Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals
die Woche der guten alten Freunde«, bemerkte sie und gönnte den beiden Vampiren ein frostiges Lächeln. Ihr Blick ruhte unverwandt auf dem größeren der beiden. Er war stark und unverletzt und sehr, sehr gefährlich. »Es überrascht mich, dass ein großer, böser Vampir wie Sie sich mit einem Schwächling wie Vernon abgibt. Er scheint nicht unbedingt in Ihrer Liga mitzuspielen. Drei Mal habe ich ihn erwischt - ein bisschen viel, finden Sie nicht?« Leise Belustigung schwang in ihrer Stimme mit. Ihr Gesicht war eine freundliche Maske, selbstbewusst und gelassen, während sie insgeheim verzweifelt über eine Möglichkeit zur Flucht nachdachte. Der Jäger war jetzt zum Gejagten geworden, aber sie war fest entschlossen, sich niemals lebend von diesen Monstern erwischen zu lassen.
Vernon fletschte die Zähne. »Du wirst nicht mehr lachen, wenn ich dir das Blut aus den Adern sauge.« Speichel lief aus seinem Mundwinkel, als er hustete und seine Hände auf seine Wunden presste.
»Aber, aber, Vernon! Sie hat nicht ganz unrecht. Sie hat dich aufgespießt wie ein Schwein, und dabei ist sie nur eine Frau.« Der größere Vampir entblößte mit einem Lächeln seine spitzen Reißzähne. »Nicht nötig, ihr die Schuld an deinem eigenen Unvermögen zu geben.«
Schau dich gut um! Vielleicht lauert noch einer von ihnen hier. Es scheint widersinnig, dass sie sich beide in demselben Versteck aufhalten, aber aus irgendeinem Grund lenkt er deine Aufmerksamkeit auf sich. Sie haben Angst vor dir. Du hast einen Untoten zweimal mit dem Messer erwischt, und du bist eine Frau, ein Rätsel für sie. Überprüfe deine Umgebung mit all deinen Sinnen, aber wende dich nicht von ihm ab.
Destiny spürte, dass Nicolae am Eingang der Höhle war, und ihr Herz schlug schneller.
Lass dir deine Angst nicht anmerken, auch wenn sie mir gilt. Sie würden es als Schwäche auslegen, und du willst doch, dass sie beunruhigt sind. Sie sind noch nie einer weiblichen Jägerin begegnet.
Sie musste Nicolae vertrauen, ihr blieb nichts anderes übrig. Er machte schon seit Jahren Jagd auf sie, weil er sie für sich selbst wollte oder aus einem anderen Grund, für den sie keine Erklärung hatte. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er sie jetzt noch an andere Vampire verriet. Und sie wusste aus Erfahrung, dass er recht hatte. Vampire teilten ihre Verstecke mit keinem anderen. Diese Situation bewegte sich außerhalb jeder Norm und war äußerst gefährlich. Destiny überprüfte die Höhle, indem sie jeden ihrer Sinne einsetzte, und witterte den dritten Gegner sofort. Sie konnte ihn nicht lokalisieren, aber sie wusste, dass er da war. Sie gab die Information an Nicolae weiter.
Destiny lachte leise, als wäre sie völlig unbekümmert. Vernon starrte sie hasserfüllt an. Sie wandte sich an den Mächtigeren der beiden. »Ich verstehe nicht ganz. Wenn jemand mit so viel Macht wie du in mein Territorium eindringt, höre ich normalerweise gerüchteweise davon.« Sie flirtete bewusst mit ihm und schaffte es, atemlos und bewundernd zu klingen.
Der hochgewachsene Vampir machte eine tiefe Verbeugung. »Mein Name ist Pater. Und wer bist du?«
»Kein Dummkopf.« Destiny duckte sich, wirbelte herum, zog ein Messer aus ihrem Stiefel und stieß es in den weichen Leib des neuen Angreifers. Als er einen Schrei ausstieß, bohrte sie ihre Faust durch Muskeln und Knochen bis zum Herzen. Ihre Finger schlossen sich um das Organ und rissen es heraus, während sie gleichzeitig einen Satz zurück machte, um dem giftigen Blut auszuweichen.
Noch während sie das Herz so weit wie möglich von dem zusammengebrochenen Vampir wegwarf, schlug sie an der Felswand einen Funken, Heß die Flamme hell auflodern, während sie die Wand hinauflief, und schleuderte sie auf das zuckende, geschwärzte Organ, das sofort zu feiner Asche verbrannte.
Vernon vergaß einen Moment lang seine furchtbaren Verletzungen und riss beide Arme hoch. Destiny hatte den dritten Vampir zerstört, der so geduldig darauf gewartet hatte, sie von hinten anzugreifen, während Pater sie abgelenkt hatte. Sie sprang auf den Boden zurück, achtete aber darauf, den feuchten Stellen und dem gelben Dampf, der in dichten Schwaden im Raum hing, nicht zu nahe zu kommen.
»Ich hoffe, er war kein Freund von dir, Pater«, bemerkte sie ein wenig spöttisch. Ihr Bein, dem der Schwanz des Reptils einen so heftigen Schlag versetzt hatte, fing an zu pochen und zu brennen. »Und noch mehr hoffe ich, dass >Pater< in deinem Fall nicht >Vater<
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