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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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einer Mission.«
    »Verteilt die Akademie tatsächlich Belobigungen, wenn die Leute klug genug sind, eine Scharte auszuwetzen, die überhaupt nicht hätte entstehen dürfen?«
    Sie lachte und winkte ab. »Ich war noch nie in meinem Leben so froh, jemanden wiederzusehen, Preach.« Sie hatte ihm schon von der Wildside aus mitgeteilt, wie dankbar sie war, dass er rechtzeitig eingetroffen sei, und er hatte gelächelt, mit den Schultern gezuckt und schließlich gestanden, er wäre seinerseits froh, dass er helfen könnte.
    »Und das möchte ich auch Barber zugute halten«, fügte er hinzu. »Schließlich kann ich nichts Schlechtes über einen Mann sagen, der mir Gelegenheit gibt, die Dankbarkeit einer schönen Frau zu erringen.« Er sah sich zum Bankettsaal um. »Was hältst du davon, mich zu begleiten?«, fragte er. »Auf einen Drink im Skyway.«
    »Wenn du mir deine Plakette zeigst.«
    Er nickte und wickelte die Auszeichnung für sie aus. Sie trug ein Abbild der Condor nebst der Aufschrift Rettungsexpress und bestand aus poliertem Eichenholz, und Hutch empfand eine kleine Spur des Neids.
    »Rettungsexpress?«, sagte sie.
    Sein Amüsement war nicht zu übersehen. »Besser als Der Preacher reitet wieder, was, wie man mir erzählt hat, der erste Gedanke der Kommission war.«
    Sie waren bereits auf dem Weg zur Tür, als Virgil sie entdeckte, ihnen zuwinkte, zu warten, und zu ihnen kam. »Stell sich einer vor«, sagte sie, während ihr Blick zwischen beiden hin und her wanderte. »Da finde ich Sie doch beide auf einem Haufen.«
    Hutch stellte die Direktorin vor. »Wir stehen tief in Ihrer beider Schuld«, sagte jene und schüttelte Preach die Hand, ehe sie die beiden Piloten in eine ruhige Ecke führte. »Das hätte eine Katastrophe geben können da draußen. Hätten Sie die ganzen Leute nicht gerettet, hätten wir uns in der Öffentlichkeit einen Ruf eingehandelt, der uns für ganze zwei Jahre vollkommen außer Gefecht hätte setzen können.«
    Und ein paar Leute wären außerdem jetzt tot, dachte Hutch. Aber wen interessierte das schon.
    Die Direktorin hatte einen guten Grund, dankbar zu sein. Auch sie hatte eine Rolle bei der Entscheidung gespielt, die Station nicht zu schließen.
    »Dann haben Sie Glück gehabt«, polterte Preach und maß sie mit einem düsteren Blick. In seinem Galaanzug, blaues Jackett, weißes Hemd, blaue Krawatte, war er ganz besonders attraktiv, wie Hutch im Stillen entschied. Den Ringfinger seiner linken Hand zierte ein Ring mit einem Adler aus Silber, der ihm von der Weltkommission für humanitäre Fragen verliehen worden war, als er auf eigene Kosten eine dringend benötigte medizinische Notfallausrüstung nach Quraqua geflogen hatte. Alles in allem sah er einfach blendend aus.
    Er erwischte sie dabei, wie sie ihn taxierte, und etwas veränderte sich kaum merklich in seinen Zügen. Seine Miene hellte sich ein wenig auf, und sein Blick huschte für einen Moment über ihre nackten Schultern.
    Ja, genau, dachte sie.
    Sollte Virgil etwas von diesem kurzen Zwischenspiel bemerkt haben, so behielt sie es für sich. Der Frau eilte der Ruf der Skrupellosigkeit voraus, und die Gerüchte besagten, dass sie ihre Ausbildung als Stripperin finanziert hätte. Der Zweck heiligt die Mittel, und vermutlich war sie einmal eine sehr schöne Frau gewesen, abgesehen davon, dass alles an ihr etwas kantig wirkte. Ihre Stimme klang stets fordernd, ihre Augen blickten zu stechend und ihre Haltung wirkte übertrieben selbstsicher. Dreimal war sie verheiratet gewesen. Keiner ihrer Ehemänner hatte den Vertrag verlängert.
    »Hutch«, sagte sie. »Kann ich einen Moment mit Ihnen über Ihre Mitteilung sprechen?«
    Das Rücktrittsgesuch. »Aber sicher, Sylvia.« Aber ich wünschte, wir könnten darauf verzichten.
    »Sie sollen wissen, dass ich Ihren Wunsch, uns zu verlassen, sehr bedauerlich finde.«
    »Es ist an der Zeit«, sagte Hutch nur.
    »Gegen Ihre Gefühle kann ich mich kaum stellen.« Sie sah Preach an. »Wir verlieren eine hervorragende Pilotin, Preacher.«
    Preacher nickte pflichtschuldig, als wüsste er das so gut wie jeder andere.
    »Ich möchte Sie um einen Gefallen bitten, Hutch. Ich möchte, dass Sie noch eine Mission für uns übernehmen. Es ist wirklich wichtig, und Sie wurden ausdrücklich angefordert.«
    »Tatsächlich? Von wem?«
    »Außerdem«, fuhr Virgil fort, als hätte Hutch gar nichts gesagt, »wären wir wirklich froh, wenn Sie der Akademie erhalten blieben. Ich kann, ich werde Ihnen bald eine

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