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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Korridore waren inzwischen im Vorbeiflug recht klar zu erkennen.
    Sie brauchte einen Landeplatz.
    Über sich konnte sie nichts sehen, wusste nicht, wie weit die Decke entfernt war, aber sie würde jeden Moment wieder zu fallen beginnen.
    Such dir was aus, Baby.
    Sie krümmte sich und drehte die Düsen horizontal zu den Korridoren. Dabei spannte sie ihren Griff um Nicks Geschirr stärker an.
    Nur nicht die Wand berühren.
    Vor ihr gähnten die Korridore, während sie langsamer und langsamer wurde. Sie hielt die Lampe auf die Gänge gerichtet und versuchte, einen Rhythmus zu finden, jetzt… jetzt… jetzt…
    Aktivieren.
    Die Düsen rissen sie zur Seite fort und führten sie in einen Tunnel. Sie krachten gegen irgendein Hindernis an der Decke, schrammten daran entlang. Fielen zu Boden. Prallten ab. Die Lampen flackerten und erloschen. Und dann war es vorbei, und sie lagen samt Lufttanks und Go-Pack auf einem wirren Haufen aus Armen und Beinen am Boden.
    Hutch stemmte sich auf Hände und Knie. Eines von Nicks Beinen war auf eine falsche Art gebeugt.
    »Wie geht es Ihnen?«, fragte sie.
    Er brachte ein schwaches Lächeln zustande. »Tut ein bisschen weh«, sagte er.
    Hutch hätte es nicht glauben wollen, aber seit sie gesprungen war, war kaum mehr als eine Minute vergangen.
     
    »Hutch, was ist passiert?« George beugte sich über die Kante und blickte in den Schacht. Sein Magen revoltierte, als er in die Tiefe starrte. »Sind Sie okay?«
    »Ja.« Ihre Stimme klang gleichzeitig erleichtert, froh, angsterfüllt und ekstatisch. »Wir sind ein bisschen zerschlagen, aber wir leben noch.«
    »Wo sind Sie?«
    »Unter Ihnen. Warten Sie…« Das Licht einer Lampe leuchtete in der Dunkelheit auf und strich über die Wände des Schachts.
    »Ich sehe Sie.« Die beiden Männer blickten drei Stockwerke hinab, etwa 15, vielleicht auch 20 Meter tief.
    Nicks Stimme: »Was zum Teufel war das?«
    »Ein bodenloser Abgrund«, sagte Hutch, ehe sie ihm erklärte, was vorgefallen war. Irgendwas mit künstlicher Schwerkraft, die sich vom Zentrum des Schiffs aus in beide Richtungen verteilte. »Sie hätten bis in alle Ewigkeit fallen können«, fuhr sie fort. »Hin und her. Auf und nieder.«
    »Wir waren ziemlich besorgt«, sagte Tor, was nur eine Untertreibung sein konnte.
    »Sieht aus, als hätte sich Nick das Bein gebrochen.«
    »Wenn das schon der schlimmste Schaden ist, können wir von Glück reden. Wie schlimm ist es?«
    »Es geht nicht durch die Haut.« Und dann, offensichtlich an Nick gerichtet: »Sie werden wieder gesund.«
    »Und ich hätte wirklich ewig fallen können?«, fragte Nick mit angespannter Stimme.
    »Bis man Sie von den Wänden hätte kratzen müssen.«
    »Nette Aussichten.«
    »Hutch? Haben Sie noch genug Energie in Ihrem Go-Pack, um da wieder rauszukommen?«
    »Nein.«
    »Dann werden wir uns hier oben umsehen«, sagte George. »Irgendwo müsste es eine Treppe geben.«
    »Ich glaube, die haben wir gerade ausprobiert.«
    »Was sollen wir dann tun?«
    »Gehen Sie zurück in die Fähre. Dort gibt es massenweise Taue.«
    »Okay.«
    »Wissen Sie, wo wir das Medkit aufbewahren?«
    »In einem der Lagerschränke.«
    »Richtig. Von hinten gesehen auf der Rückseite. Da ist auch eine zusammenklappbare Trage. Bringen Sie sie mit.«
    »Schon unterwegs.«
    »Und bleiben Sie zusammen.«
    »Aber jemand sollte hier bleiben.«
    »Warum?«
    »Bei Ihnen.«
    »Wir werden schon nicht verschwinden.«
    Natürlich nicht. George schob sich vom Rand weg und stand auf. Tor war bereits auf den Beinen und bereit für den Rückweg.
    Sie eilten den Korridor hinunter, vorbei an all den Türen, und erreichten die Leiter, die durch eine kleine Nische nach oben und schließlich zur Ausstiegsluke führte. George blickte auf und stellte erleichtert fest, dass er die Sterne über sich sah. Und den Kreisbogen der Ringe.
    Sie kletterten auf die Oberfläche. Die Landefähre schwebte wenige Meter über ihren Köpfen. »Bill«, sagte George über den Commlink, »wir müssen in die Fähre.«
    »Was ist passiert?« Alyx Stimme. Sie hatte er vollkommen vergessen.
    »Nick ist in ein Loch gefallen«, sagte er und erklärte rasch, was sie erlebt, was sie gesehen hatten.
    »Geht es ihm gut?«
    »Ja, es geht ihm gut, abgesehen davon, dass er wohl eine Weile humpeln wird.«
    Die Fähre sank herab, und die Luken öffneten sich.
     
    Mit Tau und Trage kehrten sie zurück und ließen ein Schmerzmittel herab, das Hutch ihrem Passagier verabreichte. Tor knotete das Tau an dem

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