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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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niemand war?« Sie kam sich vor wie ein kleines Mädchen, besonders, als er sie mit einem väterlichen Lächeln bedachte.
    »Nein«, sagte er. »Die Callista folgteinem regulären Flugplan, Ms. Ballinger. Sie fliegt nur Orte an, an denen es bereits ein Hotel oder Restaurant gibt.«
    Er schien das für unfassbar komisch zu halten, und seine Lippen teilten sich zu einem Grinsen, dass sie an eine Bulldogge erinnerte, der jemand auf den Schwanz getreten hatte.
     
    Mit einer Horde anderer Leute war sie im Shuttle zum Boden zurückgekehrt. Daran ließ sich nichts ändern, weil das verdammte Ding nur etwa einmal pro Stunde verkehrte. Wenigstens besaß es eine Bar, und die Studioangehörigen hatten es geschafft, ein wenig Platz für sie und Sandy freizuhalten.
    Sandy plapperte und plapperte während des ganzen Weges zum Boden. Sollte sie sich je gemerkt haben, worüber er sprach, so war diese Zeit längst vorüber. Augenblicklich wusste sie nur, dass sie zurück und an Bord der Callista gehen wollte, um mit ihr zu den Sternen zu fliegen. Nicht in Harvey’s Steakhouse und das Lynn-Wyatt. Nein, Ma’am. Gebt mir die große Weite, holt mich weg aus dieser Tretmühle und lasst uns dorthin gehen, wo es dunkel und fremd ist und einfach alles geschehen kann.
    Sie erzählte Sandy von ihren Überlegungen, obwohl sie nur selten über irgendetwas mit ihm sprach, was wichtig für sie war. Er tätschelte ihren Kopf auf diese empörende Art und Weise, als hätte er es mit einem Hundewelpen zu tun, und versprach, dass sie das natürlich tun könnten, wenn ihre Zeit es gestattete. Was lediglich bedeutete, dass sie es niemals tun würden.
    Aber das spielte keine Rolle, denn der Ehevertrag mit Sandy stand in weniger als einem Jahr zur Erneuerung an, und sie würde ihn fallen lassen.
     
    Nichtsdestotrotz hatte sie die Reise nie angetreten. Das Leben hat so seine Art, einen Menschen auf Trab zu halten, und ihre Karriere verzweigte sich im Lauf der Zeit. Sie fing an, Regie zu führen, und als sie damit Erfolg hatte, stellte sie ihre eigene Produktionsgesellschaft auf die Beine. Die Firma produzierte einige sehr erfolgreiche Musical-Simms und verhandelte über eine Live-Tournee. Bald traten sie in London und New York auf, in Berlin und Toronto, und in gewisser Weise kehrten sie nie nach Hause zurück.
    Aber Alyx konnte die Callista nie mehr aus ihren Gedanken vertreiben. Manchmal tauchte sie als letzter bewusster Gedanke in der Nacht auf, manchmal zeigte sie sich gleich nach dem morgendlichen Weckton, wenn sie gerade überlegte, was sie an diesem Tag zu tun hatte. Allmählich entwickelte sich das Schiff zu einer Art verlorener Liebe.
    Aber da gab es ein Problem. Die Callista war angekettet, gefesselt an einen Flugplan, beinahe wie der Flugbus, der zwischen Churchill und dem Londoner Theaterdistrikt verkehrte. Hin und her. Aber wenn sie sich das große Schiff in Erinnerung rief, wusste sie, dass es nicht dazu geschaffen war, zwischen so profanen Zielen hin und her zu fliegen. Es war dazu geschaffen, hinaus in die Nacht zu gleiten. Zu sehen, was es dort zu sehen gab, und etwas von dort zurückzubringen.
    Etwas?
    Irgendetwas.
    Neuigkeiten aus der Wolkenstadt. Von intelligenten, elektrischen Lebensformen. Von körperlosen Wesen.
    Manche ihrer Träumereien fanden den Weg in ihre Shows. Sie stellte zwei interstellare Fantasyshows zusammen. Here for the Weekend und Starstruck, und beide waren sehr erfolgreich. In Letzterer hatte sie sogar selbst eine kleine Rolle übernommen, die der Schiffsärztin, die sich mit einer Krankheit abmühen musste, die sämtlichen Eindämmungsversuchen widerstand.
    Während einer Party, die ihre Truppe anlässlich der Eröffnungsvorstellung von Here for the Weekend gab, war sie George zum ersten Mal begegnet. Sie gastierten in New York, und ihr Beleuchtungsspezialist, Freddy Chubb, kannte George, wusste, dass er im Publikum gesessen hatte, und hatte ihn eingeladen, an der Feier teilzunehmen. Die Party fand in einer extra dafür angemieteten Suite in der Solomon Loft statt, nur wenige Blocks vom Empress entfernt, in dem die Show aufgeführt wurde.
    George war ein wenig raubeinig, aber sie mochte ihn, und es dauerte nicht lange, da fanden sie heraus, dass sie ähnliche Interessen teilten. Raumschiffe, geheimnisvolle Orte jenseits des erforschten Raums. Stimmen, die aus der endlosen Dunkelheit riefen. Der Kummer mit der Callista.
    »Man bräuchte«, erklärte ihm Alyx, »einen Dramatiker oder einen Choreografen, der mit dem

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