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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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habe die Memphis heute schon gesehen«, erzählte Herman. »Ein schönes Schiff.«
    Etwas in seinen Augen verriet ihr, dass er nicht der Typ war, der wirklich gern auf eine solche Reise ging. »Ja, das ist es. Ein absolutes Spitzenschiff, soweit man mir erzählt hat.«
    Plötzlich sah er ihr direkt in die Augen. »Erwarten wir wirklich, da draußen irgendetwas zu finden?«
    »Ich nehme an, darüber wissen Sie mehr als ich, Herman. Was meinen Sie?«
    »Vielleicht«, sagte er vorsichtig.
    Aha. Echter Forschereifer.
    Er presste die Handflächen zusammen. Noch so ein einstudierter Akt. »Darf ich Sie etwas fragen? Wie sicher ist diese Art von Schiff?«
    »Absolut«, entgegnete sie.
    »Ich habe gehört, den Leuten würde von dem Sprung manchmal schlecht werden.«
    »Manchmal, aber nur selten.« Sie lächelte aufmunternd. »Ich glaube nicht, dass Sie damit irgendwelche Probleme haben werden.«
    »Schön, das zu hören.«
    Ihre Bestellung traf ein.
    »Ich mag keine großen Höhen«, fügte er hinzu.
     
    Eine Stunde später begegnete sie am Hotelpool einem weiteren Passagier.
    »Peter Damon«, sagte er mit einer angedeuteten Verbeugung. »Ich war an Bord der Benny.«
    Natürlich hatte sie ihn sofort erkannt, den ehemaligen Moderator von Universe. »Stellen Sie sich auf einen Berg und sehen Sie sich den Nachthimmel an, und Sie werden in eine ferne Vergangenheit blicken, auf die Welt, wie sie war, als Athen die Ägäis beherrscht hat.« Oh, ja, sie erkannte diese dunklen, leicht amüsierten Augen und diese honigsüße Stimme überall. Der Mann in dem blauen Hotelbademantel nippte an einem Limonengetränk. »Soweit ich weiß, sind Sie unsere Pilotin.«
    »Sie werden mit uns fliegen?« Sie wusste, dass er an der ursprünglichen Mission teilgenommen hatte, hatte aber nicht für einen Augenblick damit gerechnet, dass er auch bei dieser dabei sein würde.
    »Ja«, sagte er. »Es stört Sie doch nicht?« Seine Worte fielen leicht und freundlich. Dem Mann drang der Charme aus allen Poren.
    »Natürlich nicht. Ich dachte nur…« Verdammt. Sie sollte dringend einen Blick auf die Passagierliste werfen, ehe sie irgendetwas anderes tat.
    »… dass ich Wichtigeres zu tun hätte, als Phantome zu jagen?« Ehe sie einen Ton herausbekam, fuhr er schon fort. »Das wünsche ich mir schon mein ganzes Leben lang. Falls es da draußen etwas gibt, Priscilla, dann will ich dabei sein, wenn wir es finden.«
    Priscilla. Nun, der Mann hatte seine Hausaufgaben sorgfältiger erledigt als sie. »Meine Freunde nennen mich Hutch.«
    »Ich weiß, Hutch.«
    Sie fühlte sich, als wollte sie der Kerl mit Haut und Haaren verschlingen. Gott, sie musste dringend öfter raus und ein bisschen mehr unter Leute.
    »Schön, Sie kennen zu lernen, Peter.« Sie streckte die Hand aus und ließ sich neben ihm auf einem Stuhl nieder.
    »Die Akademie nimmt diese Leute nicht ernst genug«, sagte er. »Sie lassen sie einfach im vierten Stock hängen.« Der Etage, in der die Verwaltung ihren Sitz hatte. »Ich hoffe wirklich, diese Mission wird etwas zutage fördern.«
    »Dann denken Sie tatsächlich, dass da etwas dran ist?«
    »Vermutlich nicht«, räumte er ein. »Aber ich wäre gern dabei, wenn jemand wie George für die größte Entdeckung in der Geschichte unserer Spezies verantwortlich zeichnen dürfte, während diese Pferdeärsche ins Hintertreffen geraten.« Seine Augen strahlten vor Vergnügen. »Falls es einen Gott gibt«, fuhr er fort, »dann ist das seine Chance zu zeigen, dass er Sinn für Humor hat.«
    Von einem muskulösen jungen Mann abgesehen, der unermüdlich seine Bahnen zog, war der Pool verlassen. Hutch sah ihm ein paar Sekunden zu. »Ich hoffe, Ihr Wunsch erfüllt sich«, sagte sie dann.
    Er leerte sein Glas und stellte es auf einem Tisch ab. »Sie sind skeptisch.«
    »Ja.«
    »Gut. Man sollte stets skeptisch bleiben. Das war immer schon unser Problem. Wir haben zu viele Gläubige.«
    »Gläubige? In welcher Hinsicht?«
    »In jeder.«
    Der Schwimmer erreichte das Ende der Bahn, tauchte unter und schwamm zurück. Seine Bewegungen waren geschmeidig. Ein Kellner kam herbei und nahm ihre Getränkebestellung auf. Ein junges Paar betrat die Halle, sah sich um und schien Pete zu erkennen. Sie kamen näher, starrten angestrengt, und kamen noch näher. »Sind Sie nicht Peter Damon?«, fragte die Frau, während der Mann sich mit verlegener Miene im Hintergrund hielt.
    »Ja«, sagte Pete.
    Die Frau lächelte, biss sich auf die Lippe und sagte, sie wünschte, sie

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