China
nachzumachen. Stattdessen wurden Gold, Silber und Seide als Zahlungsmittel für höhere Beträge benutzt, die sich aber entweder als zu schwer oder zu sperrig erwiesen, um sie mitzuführen. Hinzu kam ein Mangel an Rohstoffen – insbesondere an Silber. Folglich mussten Ersatzwerte geschaffen werden.
Der Yuan
Die offizielle Bezeichnung der chinesischen Währung lautet „Renminbi“, sie löste die bisherige Währung Tael ab, denn mit der Gründung der Volksrepublik führten die neuen Machthaber auch ein neues Zahlungsmittel ein. Der Name Renminbi bedeutet zu Deutsch „die Volkswährung“. Die Währungseinheit des Renminbi ist der Yuan. Volkstümlich wird der Yuan von den Chinesen auch „Kuai“ genannt. Die Namensgebungen Yuan und Kuai haben im Münzgeld ihren Ursprung: Kuai heißt „Stück“ und Yuan bedeutet „runder Gegenstand“
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Jedem Inhaber eines solchen Wert- beziehungsweise Geldscheines wurde der Umtausch in Münzgeld von den Banken garantiert. Somit wurde der Geldschein, der den Stempel des jeweiligen Kaisers beziehungsweise kaiserlicher Münzbeamter trug, recht schnell zu einem beliebten Zahlungsmittel. Doch damit war China im Jahr 1020 n. Chr. auch das erste Land der Welt, das mit den Problemen einer Inflation, also einem Wertverfall des Papiergelds durch eine zu reichliche Geldproduktion zu kämpfen hatte.
Das Papiergeld erlangt Beliebtheit
Zu Beginn der Yuan-Dynastie war das Papiergeld im Gegensatz zu früheren Jahren unbegrenzt gültig. Die Yuan-Dynastie tauschte auch Papiergeld der Song-Dynastie gegen eine Gebühr in ihre eigenen Banknoten. Somit ergab sich für die Regierung eine zusätzliche Einnahmequelle. Als Marco Polo in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts n. Chr. China bereiste, berichtete er begeistert von einem Zahlungsmittel, das wenig Platz einnähme, wenig Gewicht besäße, aber dennoch wertvoll wie Gold sei. Zumindest entlang der Seidenstraße wurde das Papiergeld des Kublai Khan als Zahlungsmittel von Asien bis an die Grenzen Europas akzeptiert, sozusagen die erste Weltwährung, weit bevor es sich in Europa verbreitete. Trotz dieser Berichte dauerte es in Europa noch bis ins 17. Jahrhundert, bis in den Niederlanden und Schweden die ersten Geldscheine gedruckt und in Umlauf gebracht wurden.
Moderne chinesische Banknoten der Währung Renminbi. Auf deren Vorderseite ist auch 30 Jahre nach Maos Tod noch das Porträt des Gründers der Volksrepublik China abgebildet
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(c) SITHO, München
Die Kartografie der Sterne
(940 n. Chr.)
Die Sternenkarte, die 1819 von John Reeves in Guangzhou gedruckt wurde, zeigt die Sternenkonstellationen, die in China bereits bekannt waren. Die Chinesen kannten schon 28 Sternengruppen entlang der Tierkreise. Die Karte enthält alle von China aus sichtbaren Sterne. Sie kann folglich dazu verwendet werden, den Himmel zu jeder Zeit eines Jahres darzustellen und zu beobachten.
Uraltes Wissen
Die Sternenkarte ist das wohl wichtigste Dokument der Dunhuang-Sammlung der British Library in London. Sie ist eine der dreifarbigen Sternenkarten Qian Lezhis, eines Astronomen aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. und fast zweifellos die älteste noch vorhandene und von Hand gefertigte Sternenkarte der Menschheit.
Um 940 n. Chr. wurde eine Sternenkarte in Dunhuang, einer alten Oasenstadt im Westen Chinas, gefunden. Die Stadt liegt in einem Wüstengebiet; nicht weit von der Ortschaft teilt sich die Seidenstraße in ihren nördlichen und südlichen Zweig. Während sich die Landschaft rund um die Seidenstraße im Laufe der Zeit drastisch verändert hat, blieben die Sterne am Himmel für die Reisenden immer die gleichen. Egal ob an der Mittelmeerküste oder im fernen China. Die Hauptroute der Seidenstraße verläuft zwischen dem 30. und 40. Breitengrad. Das Wissen über die Sterne war somit unter den einzelnen Kulturen – ob Arabern, Griechen oder Chinesen – austauschbar.
Die Vorläufer der Mercator-Projektion
Die Hofastronomen des chinesischen Kaiserreichs hatten sich sowohl um den Kalender zu kümmern als auch um die staatliche Astrologie. Beides waren in China jedoch noch keine herausragenden Wissenschaften. Dies bedeutet jedoch nicht, dass ihr astronomisches Wissen nicht genau war – sie bürgten dafür letztendlich mit ihrem Leben. Die Sternenkarte, die bei Dunhuang gefunden wurde, verzeichnete bereits 1345 Sterne.
Die chinesischen Tierkreiszeichen
Die fünf mit dem bloßen Auge sichtbaren Planeten (Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn) waren den
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