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Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals

Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals

Titel: Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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dem Gesang, die Energie, die von ihnen beiden auf den Priester überging. Aufmerksam beobachtete Destiny, wie Nicolae methodisch die Bruchkanten aneinanderfügte, sodass der Schädel wieder heil und unversehrt war. Er achtete auf das kleinste Detail, entfernte Blutgerinnsel und ließ die Schwellung zurückgehen. Schließlich schien es so, als hätte es nie eine Verletzung gegeben.
    Nicolae ließ es nicht dabei bewenden, obwohl sie spürte, wie müde er war. Er bewegte sich durch das Innere seines Patienten und untersuchte sein Herz und seine Lunge, jedes lebenswichtige Organ, bis er sich vergewissert hatte, dass der Priester nicht nur geheilt, sondern gekräftigt aufwachen würde.
    Sie kehrten gleichzeitig in ihre Körper zurück und lächelten einander an wie alte Freunde. »Danke, Nicolae. Du hast ihm das Leben gerettet.«
    Den Ausdruck auf ihrem Gesicht zu sehen, war alles an Energie wert, was er eingesetzt hatte. Ihr Gesicht wirkte weich und gelöst, und ihre Augen strahlten vor Glück. Nie hätte er geglaubt, dass sie ihn jemals so anschauen würde. Nicolae vermied es sorgfältig, sich irgendeine Gefühlsregung anmerken zu lassen, die ihn verraten hätte. Der Draht zu ihr war noch sehr dünn. Er machte nicht den Fehler, sie in die Arme zu nehmen und an sich zu ziehen, obwohl er sich nichts sehnlicher wünschte als das. Sie war blass, und ihr Hunger setzte auch ihm zu, trotzdem durfte er ihr keine Nahrung anbieten.
    »Er ist ein guter Mensch, Destiny. Hattest du Zeit, sein Gedächtnis zu überprüfen, um zu sehen, was tatsächlich passiert ist?«
    Destiny nickte. »Es war so, wie er es mir erzählt hat. Martin Wright kam herein und ging auf ihn los. Vater Mulligan bot ihm Geld an und bat ihn, sich zu setzen und mit ihm zu sprechen. Er versuchte, ihm gut zuzureden, aber Martin griff ihn einfach an.«
    Nicolae setzte sich neben dem Bett des Priesters auf den Fußboden. »Das ergibt keinen Sinn.«
    »Nein, überhaupt nicht. Velda und Inez haben mir eine ähnliche Geschichte von John Paul erzählt. Er kam nach Hause und fiel über Helena her.«
    »Ich kenne diese Leute nicht. Wright habe ich in der Bar gesehen, doch das andere Paar nicht.«
    »John Paul vergöttert Helena. Er würde sie nie schlagen.« Destiny pochte mit einem Fingernagel auf den Bettrahmen. »Irgendetwas ist hier faul.« Nicolae sah blass und erschöpft aus, und als er sich nachdenklich das Kinn rieb, wirkte sein Gesicht fahl und grau.
    »Schau nicht so sorgenvoll, Destiny. Wir kommen schon dahinter. Bist du sicher, dass Vater Mulligan diesen Brief zerstört hat? Mikhail Dubrinsky ist unser Fürst. Wir können uns nicht leisten, dass ihm in Zeiten wie diesen von irgendeiner Seite Gefahr droht. Unsere ganze Existenz als Volk steht auf dem Spiel.«
    Sie beugte sich zu ihm vor, um seine Gesichtszüge forschend anzuschauen. Ihre Fingerspitzen strichen über die Ecken und Kanten seines Gesichts und zogen die Linien um seine Mundwinkel nach. »Du brauchst Nahrung.« Sie hatte es nicht als Einladung gemeint, aber genauso kam es heraus. Leise und verführerisch und völlig unerwartet. Und es schockierte sie beide.
    Nicolaes Körper reagierte sofort auf die Verheißung in ihrer Stimme. Ein jäher wilder Schmerz durchfuhr ihn. Hitze erfüllte sein Inneres, und glühend heiße Blitze schossen durch seine Adern. Sein Blick traf auf ihren. Er verlor sich sofort in den Tiefen ihrer blaugrünen Augen. Sie wandte leicht den Kopf und gab ihren weichen, verletzlichen Hals frei, ein Stück glatter, duftender Haut.
    Nicolae zog sie an sich. Weich und anschmiegsam glitt sie in seine Arme, wie Samt und Seide, und er spürte eine glühende Hitze, die sein fieberhaftes Verlangen noch steigerte. Langsam neigte er den Kopf.
    Nein! Es war ein Befehl. Die Stimme seines Bruders war scharf und eindringlich. Nicolae sog Destinys Duft ein und spürte ihre Pulsader unter seinen Lippen zucken. Ihr Blut rief nach ihm. Sie ist unrein. Ihr seid noch nicht aneinander gebunden! Hör auf, Nicolae! Du bringst dich selbst und sie in Gefahr!
    Nicolae schloss die Augen, als könnte er so die Stimme der Vernunft ausschalten. Du bringst dich selbst und sie in Gefahr. Es stimmte. Widerstrebend zog er sich zurück und entzog sich der Versuchung. Seine Zähne wurden wieder kürzer. Er durfte Destiny nicht in Gefahr bringen.
    Sie saß wie erstarrt. Die warnenden Worte hallten in ihrem Kopf wider. Sie ist unrein. Sie ist unrein. Immer wieder, wie ein unaufhörlicher Refrain, der ihr die schreckliche

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