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Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals

Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals

Titel: Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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dass man dort wegen eines Schuhpaars abgestochen werden konnte, aber weit und breit ließ sich kein Mensch blicken. Links und rechts von ihr ragten die Gebäude auf, große, hässliche Beispiele jahrelanger Vernachlässigung. Die Wände waren dickmit Graffiti beschmiert und mit anderen Dingen, die sie lieber nicht näher untersuchen wollte. Überall gab es Treppenhäuser und dunkle Winkel, perfekte Verstecke für jemanden, der nichts Gutes im Schilde führte. Destiny war überzeugt, das ideale Opfer abzugeben. Eine Frau, die allein und wehrlos war. Keine Straßenlaternen, die ein Verbrechen hätten beleuchten können. Es war die perfekte Gelegenheit für einen Überfall, aber niemand kam ihrer Einladung nach. Sie war schrecklich wütend auf die Kriminellen dieser Stadt.
    Eine Ewigkeit schien zu vergehen, ehe sie die drei Männer entdeckte, die an einer Wand lehnten und leise miteinander redeten. Sie ließen Destiny nicht aus den Augen. Sie konnte hören, wie sich die drei darüber unterhielten, was sie den Rest der Nacht mit ihr anstellen könnten. Dieses Gespräch hob ihre Stimmung beträchtlich. Endlich eine Gelegenheit, ihre Frustration und ihre Aggressionen abzureagieren!
    Destiny verlangsamte absichtlich ihre Schritte, um den Männern genügend Zeit zu geben, zu einer Entscheidung zu kommen. Sie hatte sich der Gegend seit drei Nächten ferngehalten, und genauso lange hatte sie keine Nahrung mehr zu sich genommen. Der Hunger war ein lebendes, atmendes Ding, das sich unbarmherzig durch ihren Körper fraß.
    Die Anziehungskraft, die ihr Stadtviertel auf sie ausübte, war ungeheuer stark. MaryAnns sanfte Stimme, die Kirche, Velda und Inez. Vor dem Wort Zuhause scheute sie zurück. Sie hatte kein Zuhause. Sie war ein Nomade, ein Einzelgänger. Warum ging ihr Nicolae einfach nicht aus dem Sinn?
    Sie hatte keinen Grund, sich seinetwegen Sorgen zu machen oder ein schlechtes Gewissen zu haben. Wahrscheinlich hatte er sich das mit den Karpatianern und den Gefährten des Lebens alles nur ausgedacht. Andererseits hatte sie ihn noch nie bei einer Lüge ertappt. Und sie hatte ihr ganzes Leben darauf gelauert, ihn beim Lügen zu erwischen, nur um den Beweis zu bekommen, dass er ein Vampir war. Sie schaute kurz zu den Männern, dann auf den Boden und ging zielstrebig weiter. Sie brauchte körperliche Betätigung.
    Einer der drei Männer richtete sich auf und machte zwei Schritte in ihre Richtung, als wollte er sie abfangen. Destiny ließ ihren Atem zischend entweichen. Freudige Erregung schoss durch ihren Körper wie Adrenalin, als sie sich zu ihm umdrehte und wartete. Selbst der Wind schien gemeinsam mit ihr den Atem anzuhalten. Zwei Ratten, die sich bei den Mülltonnen herumtrieben, setzten sich auf die Hinterbeine und verharrten stumm und regungslos.
    Erst jetzt spürte sie ihn. Nicolae, wirklich vorhanden, nicht nur in ihrer Einbildung. Und er war sehr nahe. Keine schöne Stimme erklang, keine leisen Worte wollten sie von dem Weg abbringen, den sie eingeschlagen hatte. Als sie sich umdrehte und ihren potenziellen Angreifer anstarrte, blieb dieser wie angewurzelt stehen.
    Destiny wusste sofort, dass die hungrige Flamme, die tief in ihrem Inneren brannte und rot in den Tiefen ihrer Augen loderte, sie verraten hatte. »Was für ein Idiot bist du denn?«, fuhr sie ihn an und warf dann den anderen einen finsteren Blick zu, um sie zum Angriff zu provozieren.
    Jetzt hörte sie Nicolaes leises Lachen. Du hättest sie mit Sex locken sollen. Etwas in seiner Stimme ließ sie erschauern, eine unterschwellige Drohung, die ihr verriet, dass es keine gute Idee gewesen wäre. Ruf mich zu dir.
    Zischend vor Zorn, stieß sie ihren Atem zwischen den Zähnen hervor. Sie hätte MaryAnn vor allem fragen sollen, ob alle Männer solche Armleuchter waren. Sie würde Nicolae nicht zu sich rufen. Sie würde sich nicht von ihm einwickeln lassen. Ach, sie hätte Seattle für immer den Rücken kehren sollen, um Nicolae loszuwerden! Aber sie hatte hier noch etwas zu erledigen. Sie hatte Inez und Velda versprochen, sich mit den Problemen in ihrem Viertel zu befassen. »Feiglinge!«, schnaubte sie verächtlich und wandte sich von den drei Männern ab, die verunsichert stehen blieben.
    Lag da so etwas wie eine Aura von Macht in der Luft? Hatte Nicolae eingegriffen, indem er das Feuer, das in ihr brannte, verstärkte und die drei Männer sehen ließ, in welcher Gefahr sie schwebten? Destiny fuhr herum und suchte mit ihrem scharfen Blick jeden Winkel ab. Die

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