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Chili Con Knarre

Titel: Chili Con Knarre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. B. Stanley
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Schluck Wein getrunken hatte, ebenfalls eine Nachricht auf das Brett zu legen. Als sie damit fertig war, stand sie auf und ging den Flur hinunter in ein dunkles Schlafzimmer.
    James sah sie überrascht an und richtete dann seinen Blick auf die von den Scrabblesteinen gebildeten Worte:
    W-A-R-T-EE-I-N-EM-I-N-U-T-E U-N-DK-O-M-MD-A-N-NN-A-C-H

    Nach kurzem Zögern leerte James sein Weinglas sowie den Rest, den Murphy in ihrem zurückgelassen hatte, und ging auf Zehenspitzen den Flur hinunter. Murphy tauchte in einem weißen seidigen Morgenmantel, bestickt mit roten Rosen in der Tür ihres Schlafzimmers auf. Obwohl es ein langer Morgenmantel war, öffnete er sich und gab den Blick frei auf eins von Murphys wohlgeformten Beinen. Er hätte am liebsten die Zeit angehalten und ihr Bild langsam in sich aufgesogen - die Form ihrer Brüste unter dem dünnen Stoff ihres Morgenmantels und wie das Mondlicht auf ihr Haar und ihren Mantel fiel, so dass beides zu leuchten schien.
    »Du bist so schön«, flüsterte er, worauf sie sich in seine Arme warf und sich an ihn schmiegte. Als Murphy ihm seinen Pullover auszog und sein Hemd aufknöpfte, dachte er an gar nichts mehr. Sein Gefühl konzentrierte sich auf ihre schimmernde Haut, die Berührung ihrer Lippen und die schwachen Klänge von Chopins Prélude in C-Moll.
    »Wunderschön«, flüsterte er wieder und zog sie dann hinab aufs Bett.

15
    Chili-con-Queso
    1062 mg Natrium
pro 100 g

    Bei der letzten Fix’n-Freeze- Kursstunde des Jahres berichtete Milla, sie hätte die meiste Zeit im Bett gelegen, um eine schlimme Erkältung auszukurieren, und deshalb entspräche das Menü des Abends ihrem Bedürfnis nach einfacher, bekömmlicher Kost.
    »Wie es aussieht, liegt unser Freund Colin noch immer mit seinem hässlichen Bazillus danieder, und ich kann nur hoffen, dass sich keiner von euch den auch einfängt.« Sie zog eine große Schüssel aus dem Herd und trug sie mithilfe eines dicken Paars Topflappen durch den Raum zur Kücheninsel. »Ich habe uns eine schöne Schüssel Chili-con-Queso gemacht«, verkündete sie und versteckte dann eine anhaltende Hustenattacke hinter ihrer Schürze. »Und da Lindy diesen köstlichen mexikanischen Dipp auf ihr Silvesterparty servieren möchte, habe ich mir gedacht, ich gebe euch das Grundrezept und zeige euch dann, wie man das aufpeppen kann, sofern ihr das wollt.« Nachdem sie ihre Kursteilnehmer um den Küchenblock
versammelt hatte, zeigte sie auf ein neues Gemälde, das links vom großen Vorderfenster hing.
    »Ehe wir beginnen, wollte ich euch das fantastischste Weihnachtsgeschenk zeigen, das ich je bekommen habe. Was sagt ihr dazu?«
    Die Kursteilnehmer spendeten dem Ölgemälde von Frauenhänden ihren Beifall mit Ahs und Ohs. Eine Hand hielt mit festem Griff eine Karotte, während die andere in dem Moment festgehalten worden war, als sie gerade die Schneide eines großen Messers in die Karotte zu treiben begann. Ein unordentlicher Haufen papierdünn geschnittener Karottenscheiben lag rechts von der mit dem Schneiden beschäftigten Hand. Das war alles. Gebannt von den Schattierungen, mit denen die Venen, Knöchel, Fältchen, Sommersprossen, Altersflecken und Schatten dieser eindeutig zu Milla gehörenden Hände herausgearbeitet waren, konnte James seinen Blick nicht von dem Bild abwenden. Der Künstler hatte in diesem aufs Wesentliche beschränkten Schnappschuss einer Frau bei der Küchenarbeit deren Anmut, Stärke und kulinarische Begabung eingefangen. Die linke untere Ecke war mit dem schlichten, in Blockbuchstaben geschriebenen Titel Die Köchin versehen. Das Bild hing ungerahmt mit seinem groben Draht an einem einzigen Nagel.
    »Es ist wunderschön!«, rief Lindy aus.
    »Diese Gefühle , die in dieser schlichten Handlung gebündelt sind«, hauchte Gillian und trat näher ans Bild. »Man sagt zwar, die Seele liege in den Augen, aber ich denke, dieser Künstler ist sich durchaus bewusst, dass die Seele in vielen Bereichen unseres Körpers wohnen kann.
So sind beispielsweise auch unsere Füße sehr ausdrucksstark.«
    Bennett sah Gillian verdutzt an. »Wer hat das gemalt, Milla?«
    »Jackson Henry«, erklärte sie. »Und ich glaube, er ist gerade dabei, an einem ganzen Haufen von Handgemälden zu arbeiten, während wir uns unterhalten.«
    Lucy war erst gekommen, als der Kurs schon mit der Betrachtung des Gemäldes beschäftigt war. »Mann. Du bist bestimmt stolz auf ihn, James«, sagte sie, als sie sich neben ihn stellte.
    »Ich hatte keine Ahnung

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