Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Chili Con Knarre

Titel: Chili Con Knarre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. B. Stanley
Vom Netzwerk:
flüsterte sie völlig aufgelöst.
    »Wer?«, hakte James nach.
    »Gary und Kinsley! Gestern! Sie sind am Sonntagmorgen nach Vegas geflogen und erst heute zurückgekommen. Kinsley sagt, sie seien direkt vom Flughafen aus zur Party gekommen.« Sie schüttelte kräftig ihr Haupt, als hoffte sie dadurch einen klareren Kopf zu bekommen. »Ich muss jetzt dieses Zeug vom Herd nehmen.«
    James sah Lindy dabei zu, wie sie das Chili-con-Queso auf ein Dutzend Müslischalen verteilte. Sie pickte sich einzelne Gäste aus der Menge und wies diese an, den Dip im Haus zu verteilen. Dann riss sie die Tüten mit Tortillachips auf und kippte diese, ohne sie vorher im Ofen aufzubacken, auf Papierteller, um sie dann ebenfalls verteilen zu lassen.
    James, Murphy und McClellan waren noch damit beschäftigt, die erstaunliche Nachricht zu verdauen.
    »Wenn sie nach Vegas gefahren sind, gab es sicherlich keinen vorehelichen Vertrag«, murmelte Murphy mit besorgter Miene.
    »Ich frage mich nur, ob er ihr erzählt hat, dass er bei
Solmes gefeuert wurde«, knurrte James, der spürte, wie in ihm die Wut hochkochte. »Dieses unbedeutende kleine Detail hätte womöglich seiner Chance, Multimillionär zu werden, im Weg gestanden.«
    McClellan reichte Murphy sein volles Glas. »Entschuldigt mich, meine Lieben. Ich glaube, ich gehe mal den frisch Verheirateten gratulieren.«
    Während McClellan sich entfernte, bemerkte James, dass Kinsley mit einem strahlenden Lächeln auf sie zukam. Sie deutete auf das weiße T-Shirt, das sie unter ihrem schwarzen Blazer trug. In Blockbuchstaben war bride darauf zu lesen. »Das bin ich jetzt. Mrs. Kinsley Lowe. Die Braut! Verrückt, was?«
    Murphy stieß James mit dem Ellbogen in die Seite, um den Argwohn zu vertreiben, der seine Lippen umspielte, und nahm Kinsley dann in den Arm. »Wer von euch kam denn auf diese irre Idee?« Sie lachte dabei mit erzwungener Fröhlichkeit.
    Kinsley, die eine der Chili-con-Queso Schüsseln in einer Hand und einen Plastikbecher randvoll mit Tortillachips in der anderen hielt, stellte die Schüssel auf einem Tisch ab und begann, fröhlich draufloszuessen, während sie über Murphys Frage nachdachte. James hatte plötzlich wieder das Bild von Kinsley in der Custard Cottage vor Augen, wie sie ihre zwei Eiscremebällchen in Rekordzeit verputzt hatte.
    »Das tut so gut«, stöhnte sie. »Ich habe seit Stunden nichts gegessen, also verzeiht mir, wenn ich mich jetzt auf sehr unelegante Art vollstopfe. Ja, wessen Idee war das eigentlich?« Sie schaute an die Decke, während sie ihr Gedächtnis durchforstete. »Es war schon mal kurz
im Gespräch, als wir beide noch in New York wohnten, aber dann trennten wir uns, weil ich ein etwas ruhigeres Leben führen wollte. Nach … der Beerdigung kamen wir gemeinsam hierher, und Gary erzählte mir, dass er seinen Job drangegeben habe und bereit sei, überall zu leben, sofern wir nur zusammen sein können. So etwas Romantisches hatte ich noch nie gehört!« Sie belud sich den nächsten Chip mit Sauce und hielt ihn einen Zentimeter von ihren Lippen. »Die ganze Wir-brennen-nach-Vegas-durch- Geschichte geht auf Garys Konto. Ich habe seitdem nicht mal die Zeit gefunden, es meinen Eltern zu sagen!«
    Sie hielt James und Murphy die Schale mit dem Chili-con-Queso hin. Beide lehnten ab und verfolgten in fasziniertem Schweigen, wie Kinsley sich den Rest des Dips einverleibte. »Und jetzt habe ich Durst!«, kicherte sie ausgelassen. »Ich hole noch mal Punsch.«
    Sobald Kinsley sich entfernt hatte, scharten sich Lucy, Bennett und Gillian um James und Murphy. Gillians Gesicht glänzte, weil sie sich bei ihrem wilden Tanzen total verausgabt hatte, und Bennetts blitzenden Augen sah man an, dass er schon einige Gläser Fiestapunsch intus hatte. Lucy hingegen schien sauer zu sein. Sie zupfte ständig an beiden Enden ihres Kleids und warf verstohlene Blicke auf Dwight, Colin und Gary.
    »Ich fass es nicht, dass sie diesen Ganoven geheiratet hat!«, übertönte sie die Klänge einer Mariachi-Band.
    Gillian schob ein Büschel orangefarbener Haare aus ihrer Stirn. »Vielleicht hat er ihr ja auch alles erzählt und sie sind ihre Verbindung offenen Herzens und offenen Geistes eingegangen.«

    »Höchst unwahrscheinlich«, murmelte Bennett.
    »Was ist mit unseren anderen Verdächtigen?«, wollte Murphy wissen.
    Lucy zuckte die Achseln. »Dwight hat, seit er hier ist, noch kaum mit jemandem geredet, und ihr könnt mir glauben, mehr als eine von Lindys Kolleginnen hat

Weitere Kostenlose Bücher