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Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals

Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals

Titel: Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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sich einfach bescheuert. Ich versuche hier, die Lage zu retten, und ihr zwei und Velda und Inez habt euch irgendwelche romantischen Ideen in den Kopf gesetzt. Kannst du dir das wirklich vorstellen - ich und romantisch?« Destiny fuchtelte erbost mit den Händen. »Das passt einfach nicht zusammen. Es ist totaler Blödsinn!«
    »Wenn du es sagst, wird es wohl stimmen. Aber das muss nicht heißen, dass es immer so bleibt. Es gibt keinen Grund, nicht zu versuchen, neue Erfahrungen zu sammeln.« MaryAnn stützte ihr Kinn wieder auf ihre Handfläche und trommelte mit ihrem Kuli auf die Tischplatte. »Ich halte dich für sehr abenteuerlustig, Destiny. Vielleicht solltest du Nicolae als neuen Abschnitt in deinem Leben sehen.«
    Destiny blieb mit dem Rücken zu MaryAnn abrupt stehen. »Na ja, neu ist er eigentlich nicht. Er ist in meinem Leben, solange ich denken kann.« Sie fuhr mit einer Hand durch ihr Haar und hob die schwere Fülle von ihrem Nacken.
    MaryAnn fiel auf, dass Destinys Hand leicht zitterte. Sie setzte sich auf. »Wie hast du Nicolae kennengelernt?« Vielleicht lag hier des Rätsels Lösung. Irgendein Vorfall aus der Vergangenheit war der Grund, dass die sonst so beherrschte Destiny wie ein eingesperrtes Tier hin und her lief, dass ihre Hände zitterten und dass sie einen wundervollen Partner ablehnte.
    Destiny ließ die Schultern hängen. Ein kleines Signal nur, doch MaryAnn registrierte es. Sie beobachtete, wie die junge Frau ein Bild an der Wand betrachtete. Das Schweigen zog sich in die Länge, bis MaryAnn überzeugt war, keine Antwort mehr zu bekommen.
    »Er kam zu mir, als ich ein Kind war.« Die Stimme, die sonst so schön war, war nur noch ein raues, ersticktes Wispern. »Ich muss ungefähr sechs gewesen sein. Es ist schwer, sich zu erinnern. Zeit ist für mich nicht mehr dasselbe. Sie ist endlos und zieht sich ewig dahin.«
    »Fällt es dir schwer, dich daran zu erinnern, weil es eine schmerzhafte Zeit war?«
    Destiny berührte das Bild und zog mit einem Finger die Konturen des dargestellten Kindes nach. »Ich will nicht daran denken. Ich habe die Tür zu diesem Teil meines Lebens zugesperrt.«
    MaryAnn nickte. Sie verschränkte die Hände und sah zu Destiny. »Das ist ein Schutzmechanismus, den missbrauchte und traumatisierte Kinder häufig anwenden müssen, um zu überleben. Sie haben Fächer in ihrem Gehirn, in denen sie Dinge verstauen, um weitermachen zu können.« Ihre Stimme war völlig neutral. »Verbindest du Nicolae mit dieser Zeit deines Lebens?«
    »Nicolae ist...« Destiny zögerte und suchte nach dem richtigen Wort. »Er ist wie aus einem Märchen. Unwirklich. Ein Traum, der unmöglich wahr sein kann. Er ist der weiße Ritter in schimmernder Rüstung. Der Held aus einem Action-Film, überlebensgroß und nur ein Produkt der Fantasie.«
    »Destiny.« MaryAnn wartete, bis sich die andere zu ihr umdrehte. »Was würde denn passieren, wenn Nicolae doch real und ganz und gar kein Traum wäre ?«
    Destiny hob ihre Hand und streckte sie aus. Beide Frauen sahen, dass sie unkontrolliert zitterte. »Er würde mir alles nehmen. Alles, was ich bin, alles, wofür ich hart gekämpft habe. Er könnte mich auseinanderreißen, und ich würde in der Sonne zu Asche zerfallen.«
    »Du willst damit sagen, dass du durch ihn sehr verwundbar bist, und das macht dir Angst. Er ist in der Lage, dir wehzutun, wenn du es zulässt.«
    »Er könnte mich zerstören. Ich bin schon einmal zerstört worden, und ich habe mir mühsam wieder so etwas wie ein Leben aufgebaut.« Destiny senkte den Kopf. Nicolae hatte ihr damals ihr Leben zurückgegeben und sie zu dem gemacht, was sie war. Und jetzt verlangte ervon ihr, das alles wiedervollständig zu verändern.
    »Ich halte es für ganz natürlich, wenn jemand, der im Begriff ist, eine Partnerschaft einzugehen, Angst hat, verletzt zu werden. Wenn wir uns erlauben zu lieben, sind wir verwundbar. Jeder von uns, Destiny. Es ist noch gar nicht lange her, dass du vor einer simplen Freundschaft zurückgescheut hast«, erinnerte MaryAnn sie.
    »Nur weil es dich in eine gefährliche Welt bringen würde. Es hat dich in diese Welt gebracht.« Destiny seufzte und setzte zu einer neuerlichen Runde durchs Büro an. »Ich könnte Nicolae zerstören.«
    Da, es war heraus. Sie hatte es laut ausgesprochen. Die Worte waren ihr entschlüpft, ehe sie es hatte verhindern können. Vielleicht hatte sie es MaryAnn schon die ganze Zeit anvertrauen wollen. Vielleicht hatte es sie deshalb an diesen Ort

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