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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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in der Küche Essen zuzubereiten, bequem unter dem Kuppeldach zu schlafen, ein paar Tage in diesem Haus zu leben, so zu leben, wie es einmal war. Als er diese Gedanken Alyx gegenüber äußerte, gab sie sich mitfühlend, war aber ebenfalls überzeugt, dass sein Wunsch nicht durchführbar war. Jedenfalls nicht, bevor sie Unterstützung erhielten. Eine Menge Unterstützung.
    Aber dann wäre es zu spät. Techniker würden überall durch das Haus laufen, und dieser Mogambo würde das Kommando übernehmen, und nichts wäre so, wie es früher einmal war. »Wir schulden das den Wesen, die hier gelebt haben.«
    Sie waren hinausgegangen, denn nur hier, wo sich die Zuflucht scheinbar in den Schatten verkroch, konnte er klar machen, was er meinte. Über ihnen strahlten der große Ring und die Zwillinge in einem harten Lichtschein. »Den Wesen, die nun im Innenhof ruhen«, sagte sie mit der gleichen Betonung, die er benutzt hatte. »Sie sprechen von einem umfangreichen Projekt, und wir haben kein Personal hier, das so etwas durchführen könnte.«
    Das wusste er. Vermutlich hatte er es bereits gewusst, ehe er Hutch angesprochen hatte. Dennoch hatte er die Hoffnung nicht aufgeben wollen, denn er wünschte sich aus tiefstem Herzen, er könnte es geschehen lassen.
    Er befand sich in einer Lage, von der er sein ganzes Leben geträumt hatte, kampierte in einem Wohnzimmer, in dem sich einst eine außerirdische Intelligenz aufgehalten hatte. Aber die Dinge entwickelten sich nicht so, wie sie sollten. Die Regale waren voller Bücher, die niemand lesen oder auch nur herunternehmen konnte. Die Wände voller Bilder, die niemand erkennen konnte. Am unteren Ende der hinteren Treppe befand sich ein mächtiges Aggregat, dessen Funktionsweise sich ihnen nicht erschließen wollte. Draußen, auf dem Plateau, stand eine Landefähre, die möglicherweise viel mehr als eine Landefähre war, aber auch sie verweigerte sich ihrem Verständnis.
    War Mogambo erst hier, würde sich alles ändern.
    Aber Mogambo war der Feind.
    »Gibt es nicht ein Gesetz«, fragte er Hutch, »das uns das Eigentum an der Entdeckung zuspricht? Den ersten Menschen, die vor Ort waren?«
    »Unglücklicherweise«, entgegnete sie, »gab es eine Reihe schlechter Erfahrungen auf Nok, Quraqua und Pinnacle. In jedem Fall haben die ersten Menschen, die dort eintrafen, die Welten nach Gutdünken ausgeplündert. Als die Forscher eintrafen, haben sich die ursprünglichen Entdecker mit kostbaren Artefakten davongemacht, und in einigen Fällen haben sie vorher noch wie die Vandalen gehaust. Das Ergebnis war das Exoarchäologische Schutzgesetz, das derartige Fälle seither regelt. Und das besagt, dass das alles hier in die Zuständigkeit der Akademie fallen wird, sobald deren Leute eintreffen.«
    »Also kann der Kerl einfach herkommen und…«
    »… sich wie zu Hause fühlen. Ja, genau das kann er tun.«
    Nicht, dass George besondere Anerkennung oder Dankbarkeit für die Entdeckung gefordert hätte, obwohl das natürlich auch ganz nett gewesen wäre und ihm vermutlich sogar tatsächlich zufallen würde. Und er hätte der Akademie die Entdeckung auch nicht streitig machen wollen. Aber er wollte selbst ein Teil der Forschung sein. Er wollte Experten herbringen, seine eigenen Experten, wollte Bücher übersetzen lassen, wollte das Rätsel um die Frage lösen, wer wen beerdigt hatte, wollte herausfinden, welche Technologie das Haus bewohnbar gemacht hatte. Das war sein Lebenstraum, ein Traum, der in einer Weise wahr geworden war, die er nie zu erhoffen gewagt hätte. Und nun würden sie ihm das alles wegnehmen.
    »Ich bedauere, dass wir ihnen von unserer Entdeckung erzählt haben, was wir entdeckt haben«, sagte er und richtete einen anklagenden Blick auf Hutch. »Sie können nichts dafür, aber wir wären besser dran mit einem Preacher Brawley als Captain. Jemandem, der nicht an die Regularien der Akademie gebunden ist.«
    »Das sind nicht die Regularien der Akademie, George«, entgegnete sie mit einem zornigen Funkeln in den Augen. »Das ist das Gesetz.«
    »Oh, Hutch, um Gottes willen, sehen Sie sich doch einmal um. Ist Ihnen klar, wo Sie sind? Wie kommen Sie darauf, dass irgendein von Menschen gemachtes Gesetz hierauf anwendbar wäre?«
    »Wenn es das nicht ist«, konterte sie, »wer hindert Sie dann daran, das Haus zu verwüsten und alles mitzunehmen, was Ihnen gefällt? Wer sollte Sie wohl aufhalten?«
    »Das reicht, Hutch!«
    »Sie sollten einfach mal begreifen, dass ich es leid bin,

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