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China

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Titel: China Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Schmitz
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Blatt gab seinen Geschmack an das Wasser ab. Dem Kaiser soll dieses Getränk so sehr gemundet haben, dass er von diesem Zeitpunkt an diese Blätter immer seinem Heißwassergetränk hinzugefügt und mit weiteren Blättern anderer Pflanzen experimentiert haben soll. Obwohl diese Geschichte historisch nicht belegt ist, kann man davon ausgehen, dass Tee seit rund 2500 Jahren in China kultiviert und getrunken wird. Einige Datierungen reichen sogar noch weiter in der Zeitrechnung zurück.
Die älteste Kulturpflanze
    Die Provinz Yunnan im Südwesten Chinas wird als die Wiege der wilden Teepflanze vermutet. Die älteste Erwähnung des Getränks stammt aus dem Jahr 221 v. Chr., als ein Teesteuerbescheid erlassen und Tee als Wegezoll und Zahlungsmittel benutzt wurde. Das erste „Buch über den Tee“, das „Cha Jing“, wurde von dem Dichter Lu Yu verfasst. Er wuchs als Kind in einem Kloster auf und kam bei den Mönchen mit Tee in Berührung. Systematisch behandelte er in seinem Standardwerk die Geschichte, Ursprünge, Standorte, Eigenschaften und Sorten des Heißgetränks, sowie Teegeschirre und -zubereitungsverfahren. Der „Klassiker des Tees“ leitete auch eine neue Form der Teezubereitung ein: Die gepressten Teeblätter wurden nun zu Pulver gerieben mit kochendem Wasser übergossen. Dies ist der Ursprung der heute noch in China üblichen Teezeremonie.
    Teesorten und -zubereitung
    In China unterscheidet man verschiedene Sorten Tee: den ursprünglichen grünen Tee, den roten Tee (in der westlichen Welt als schwarzer Tee bekannt), leicht anfermentierten, weißen, bedufteten und gepressten Tee. Die seit der Ming-Dynastie übliche Methode der Zubereitung hat sich bis heute erhalten. Mit heißem Wasser werden Teekanne und -schalen vorgewärmt. Das erwärmte Keramikkännchen wird anschließend mit Teeblättern gefüllt und mit gekochtem und anschließend auf etwa 80 °C abgekühltem Wasser übergossen. Der erste Aufguss wird weggeschüttet, da er recht bitter ist. Erneut wird das Kännchen mit heißem Wasser gefüllt. Anschließend lässt man den Tee ein bis zwei Minuten ziehen, bis man ihn serviert. Diese Prozedur kann drei- bis sechsmal (je nach Qualität und Sorte) wiederholt werden
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Teehandel und Reichtum
    Seit Beginn der Teekultur haben sich Teeanbau und -verarbeitung kaum verändert: Teepflücker zupfen die grünen Blätter von Hand, wobei die oberen zwei Blätter mit der Knospe besonders hochwertigen Tee ergeben. Das Wissen über Teeanbau und -verarbeitung war Jahrhunderte lang ein streng gehütetes Geheimnis, um das kaiserliche Monopol für den Teehandel nicht zu gefährden. Teehändler wurden ausschließlich vom Kaiser bevollmächtigt, und auch der Teepreis wurde vom Kaiserhof festgelegt. Ähnlich wie Seide und Porzellan war Tee nur für eine kleine elitäre Gesellschaftsschicht erschwinglich. Allgemein wird angenommen, dass zur Zeit der Song-Dynastie (960–1279 n. Chr.) der Tee in andere südostasiatische Länder kam. Portugiesische Handelsschiffe brachten dieses kostbare Getränk erstmals im 16. Jahrhundert n. Chr. nach Europa. Der zunehmende Handel mit den Engländern, die englischen Kolonien in Asien und die beiden Opiumkriege im 19. Jahrhundert beendeten das chinesische Monopol auf den Teeanbau und -handel.

Ein Mönch zelebriert im Daci-Tempel in Chengdu (Provinz Sichuan) die traditionelle Zen-Tee-Zubereitungszeremonie
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    (c) picture-alliance/dpa

China ergänzt seine Zahlungsmittel
(um 900 n. Chr.)
    Die aktuelle chinesische Geldeinheit ist der Yuan. In China sind neben den Yuan-Scheinen auch Scheine des Kleingeldes, dem Jiao, im Umlauf – dem zehnten Teil eines Yuan. Der Jiao ist wiederum in zehn Fen unterteilt. Die große Völker- und Kulturgemeinschaft Chinas ist auf den Banknoten in fünf Sprachen vertreten: Neben der lateinischen ist auf der Vorderseite der Scheine die chinesische Wertangabe zu lesen. Auf der Rückseite findet sich dieselbe Angabe in Tibetisch, Mongolisch, Uigurisch und der Zhuang-Sprache.
Geldscheine als Notgeld
    Um 650 n. Chr. gab der chinesische Kaiser Gao Zong so genannte Wertscheine heraus, die anstelle von Münzen gültig waren. Das erste serienmäßige Papiergeld wurde etwa um 900 n. Chr. in China herausgegeben und entstand als Folge eines tiefgreifenden wirtschaftlichen Wandels. Diese Entwicklung hatte mehrere Ursachen: Durch die Zunahme des Handels wurden größere Mengen an Münzen benötigt. Münzen mit hohem Wert wurden jedoch nicht hergestellt, da es zu einfach war, diese

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