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China

China

Titel: China Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Schmitz
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Reformen der letzten beiden Jahrzehnte dürfen Religionen jedoch wieder in der Öffentlichkeit ausgeübt werden. Heute, wie auch in früheren Jahrhunderten, gibt es in China Anhänger der verschiedensten Religionen. Anerkannt und ausgeübt werden vor allem der Daoismus, der Buddhismus, der Islam sowie das katholische und protestantische Christentum. Die ethischen Wertvorstellungen des Konfuzianismus werden nicht als Religion anerkannt
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Die Gründung eines Königreiches
    Die Anhängerschaft wuchs indessen von Jahr zu Jahr, sodass Hong 1851 mit aufständischen Gefolgsleuten zu Eroberungen in Guangxi aufbrechen konnte, wo er schließlich das „Reich des Großen Himmlischen Friedens“ (Taiping Tianguo) ausrief. Nach der Gründung seiner eigenen Dynastie, der Dynastie der Taiping, begab er sich auf einen Siegesmarsch durch sechs Provinzen. Schließlich eroberte er 1853 Nanjing, das er zur Hauptstadt seines Reichs machte und Tianqing („Himmelsresidenz“) nannte. Er selbst setzte sich als „Himmelskönig“ sowohl mit dem chinesischen und dem japanischen Kaiser als auch mit dem Dalai Lama in Tibet gleich. 1856 kam es zu inneren Streitigkeiten: Hong Xiuquan befasste sich mehr mit religiösen Problemen als mit der Staatsführung. Der Niedergang des Reiches ließ nicht lange auf sich warten. Die kaiserlichen Truppen konnten die besetzten Gebiete zurückerobern. Als sie 1864 vor den Toren Nanjings standen, begingen Hong Xiuquan und 100 000 seiner Anhänger Selbstmord.

Holzstich des Revolutionärs und Anführers des Taiping-Aufstands, Hong Xiuquan. Die Schriftzeichen unter dem Porträt Hongs bedeuten „Himmel der Tugend“ (Detian). Den Titel hatte sich Hong nach der Eroberung Nanjings selbst gegeben
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    (c) akg

Mahjong – Nationalspiel Chinas
(um 1870–1880)
    Mahjong ist in seinem Entstehungsland China heute Nationalspiel. Einigen Quellen zufolge soll Mahjong auf ein Spiel zurückgehen, das schon vor 4000 Jahren während der Shang-Dynastie (etwa 16. Jahrhundert v. Chr. – etwa 1050 v. Chr.) von Adligen an den Fürstenhöfen gespielt wurde. Gesichert ist das Spiel in seiner heutigen Form erst ungefähr seit den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts.
Im Osten und Westen beliebt
    In den Westen gelangte Mahjong um 1920 über Shanghai nach Amerika und weiter nach Europa und begeisterte die Menschen sofort. Dann ebbte der Begeisterungssturm jedoch ab. Erst in den letzten Jahren beginnt die Schar der Mahjong-Anhänger, von neuem immer mehr anzuwachsen.
    Unter den Kommunisten wurde Mahjong verboten, da sich das Mahjongspielen zu einer regelrechten landesweiten Sucht entwickelt hatte, durch die teilweise sehr hohe Geldsummen verspielt wurden. Doch auch dieses Verbot konnte der Beliebtheit des Spiels im Volk nicht schaden. Heute ist es wieder erlaubt und ein Teil der chinesischen Alltagskultur. Überall in China sieht man die Menschen sitzen und spielen. Seit 1998 ist Mahjong in China sogar offiziell als Sportart mit festen Regeln anerkannt und 2002 fand in Tokio die erste Mahjong-Weltmeisterschaft statt.
Das Spiel
    Mahjong wird von vier Spielern mit kleinen rechteckigen Spielsteinen, so genannten Ziegeln, gespielt, die mit chinesischen Motiven und arabischen Ziffern versehen sind. Ein vollständiges Spiel besteht aus 144 Spielsteinen, die in sieben Motivgruppen eingeteilt werden: Die Ziegel der Bambusgruppe (36 Ziegel), der Kreisgruppe (36 Ziegel) und der Zahlengruppe (36 Ziegeln) sind so genannte Farbziegel. Sie sind von eins bis neun durchnummeriert, und jeder dieser Ziegel kommt vierfach vor. Die weiteren Gruppen sind die Drachengruppe (12 Ziegel), die Windgruppe (16 Ziegel), die Jahreszeitengruppe (4 Ziegel) und die Blumengruppe (4 Ziegel).
    Mahjong am Computer
    Aufgrund seiner Beliebtheit fand Mahjong auch seinen Weg auf die Bildschirme der modernen Computer. Nachdem Computergrafiken eine immer ansprechendere Darstellung auch komplexerer Spiele erlaubten, wurde Mahjong in den 1980er Jahren auch als Computerspiel populär – zunächst unter dem Namen Shanghai
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    Die Computervarianten des Mahjongspiels haben jedoch mit dem ursprünglichen chinesischen Spiel nur noch die – wenn auch digitalisierten – Steine gemein. Die Regeln ähneln eher denen des Solitaire oder einer Patience. Mahjong-Solitaire ist ein ausgezeichnetes Denk- und Logikspiel
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    Jeder der Spieler versucht, durch Ziehen und Ablegen von Steinen als Erster ein komplettes Spielbild zusammenzustellen oder Figuren mit einem hohen Wert zu sammeln. Ein

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