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Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals

Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals

Titel: Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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abscheulichen Geschöpfen. Er streckte seine Hand nach Destiny aus. »Komm jetzt zu mir. Werde eine von uns! Du bist schwach vor Hunger. Du kannst uns unmöglich alle schlagen. Nimm mein Blut, um am Leben zu bleiben. Schließ dich unserer Familie an.«
    Seine Worte stießen eine Tür in ihrem Bewusstsein auf, sie weckten eine Erinnerung. Ein kleines dunkelhaariges Mädchen, das durch den Dreck kroch, sich über den feuchten Boden einer Höhle schleppte, sinnlose Tränen vergoss und versuchte, die Laute des Bittens und Bettelns mit ihren Tränen wegzuspülen. Die grauenhaften Schreie, die Ströme von Blut. Das Monster, das sein letztes Opfer fallen ließ und sich wie in Zeitlupe umdrehte, um sie anzustarren. Er drehte sich immer so langsam um, die Zähne noch dunkel vom Blut seines Opfers. Ein dunkler Schatten, der über ihr aufragte. Irres Gelächter. Nimm mein Blut, um am Leben zu bleiben. Hände, die ihren kleinen Körper grob betasteten und drückten. Die Schläge, der faulige Geruch, die Zähne, die an ihrer zarten Haut rissen. Ein brutales Untier, das in sie hineinstieß, ihren Körper zerriss, während brennend heißes, metallisch schmeckendes Blut durch ihre Kehle floss.
    Destiny konnte nicht klar denken, konnte nicht atmen. Ihre Kehle schnürte sich zusammen, ihre Lunge verkrampfte sich. Sie begann zu würgen. Die Erinnerungen an die Misshandlung dieses Kindes waren mehr, als sie ertragen konnte. Der Schweiß brach ihr aus, und ein Zittern schüttelte sie so heftig, dass sie es nicht in den Griff bekam. Sie befand sich nicht mehr in den Straßen von Seattle, eine erwachsene Frau und meisterhafte Jägerin - sie war wieder in dieser Höhle und schleppte wie betäubt ihren geschundenen kleinen Körper über den feuchten, blutbedeckten Boden.
    Ich bin bei dir. Die Stimme kam aus dem Nichts, sie war einfach da, ruhig und stetig, ein Fels, der ihr immer Halt gab. Auch wenn sonst nichts blieb, wenn es in ihrer Welt nichts Gutes und Reines mehr gab, war diese Stimme da. Ich werde immer bei dir sein. Du wirst gejagt, Destiny. Sie rücken von oben und unten näher. Komm hierher zurück. Komm zu mir.
    Sie folgte ihm aus dem Labyrinth ihrer Albträume. Aus den Erinnerungen, die sie nie loslassen würden. Nicolae. Inbegriff ihrer geistigen Klarheit und ihr Leben. Wann war es passiert? Warum hatte sie es nicht gleich gewusst? Der Wind peitschte ihr ins Gesicht, und der reine Regen durchnässte ihre Kleidung und ihr Haar. Sie wurde sich sofort wieder ihrer Umgebung bewusst, der Vampire, die sie gestellt hatten und jetzt rasch näher kamen.
    Da sie wusste, wie verwundbar sie in diesem Augenblick war, gab Destiny ihren Versuch auf, Pater mit einem Zauber zu unterwerfen, und löste sich in feinen Dunst auf. Sie war überzeugt, dass er der Stärkste der Bande war. Er würde den Kampf dirigieren. Er war derjenige, den sie besiegen musste, wenn sie ihr Viertel von den Untoten befreien wollte. Sie wurde sofort ein Bestandteil der Luft und vermischte sich mit dem grauen Nebel.
    Pater knurrte, als er ins Leere griff, und hieb mit seinen Krallen in den Nebel, der ihn umgab. Gleich darauf stimmte er einen Gesang an, der dazu diente, menschliche Opfer anzulocken. Seine Stimme war voller Macht, ein Ruf nach Blut. Seine Gefolgsleute griffen seine Worte auf und sandten ihren Ruf in die Gebäude und durch die engen Straßen. Es war ihre Vergeltung dafür, dass ihnen die Frau entwischt war, die sie bereits gefasst zu haben glaubten.
    Keine Panik, Destiny. Nicolaes Stimme war sanft und gelassen. Das tut er, um dich unter Druck zu setzen. Es beweist, dass er dich gründlich studiert hat. Er weiß, dass du die Bewohner hier beschützen wirst.
    Ich werde nicht ihr Leben gegen meines eintauschen.
    Vikirnoff geht als Erster. Die beiden im Schatten gehören mir. Du musst dir den Vampir auf der Seite des Gebäudes vornehmen. Vergiss Pater. Er ist Rauch. Wenn wir nicht unglaubliches Glück haben, können wir ihn unmöglich erwischen. Versuch zu verhindern, dass Vikirnoff eine dieser Bestien töten muss. Er steht auf der Kippe und wird nur töten, um uns das Leben zu retten.
    Zu Destinys Entsetzen öffneten sich die Türen der Häuser, als die menschliche Beute dem kollektiven Ruf der Vampire folgte. Sie konnte rote Flammen in den eingesunkenen Augen der Untoten sehen, verzerrte Grimassen der Freude über die Aussicht auf ein Blutbad. Das mit Adrenalin angereicherte Blut der Menschen würde die Vampire in einen wahren Machtrausch versetzen. Schon

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