China
Darstellungsform gewählt, die die Wertvorstellungen der Partei widerspiegelten. Heute spielen die Sujets der traditionellen Pekingoper wieder eine größere Rolle.
Die Kostüme der Pekingoper sind mit traditionellen Mustern handbestickt. Ihre Gestaltung orientiert sich hauptsächlich an der Kleidung der Ming-Dynastie (1368–1644 n. Chr.). Die Masken werden in stundenlanger Arbeit kunstvoll geschminkt und sind charakteristisch für die jeweilige Rolle
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(c) Interfoto, München
Die Kaiserinwitwe Cixi
(1835–1908)
Würdevoll posiert die ehrgeizige Herrscherin Cixi auf diesem Foto aus dem Jahre 1900. Es ist eine der vielen Fotografien, die die Kaiserinwitwe zeigt – ein Titel, der ihr seinerzeit von der europäischen und amerikanischen Presse verliehen wurde. Ihr Name taucht in den Geschichtsbüchern in zwei Schreibweisen auf: Cixi (Pinyin-Umschrift) und Tsu Hsi oder Tze Hsi (Wade-Giles-Umschrift).
Eine Konkubine wird Regentin
Cixi wurde am 29. November 1835 in Beijing geboren. Als Fünfzehnjährige kam sie als Konkubine des Kaisers Xianfeng in die Verbotene Stadt. Fünf Jahre später gebar sie dem Kaiser einen männlichen Thronfolger, Zai Chun. Da dies der erste Sohn und auch der einzige männliche Nachfolger des Kaisers war, stieg Cixi zur Nebenfrau zweiten Grades in der Hofhierarchie auf. Durch diesen Glücksfall wurde Cixi bald mächtiger als die Gemahlin des Monarchen, Kaiserin C’ian. Als der Kaiser im Sterben lag, ließ er seine vertrautesten Minister, seine Gemahlin und seinen Sohn an sein Sterbebett kommen. Dort übergab er seiner Gemahlin C’ian und seinem Sohn Zai Chun jeweils ein Siegel und verfügte, dass alle von nun an erlassenen Dekrete mit beiden Siegeln beginnen und enden sollten.
Als Kaiser Xianfeng am 22. August 1862 verstarb, wurde der Thronfolger Zai Chun zum Kaiser Tongzhi ernannt und Cixi ließ sich als seine Mutter offiziell zur Witwe des Kaisers proklamieren. Sie verschaffte sich darüber hinaus auch das Siegel der Kaiser-Gemahlin C’ian. Damit und mit dem Siegel ihres Sohnes war sie nun in der Lage kaiserliche Erlasse zu veröffentlichen. Bis zu Tongzhis Volljährigkeit, seinem sechzehnten Geburtstag, war Cixi somit Regentin. Bereits im Alter von neunzehn Jahren starb Kaiser Tongzhi. Seine Gemahlin, Kaiserin Alute, verstarb noch im gleichen Jahr. Da der Kaiser keine Nachkommen hinterließ, wurde ein minderjähriger Vetter, den Cixi adoptierte, sein Thronfolger.
Guangxu wurde bereits im Alter von drei Jahren Kaiser von China. Cixi fungierte nun erneut als offizielle Regentin bis Guangxu 1889 die Volljährigkeit erreichte. Auch danach hatte sie noch erheblichen Einfluss auf die Regierungsgeschäfte.
Die Reformen von Kaiser Guangxu
Kaiser Guangxu war als junger Mann von westlich inspirierten Intellektuellen und dem sich öffnenden und modernisierenden Japan beeinflusst. Er verabschiedete ein Dekret zur grundlegenden Reform Chinas. Es enthielt zahlreiche Verordnungen zur Modernisierung von Verwaltung, Militär, Wirtschaft und Bildung
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Die Herrscherin ohne Kaisertitel
Die Regierung und deren Administration war in zwei Lager gespalten: Die Reformer um Kaiser Guangxu und die Konservativen um Kaiserinwitwe Cixi – darunter auch der Militärchef Ronglu, der seit vier Jahrzehnten Cixis Vertrauter und Protegé war. Am 22. September 1898 ließ Cixi den Kaiser Guangxu unter dem Vorwurf festnehmen, dass er mit seinen Reformen den konfuzianischen Staat zerschlage. Er wurde auf einer Insel im südlichen Palastsee interniert und von Ronglus Soldaten bewacht. Offiziell ließ Cixi verkünden, der Kaiser sei schwer erkrankt und sie selbst werde nun die Regentschaft übernehmen. Die dritte Regentschaft von Cixi war geprägt von erheblichen innenpolitischen Unruhen und außenpolitischer Schwäche. Am 15. November 1908 starb Cixi. Zwei Tage vorher war bereits Kaiser Guangxu kinderlos verstorben. Kurz vor ihrem Tod erklärte Cixi Puyi, den fast dreijährigen Enkel ihres Protegés Ronglu zu ihrem Nachfolger. Am 2. Dezember 1908 wird Puyi der letzte Kaiser von China.
Die Kaiserinwitwe Cixi um das Jahr 1900 in einer ihrer vielfach fotografierten Posen: Sitzend in prachtvollen Seidengewändern
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Opiumkriege – Schwächung einer Großmacht
(1839–1842 und 1856–1860)
Ausgelöst wurden die so genannten Opiumkriege durch das massive Interesse Großbritanniens, China den westlichen Märkten zu öffnen. Seit dem 16. Jahrhundert n. Chr. hatte das Reich jeglichen Überseehandel
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