Chili Con Knarre
entwickelnden, unglaublich herzerwärmenden Geschichte?«
Ihre Augen begannen zu glänzen. »Wann? Jetzt gleich?«
»Ja.« Er reichte ihr einen Stift und Papier, dann zog
er einen Notizblock aus seinem Rucksack, in dem er sich während seines Treffens mit Ruby Pennington Notizen gemacht hatte. Zwei Telefonnummern hatte er notiert, und er wählte die erste davon.
»Mrs. Matthews? Hallo, hier ist James Henry von der Shenandoah County Library .« Er hielt inne. »Ich weiß, dass heute Thanksgiving ist, Ma’am, und ich möchte Ihre Zeit auch nicht lange in Anspruch nehmen.« Es dauerte einen Moment, bis er die richtigen Worte fand. »Es ist nur so, dass ich ein paar gute Nachrichten zu überbringen habe, und ich habe versprochen, das noch vor Ende des Feiertags zu erledigen.«
James erklärte ihr, es habe sich herausgestellt, dass eine anonyme Kundin der Bibliothek Eigentümerin eines Lotterieloses mit einem hohen Gewinn sei. »Diese Person glaubt nicht an Zufälle, Mrs. Matthews. Diese Person bekam mit, dass es Verwirrung hinsichtlich des Besitzers dieses Loses gab. Diese Person ist darüber hinaus der Meinung, es gebe einen besonderen Grund dafür, dass drei andere Bibliotheksbenutzer ebenfalls Bücher in die Bücherkiste gelegt hatten. Und deshalb habe ich den Auftrag, Ihnen zu sagen, dass ein Scheck über fünfundzwanzigtausend Dollar in der Bibliothek auf Sie wartet. Auf diese Weise möchte diese Person ihre Dankbarkeit dafür zum Ausdruck bringen, dass sie selbst ein so reiches und erfülltes Leben führen durfte.«
Mrs. Matthews antwortete nicht. James war sich sicher, dass sie unter Schock stand.
»Ma’am? Haben Sie verstanden, was ich Ihnen sagte?« Er wartete. »Mrs. Matthews? Ist alles in Ordnung mit Ihnen?«
Sie fing zu weinen an. »Ist das Ihr Ernst, Professor? Weil, wenn nicht …« Sie führte den Satz nicht zu Ende. »Sie wissen ja gar nicht, was das für meine Familie bedeutet.«
James lächelte ins Telefon. »Ich würde Sie doch niemals veräppeln, Ma’am, außerdem habe ich den Scheck hier bei mir, Sie können sich gern davon überzeugen. Kommen Sie doch morgen vorbei, wann es Ihnen passt.«
Schniefend rang Mrs. Matthews nach Luft. »Wie kann ich dieser Person danken, Professor? Ich kann doch nicht einfach das Geld nehmen, ohne meine tiefste Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen!«
»Er oder sie wünschte vor allem anonym zu bleiben, Mrs. Matthews. Diese Person wollte einfach ein wenig Freude an diesem besonderen Tag verbreiten.«
»Ich kann es nicht glauben, dass es tatsächlich so jemanden da draußen in der Welt gibt, Professor! Es ist, als hätte ich meinen Schutzengel gefunden.«
James lächelte. »Ich glaube, in Quincy’s Gap gibt’s eine ganze Menge davon. Gute Nacht und fröhliches Thanksgiving.«
Murphy stand der Mund offen, und ihre Hände rangen miteinander. »Kannst du nicht wenigstens mir sagen, um welche Person es geht?«
James schüttelte den Kopf. »Nein, aber Danny Leary bekam ebenfalls diese Summe, und jetzt werde ich noch Wendy Carver anrufen, eine Frau, die über zwanzig Jahre lang in der Cafeteria der Grundschule gearbeitet hat, um ihr von ihrem unverhofften Glück zu erzählen. Sie ist die dritte Person, deren Bücher in unserer Kiste lagen.« Seine Augen zogen sich drohend zusammen. »Und versuch
bloß nicht, es aus Scott oder Francis herauszubekommen. Die werden dir auch nichts erzählen.«
Mit vor Aufregung zitternden Fingern wählte er Wendy Carvers Nummer.
Wendys Reaktion war ein Schrei wie von einer verwundeten Hyäne und dauerte über zwei Minuten. James übertrug sie über Lautsprecher. Murphy kicherte fröhlich und wartete, bis die Kellnerin der Cafeteria sich beruhigt hatte.
»Gott segne Sie, Professor!«, rief Wendy immer und immer wieder.
»Mich brauchen Sie nicht zu segnen, ich bin nur der Überbringer der Nachricht«, antwortete James glücklich, als er endlich zu Wort kam.
James sah geradezu den Finger vor sich, mit dem Wendy ihm drohte. »Sagen Sie mir nicht, wen ich segnen darf! Ich sage, Gott segne Sie und die Ihren und diesen Engel vom Himmel, der mir dieses verrückte Geschenk gemacht hat und … und alle anderen auch! Ja mein Herr! Segne sie alle!«
»Darf ich Ihnen eine persönliche Frage stellen, Ms. Carver?«, unterbrach sie James.
»Na klar. Aber machen Sie schnell, bevor ich einen Herzanfall bekomme.«
»Was werden Sie mit dem Geld anstellen?«
Wendy gluckste. »Das ist eine leichte Frage. Ich werde so eine Kreuzfahrt machen, wo
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