Chili Con Knarre
aber ihr könnt auch Mozzarella nehmen. Dieses Rezept verlangt außerdem einen Becher trockenen Weißwein, aber ein wenig fettarme Sahne ist auch möglich, wenn ihr lieber einen alkoholfreien Dip möchtet.«
»Was ist das denn?« Gary nahm zwei Pfefferschoten vom Teller und hielt sie sich an seine Ohrläppchen. »Seht mal, ich trage noch immer meine Weihnachtskugelohrringe«, lispelte er und äffte den Gang eines Models nach, das über den Laufsteg stöckelt. Alle lachten. James war froh, dass auch Kinsley lachte.
»Ihre Ohrringe sind Serrano Peppers, mein Lieber.« Milla deutete auf die anderen Lebensmittel, die vor ihr lagen. »Jalapeños, eine Zwiebel, gehackte Tomaten, Knoblauch, Salz und Pfeffer, Olivenöl und siehe da! - schon habt ihr euer Grundrezept.«
»Wieder ein fleischloses Gericht.« Gillian faltete ihre Hände über der Brust. »Ich bin ganz hingerissen, dass das Schicksal uns dank Lindys Hilfe hierhergeführt hat. Seit ich Sie kennengelernt habe, Milla, ist meine Rezeptsammlung deutlich dicker geworden.«
»Nun, und ich werde einen dickeren Hintern bekommen!«, rief Gary aus, während er sich ein im Ofen gebackenes
Tortillachip mit Millas warmem Chili-con-Queso nahm. »Mann, das ist viel zu lecker, um gesund zu sein. Es erinnert mich an einen Hummerdip, den meine Mutter immer im Sommer gemacht hat. Natürlich hatten wir richtige Hummer, die so frisch waren, dass sie uns fast aus dem Topf entgegensprangen, und zu jedem Hummer musste man auch noch ein ganzes Pfund Butter essen.« Er toastete Milla mit seinem halb verzehrten Chip zu. »In diesem Zeug hier ist bestimmt ein Pfund Käse drin. Sehr lecker.«
Nachdem auch James den Dip gekostet hatte, eine köstliche Kombination von salzig, würzig und cremig, musste er Gary recht geben. Leider spürte er sofort, dass der mexikanische Dip für seinen Blutdruck viel zu salzig war, und so beschloss er missmutig, sich auf zwei Stück zu beschränken.
»Für alle, die Diät machen, ist das auf jeden Fall kein Essen«, bestätigte ihm Milla. »Aber es ist bestens als kleiner Snack und für Partys geeignet.« Sie wandte sich an Lindy. »Sie können bei Ihren Chilis einen Schuss Champagner anstatt des Weins dazugeben, schließlich servieren Sie ihn ja am Silvesterabend.«
Lindy riss die Augen auf. »Cool.«
»Und euch Fleischessern wird ein leckere Beilage aus crumbled sausage die Bäuche füllen.« Sie stupste dabei Bennett mit dem Kochlöffel an. »Ihr müsst nur darauf achten, dass die Wurst vorher gekocht wird. Wenn ihr mit eurem Snack fertig seid, begebt ihr euch an eure Kochfelder. Wir machen heute Abend Rindfleisch- Tamales .«
Als James merkte, dass er seine Schürze nicht angezogen hatte, kehrte er zur Garderobe zurück und wühlte
unter den Jacken und Schals, bis er seine Schürze unter Kinsleys und Garys Mänteln entdeckte. Als er gerade Kinsleys roten Wolltrenchcoat abnahm, tauchte plötzlich Lucy an seiner Seite auf.
»Soll ich dir helfen?«, fragte sie.
Er reichte ihr den roten Mantel. »Ja, danke.« Nachdem er ihr auch noch Garys lederne Bomberjacke in den Arm gelegt hatte, schaute er ihr endlich in die Augen. »Wie geht es dir, Lucy? Ich meine, nachdem Sullie nun wegzieht und so?«
Lucy zuckte mit den Schultern und erwiderte abwehrend: »Er ist gar nicht so weit weg.« Dann schien sie es sich jedoch anders zu überlegen. Seufzend und mit gerunzelter Stirn sagte sie: »Eigentlich könnte er auch direkt neben mir wohnen, James, aber er ist nicht an einer Liebesbeziehung mit mir interessiert, James. Und er war es auch nie.«
James hielt beim Umbinden seiner Schürze inne. Sullie war der eigentliche Grund dafür, weshalb er und Lucy sich getrennt hatten, aber er hatte die negativen Gefühle, die James ihm entgegenbrachte, nicht verdient. »Es sah aber so aus … ihr habt doch so viel Zeit miteinander verbracht«, stammelte er verlegen.
»Er wollte meine Gefühle nicht verletzen, und offenbar genoss er meine Gesellschaft, aber mehr auch nicht.« Lucy richtete ihren Blick zu Boden. »Ich weiß, dass ich Scheiße gebaut habe, James.« Ihr Gesicht spiegelte eine Mischung aus Angst und Hoffnung, als sie ihn wieder ansah. »Kannst du mir verzeihen, James?«
James wusste nicht, was er sagen sollte. Er schielte kurz zu Murphy, doch diese war damit beschäftigt das Rindfleisch
anzubraten und schwatzte dabei mit Bennett. »Ich bin nicht mehr wütend auf dich, Lucy.« Er wollte ihr nicht erzählen, dass er sich mit einer anderen Frau eingelassen
Weitere Kostenlose Bücher