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Christiane F. – Mein zweites Leben (German Edition)

Christiane F. – Mein zweites Leben (German Edition)

Titel: Christiane F. – Mein zweites Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane V. Felscherinow , Sonja Vukovic
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von nun an der letzte sein. Dazu schaffen sie jetzt gemeinsam an.
    Unter anderen wird ein Mann, den die Autoren „Stotter-Max“ nennen, ein Stammfreier des Teenagerpaars: „Er war Hilfsarbeiter, Ende dreißig und kam aus Hamburg. Seine Mutter war Prostituierte. Er hatte als Kind wahnsinnig Schläge bekommen. Von der Mutter und ihren Zuhältern und in den Heimen, in denen er war. Die haben ihn weichgekloppt, dass er vor lauter Angst nie lernte, richtig zu sprechen, und die Schläge nun auch brauchte, um sich sexuell zu befriedigen.“ Nachdem Christiane den Mann in dessen Wohnung ausgepeitscht hat, bis er blutete und zum Orgasmus kam, muss sie sich übergeben. Von den 150 Mark Verdienst kauft sie Dope für Detlef und für sich. „Es wurde ein ganz cooler Tag.“
    Ohne jeglichen verbliebenen Bezug zum normalen Leben, getrieben von der Sucht nach Heroin und der Angst vor den Entzugsschmerzen, verliert Christiane jede Scham. Sie spritzt sich jetzt auch in der Wohnung ihrer Mutter, und die bemerkt endlich, als es fast zu spät ist für ihre Tochter, welches Doppelleben Christiane seit fast zwei Jahren führt. Sie zwingt sie, gemeinsam mit Detlef, dessen Eltern ebenfalls geschieden und mit sich selbst beschäftigt sind, in ihrer Wohnung zu einem schmerzhaften Entzug.
    Doch der verordnete Kampf gegen die körperliche Abhängigkeit hat am Ende keinerlei Bedeutung im Vergleich zu der unterschätzten psychischen Abhängigkeit.
    Als die beiden Teenager wieder an ihre bekannten Orte und zu ihren alten Freunden gehen, fängt schnell wieder alles von vorne an. Vor allem auch, weil Christiane und Detlef ohne die Droge keine romantischen Gefühle füreinander empfinden. „Ich hatte Horror davor, wieder körperlich abhängig vom H zu werden. Aber wenn Detlef breit war und ich clean, dann gab es kein Feeling zwischen uns. Dann waren wir wie Fremde zueinander.“
    Bald empfindet Christiane sich selbst als „Fixerstar“, weil sie schlagfertig und beliebt ist. In ihrer Euphorie über das Junkie-Dasein kommt es mit einem Freier nun auch zum Geschlechtsverkehr.
    Sie wird mehrfach wegen des Besitzes von Drogen verhaftet und schließlich im Sound von einem Mitarbeiter verprügelt. Das war eine unmissverständliche und nicht unübliche Drohung, im Falle einer weiteren Verhaftung bloß nicht zu erzählen, dass in der Disko Drogen kursierten und Zuhälter Teenager zum Anschaffen animierten. „Die waren danach so eingeschüchtert, dass sie vor der Polizei nicht auspackten.“
    Körperlich und seelisch am Ende geht Christiane schließlich freiwillig in eine Nervenklinik, um sich therapieren zu lassen. Die Klinik, von der sie durch andere Junkies erfahren hat und in die sie sich nun auch einliefern lässt, heißt Narconon. Sie gehört zum Netzwerk von Scientology.
    Dort fühlt sie sich behandelt wie eine Verrückte und läuft mehrfach weg, kommt aber immer wieder zurück. Schließlich versucht ihr Vater, sie mit allen Mitteln aus Narconon rauszuholen. Sein erster Besuch endet mit einem Polizeieinsatz, weil die behandelnden Ärzte und auch Christiane sich widersetzen. Schließlich unterschreibt ihre Mutter als Sorgeberechtigte ein Papier, das den Vater dazu ermächtigt, Christiane abzuholen und bei sich aufzunehmen.
    Doch auch ihrem Vater kann Christiane lange etwas vormachen, als sie wieder rückfällig wird. Aber sich selbst?
    Sie versucht, sich einen Goldenen Schuss zu setzen, endlich Schluss mit allem, doch die Dosis erweist sich als zu gering. Anschließend zieht sie mit Detlef zu einem Freier, und beide versuchen, ihre Sucht mit Drogenhandel zu finanzieren.
    Schnell wird Christiane von der Polizei aufgegriffen. Als ihre Mutter sie aus der Wache abholt, steigt sie sofort mit ihr in einen Flieger nach Norddeutschland. Das ist der Moment, an dem ihre Mutter sie zur Großmutter nach Kaltenkirchen bringt.
    Auf dem Höhepunkt der Verzweiflung der Familie Felscherinow und am Tiefpunkt der Sucht der ältesten Tochter endet das Buch „Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“.
    Wie viele gute Bücher mit einer Hoffnung: Im letzten Kapitel erzählt Christiane, wie sie sich nur schwer an das Landleben in Kaltenkirchen gewöhnen kann, aber nach einem Entzug ihr Leben Schritt für Schritt wieder in den Griff bekommt. Die physische Distanz zu den Bezugspersonen und -orten ihrer Sucht verspricht die Lösung auch der psychischen Abhängigkeit zu sein. Christiane schafft sogar einen guten Hauptschulabschluss und findet neue Freunde. Von

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