China
vollständiges Spielbild besteht aus vier Drillingen beziehungsweise Vierlingen und einem abschließenden Paar. Der Wert aller Spielfiguren innerhalb einer mehrere Spiele dauernden Partie wird ermittelt und zusammengerechnet, wobei die einzelnen Motive und Nummern bestimmte Werte haben. Wer am Ende der Partie die meisten Punkte erreicht hat, hat gewonnen. Mahjong ist eine Mischung aus Taktik- und Glücksspiel.
Das Mahjongspiel ist beliebte Beschäftigung vor allem älterer Leute in Beijings Straßen. Die Spielsteine werden heutzutage mehr und mehr aus Plastik hergestellt, traditionelle Materialien sind Elfenbein, Holz, Bambus oder Stein
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Kultgefährt Rikscha
(1874)
Die Rikscha ist ein zweirädriges Gefährt zur Personenbeförderung, das in seiner Ursprungsversion an langen Holmen von einem Menschen gezogen wird. Der Begriff „Rikscha“ leitet sich vom japanischen Wort „Jin-riki-sha“ ab, das übersetzt „Menschenkraftwagen“ bedeutet (jin = Mensch, riki = Kraft, sha = Fahrzeug). Diese Zeichenzusammensetzung wurde ins Chinesische übernommen; hier wird der Begriff dann „renliche“ ausgesprochen.
Asien wird Heimat der Rikscha
Um die Entstehung der Rikscha ranken sich viele widersprüchliche Legenden und Erläuterungen. Eine Version lautet, dass ein amerikanischer Missionar die Rikscha in Japan erfunden haben soll. Seine Frau litt angeblich zunehmend unter Gewissensbissen angesichts der Tatsache, dass ärmliche ausgemergelte Männer sie in ihrer Sänfte durch die Straßen tragen mussten. Die in Japan lebenden Europäer, so eine andere Version, konnten die dort genutzten (vermutlich eher schmalen) Sänften nicht benutzen. Wieder andere Quellen behaupten, die Rikscha sei in China während der Qing-Zeit erfunden und später nach Japan gebracht worden. In jedem Fall bedeutete die Einführung der Rikscha gegenüber der Benutzung der Sänfte einen deutlichen Fortschritt.
Das harte Brot der Rikschafahrer
Die ersten Rikschas in China wurden vermutlich im Jahre 1874 in Bewegung gesetzt. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Kolonialmächte bereits in den Hafenstädten Chinas etabliert und bildeten dort eine wohlhabende und einflussreiche Oberschicht, die die Rikscha als Beförderungsmittel nutzte. Da die menschliche Arbeitskraft nur wenig Geld kostete, wurden die Dienste der Rikschafahrer bald von allen Bevölkerungsschichten genutzt. Von China aus gelangte das wendige Gefährt nach Hongkong, Indien und Bangladesch und wurde schließlich beinahe überall in Asien heimisch.
Kultvehikel und Symbol der Unterdrückung
Inzwischen hat die Rikscha mancherorts fast Kultstatus erreicht und wird sogar im Westen nachgeahmt. Hier ist allerdings fast ausnahmslos die Version der Fahrradrikscha zu finden, teilweise auch ausgestattet mit Elektromotor. Gleichzeitig ist die Rikscha nach wie vor Symbol für Unterdrückung und Ausbeutung wie kein anderes Gefährt. Der berühmte chinesische Schriftsteller Lao She hat in seinem Roman „Rikschakuli“ aus dem Jahr 1936 das Schicksal eines Kulis beschrieben, der trotz all seiner schweren Arbeit und vieler Mühen am Ende scheitert und arm bleibt
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Etwa in den 1930er Jahren kam die Variante der Fahrradrikscha auf, die schnellere und weitere Transporte ermöglichte. Gerade in Indien und Bangladesch wird die Rikscha vielfach heute noch genutzt, wobei die Fahrer ihre Arbeit häufig unter erbärmlichen Bedingungen erfüllen müssen. Oft gehört ihnen das Gefährt nicht einmal selbst, und sie müssen es zu Wuchergebühren leihen. Inzwischen sehen die meisten Stadtregierungen das Rikschafahren als archaisches Relikt an und wollen diesen Wirtschaftszweig aus dem Stadtbild verdrängen. Die Fahrer verteidigen jedoch ihr Recht auf diese harte Arbeit und ihre einzig mögliche Einkommensquelle.
Auch in China galt die Rikscha mit der Machtergreifung der Kommunisten dann als ein Symbol der Ausbeutung und wurde ganz offiziell abgelehnt. Mit der chinesischen Reformpolitik der letzten Jahre entdecken private Unternehmer das historische Gefährt als neue Geschäftsquelle, vor allem für Fahrten von Touristen. Die Rikscha ist heute in China wieder beliebtes Transportmittel und belebt wie zuvor die chinesischen Straßen.
Auf einer Fotografie aus den 1950er Jahren warten Rikschafahrer in Hongkong auf Kundschaft. Auch heute noch können Chinatouristen die Rikscha als Transportmittel benützen
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Der Erste Chinesisch-Japanische Krieg
(1894)
Der kolorierte
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