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Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals

Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals

Titel: Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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seit einigen Monaten. Sie waren offen und ehrlich und so sehr Teil dieses Viertels, dass sie sich die Straßen ohne sie gar nicht vorstellen konnte.
    Velda schaute sich vorsichtig um. Inez tat dasselbe. Gleichzeitig rückten sie näher an Destiny heran. »Hier gehen merkwürdige Dinge vor«, raunte Velda ihr zu.
    Inez nickte feierlich. »Das stimmt. Erzähls ihr, Schwester. Hören Sie sich das an, Liebes - es ist mojo. Schlimmes, schlimmes mojo.«
    Destiny stieg ein Lachen in die Kehle, doch sie zwinkerte hastig und bemühte sich, ernst zu bleiben. Die beiden Frauen verdienten Respekt. Sie waren Klatschbasen, aber sehr aufgeweckt. Destiny lehnte sich in ihren Sessel zurück. »Ich heiße übrigens Destiny.« Sie hatte das Gefühl, ihnen ihren Namen nennen zu müssen, weil die beiden sie oft genug auf den Straßen gesehen hatten, um sie wiederzuerkennen. Wenn Velda und Inez sie bei ihren kurzen Streifzügen durch das nächtliche Viertel entdeckt hatten, waren ihre Augen genauso scharf wie ihr Verstand. Ebenso wie die anderen Bewohner hatten sie Destinys Leben einen Anschein von Normalität gegeben. »Erzählen Sie mir bitte, was los ist.«
    »Niemand hört uns zu«, klagte Inez. »Die anderen glauben, bei uns wäre eine Schraube locker.« Sie strich über ihr grelles Haar, und Destiny fiel auf, dass ihre Nägel in derselben auffallenden Violettschattierung lackiert waren. Auch ihre Tennisschuhe passten dazu. Die Schnürsenkel waren zu Spiralen gedreht und metalliclila.
    »Das bezweifle ich«, widersprach Destiny energisch. »Sie werden von allen hier respektiert. Wenn Sie sagen, dass irgendetwas vorgeht, stimmt es vermutlich. Ich würde allerdings gern Näheres hören, bevor wir beschließen, welche Art Detektiv Sie brauchen.«
    Die Schwestern wechselten einen langen, zufriedenen Blick. Es war Velda, die zur Sache kam. »Es fing vor einem Monat oder so an. Uns fielen ein paar Kleinigkeiten auf, aber zuerst konnten wir sie nicht miteinander in Verbindung bringen.«
    Inez nickte weise. »Wirklich Kleinigkeiten, wissen Sie«, wiederholte sie feierlich. Ihr Haar schimmerte im eigenartigen Licht der Straßenlaterne rot und violett.
    Velda sah sie streng an. »Lass mich reden, Schwester.«
    »Ich bestätige nur deine Aussage. Eine Aussage muss bestätigt werden, sonst nimmt niemand sie ernst. Nicht wahr, meine Liebe, das stimmt doch? Zwei Augenzeugen sind besser als einer, oder?«
    Destiny wusste nicht, ob sie selbst die Verbindung zu Nicolae suchte, ob er schon im Hintergrund ihres Bewusstseins oder sie in seinem war. Mit Sicherheit konnte sie nur sagen, dass sie jemanden an der ungewöhnlichen Beziehung teilhaben lassen wollte, die diese wundervollen Frauen hatten. Die beiden verkörperten alles, was sie sich immer von einer Großmutter gewünscht hätte. Sie brachten sie innerlich zum Lächeln und erleichterten die Last, die sie ständig trug.
    Nicolaes Reaktion machte sie glücklich. Was er ihr vermittelte, waren Wärme und Erheiterung, aber kein spöttisches Lachen. Er sah die Schwestern genauso, wie sie die beiden sah. Es war das erste Mal, dass sie sich erinnern konnte, Spaß und Freude mit einem anderen zu teilen, eine Nähe, die Wärme schuf, nicht Schmerzen und Erniedrigung. Sie wusste, dass sich dieser Augenblick ihrem Gedächtnis für immer einprägen würde.
    Destiny nahm jedes Detail an den beiden Frauen in sich auf - ihre offenen, ehrlichen Gesichter, ihre exzentrischen Frisuren, ihre auffallende Kleidung, sogar die grün-weiß gestreiften Gartenstühle. Den Wind, der die Blätter an den Büschen rascheln ließ und ein bisschen Staub und Abfall durch die Straßen wehte. Näher als jetzt war sie einem Gefühl von Glück nie gekommen.
    »Destiny?«, hakte Inez nach. »Was Velda sagt, stimmt. Sie hat das zweite Gesicht.«
    »Wirklich, Velda?«, fragte Destiny interessiert. Sie war noch nie einer anderen Person begegnet, die über besondere Fähigkeiten verfügte.
    Velda nickte weise. »Ich weiß so manches über Leute«, wisperte sie. »Deshalb kann ich auch so gut Pärchen zusammenbringen. Und deshalb weiß ich, dass etwas nicht stimmt.« Das Flüstern klang ein wenig melodramatisch, und Destiny überprüfte kurz das Denken der beiden Schwestern, auch wenn sie damit wissentlich ihre Privatsphäre verletzte. Velda und ihre Schwester machten sich tatsächlich Sorgen. Sie waren überzeugt, dass sich irgendetwas Böses in ihr Wohnviertel eingeschlichen hatte, aber niemand auf sie hören würde. Im Grunde rechneten

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