen.
    Bei einer roten Ampel musste er anhalten und nahm die Läufer näher in Augenschein, denn irgendwas an dem Paar kam ihm vertraut vor. Und da die beiden sich gerade unter einer Straßenlampe befanden, erkannte James die braunen Baseballkappen,

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