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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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haben.«
    »Die sind vermutlich durch die Oberfläche getarnt«, warf Tor ein.
    »Was wollen Sie damit sagen?«, fragte Nick derweil.
    »Dass sie vielleicht etwas Besseres haben. Aber es bringt nichts, sich darum den Kopf zu zerbrechen.«
    »Was sind Hazeltinegondeln?«, fragte Alyx, die am äußeren Rand der Startplattform stand.
    »In ihnen wird die Energie gebündelt, die durch die Sprungtriebwerke aufgebaut wird, und das ermöglicht den interstellaren Flug. Auf der Memphis befinden sie sich an Bug und Heck.«
    Sie legten die Flickingergeschirre an und schnappten sich ihre Lufttanks. Hutch überprüfte alles noch einmal, ehe sie die Luke der Fähre öffnete und hineinkletterte, gefolgt von ihren Passagieren.
     
    Alyx wollte sich unter keinen Umständen überreden lassen, zu dem Chindi zu fliegen, an die Tür zu klopfen und abzuwarten, wer sie öffnen würde. So froh sie darüber war, dass auch Hutch sich nicht gerade begeistert zeigte, wünschte sie doch, der Captain hätte dem Ausflug die Zustimmung verweigert. Der Gedanke, allein zu bleiben, gefiel ihr nicht.
    Die drei Männer schwebten auf einer Testosteronwolke und schienen aus dem Tod ihrer Kollegen auf der Condor oder unter den Händen der Wilden auf Paradise nichts gelernt zu haben. Oder, was das betraf, aus dem Tod des Captains der Wendy Jay. Sie betonten lediglich immer wieder, sie würden es den Opfern schulden, weiterzumachen. Aber genug war genug. Sie hatten den Chindi entdeckt, sie hatten die Zuflucht entdeckt, und das war genug des Ruhms. Gewiss herrschte kein Mangel an Leuten, die gern an dieser Sache teilhätten. Sollte doch einer von denen an die Tür klopfen.
    Mehr noch erzürnte sie, dass sie genau wusste, was die anderen über sie dachten. Immerhin war sie eine Frau, also sollte sie den Kopf gesenkt halten und die riskanten Jobs den Männern überlassen. Schließlich wollten diese doch nicht, dass sie in die Schusslinie geriet oder dergleichen. Für Hutch machten sie eine Ausnahme, aber Hutch war der Captain. Und selbst ihr unterstellten sie einen Mangel an Courage. Dennoch waren sie gewillt, sie zu akzeptieren, weil sie sich in ihrer Gegenwart wohler fühlten. Und wenn auch das eine nicht zum anderen passte, so kümmerte das doch niemanden.
    Verdammt.
    Alyx war durchaus bereit, für eine lohnende Sache ihr Leben aufs Spiel zu setzen, vorausgesetzt, das Risiko blieb kalkulierbar. Aber diese Sache war ihrer Meinung nach eine Dummheit. Natürlich verstand sie auch die andere Seite, und sie wusste, dass George mehr von ihr erwartet hatte, dass er gehofft hatte, sie wäre auf seiner Seite und würde ihn unterstützen. Aber das Leben war schön, und die Tatsache, dass der Chindi nicht reagierte, kam ihr unheimlich vor. Sie werden uns bestimmt nicht mit einem Begrüßungskomitee der hiesigen Heilsarmee erwarten.
    Wissenschaftliche Durchbrüche waren nett, besonders einer in dieser Größenordnung. Aber sie war nicht daran interessiert, sich oder irgendeinen anderen auf dem Altar der Wissenschaften zu opfern. Nach dem Essen, kurz bevor sie zum Hangar gingen, hatte sie Hutch zur Seite gezogen und ihr gesagt, dass sie vollkommen Recht hätte. Wenn George und die anderen ihr Leben wegwerfen wollten, so wäre das ihre Sache, aber sie würde sich nicht zu einer derartigen Dummheit überreden lassen.
    Hutch hatte ihr mit einem knappen Lächeln geantwortet, einem oberflächlichen Lächeln, dazu angetan, ihre wahren Gefühle zu verbergen. Dann hatte Alyx zugesehen, wie sie zu viert hinausgegangen waren, und sich auf den Weg nach unten machten. Und sie hätte Bill gebeten, die Lichtsignale und Georges Grüße wieder zu senden. Bill hatte ihrer Bitte entsprochen, aber der Chindi reagierte auch dieses Mal nicht.
    »Hutch«, sagte sie auf dem persönlichen Kanal. »Ich sage es nicht gern…«
    »Schon okay.« Sie saßen bereits in der Landefähre, drei Pfadfinder und eine wenig begeisterte Mutter, und warteten darauf, dass der Druck im Frachtraum abgelassen wurde. »Sollte uns etwas zustoßen, wird Bill dich nach Hause bringen.«
    »Wie erfährt er, dass er das tun soll?«
    »Du musst es ihm nur sagen. Er wird deine Anweisungen befolgen.«
    Plötzlich stellte sie fest, dass Hutch offenbar viel Vertrauen in ihre Urteilsfähigkeit setzte. »Wenn ihr da reingeht, dann lasst die Bildscanner laufen. Macht irgendwas, damit ich sehen kann, was passiert.«
    »Wird gemacht. Aber, Alyx, deine Sorge ist vermutlich völlig überflüssig.«
    Klar doch, sicher. So etwas

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