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Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals

Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals

Titel: Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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plötzlich. »Jemand war vorhin hier, kurz bevor du gekommen bist, Destiny. Ein sehr netter Herr. Er hat mir viele Fragen gestellt und schien vor allem an unserem Frauenhaus interessiert zu sein.«
    Destiny wechselte einen beunruhigten Blick mit Nicolae. Sie hat kein geistiges Bild des Mannes im Kopf. Sie erinnert sich an das Gespräch, aber nicht an sein Aussehen. Er scheint nicht nach dir oder mir gefragt zu haben. Nicolae nickte ihr kaum merklich zu, um sie zu warnen, still zu bleiben, während er die volle Macht seiner Stimme und seines Blickes auf MaryAnn richtete. »Bist du diesem Mann schon mal begegnet?«
    MaryAnn furchte die Stirn. »Ich glaube nicht, Nicolae. Ich kann mich nicht erinnern - ist doch komisch, oder? Aber ich mache mir immer Notizen. In meinen Notizen muss etwas über ihn stehen. Er wollte irgendetwas ... « Wieder brach sie ab und sah noch verwirrter als vorher aus.
    Sie zeigt die klassischen Anzeichen einer Gedächtnisbeeinflussung. Jedes Mal, wenn sie versucht, sich an ihn zu erinnern, hat sie Schmerzen. Nicolae bedeutete MaryAnn, sich wieder zu setzen, und strich mit seinen Fingern über die Schreibtischplatte. Wie gebannt folgte sie mit den Augen der hypnotischen Geste.
    »Was hat er denn gewollt?« Nicolae klang nur mäßig interessiert, aber hinter dem samtweichen Klang seiner Stimme verbarg sich ein eiserner Druck.
    Destiny warf ihm einen finsteren Blick zu. Sie kann sich nicht erinnern. Es tut ihr weh, an ihn zu denken. Sie trommelte mit den Fingernägeln warnend auf die Tischplatte.
    Nicolae beugte sich vor und legte beruhigend eine Hand auf Destinys nervöse Finger. Du weißt, dass es notwendig ist. Ich werde sie vor Schnwrzen bewahren, meine Kleine. Übrigens, ich sehe dich schon mit unseren Kindern vor mir. Ich würde nie wagen, ihr Verhalten zu korrigieren.
    Destinys Herz klopfte laut, und ihre Augen weiteten sich vor Schreck. Von Kindern war bisher nicht die Rede, zischte sie. Du hast nie ein Wort über Kinder verloren. Panik lag in ihrer Stimme und in ihren Augen.
    MaryAnn lehnte sich in ihren Stuhl zurück, aber keiner der beiden schaute zu ihr. Ihre Blicke ruhten unverwandt aufeinander.
    Es wäre ein völlig natürlicher Vorgang, würde ich meinen. Nicolae löste Destinys Finger von der Tischkante und legte ihre Handfläche auf sein Herz. Allmählich wird mir klar, dass du mehr Angst vor ganz natürlichen Dingen als vor den Untoten hast.
    Destiny wagte nicht, darauf zu antworten. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Nicolae war in ihrem Bewusstsein und las jeden ihrer Gedanken. Er wusste, dass die Vorstellung von Heim und Herd und Familie für sie erschreckend war. Ihre Augen blitzten ihn an. Wehe, er lachte sie aus!
    MaryAnn rettete Nicolae unwissentlich. »Der Mann hat jemanden gesucht. Eine Frau mit einer besonderen Gabe. Er wollte, dass ich ihn anrufe, falls sie zufällig hier auftaucht. Sie ist in Seattle gesehen worden, aber jetzt ist sie verschwunden.« MaryAnn öffnete eine Schublade, nahm eine Visitenkarte heraus und reichte sie Nicolae.
    Er beugte sich dicht zu Destiny, damit sie mit ihm lesen konnte. So dicht, dass sie seinen männlichen Duft einatmete und seine Haut an ihrer spürte. Ihre Zunge fuhr über ihre plötzlich trockene Unterlippe, eine Geste, die Nicolaes Aufmerksamkeit nicht entging. Destiny riss ihren Blick von seinen geschwungenen Lippen los und betrachtete die Karte.
    »Das Morrison Center für parapsychologische Phänomene«, las sie laut. »Hast du schon mal davon gehört, Nicolae? Oder du, MaryAnn?« Sie drehte die Karte um. »Sie haben in mehreren Städten Adressen, jedoch nicht hier in Seattle. Warum sollten sie einer Frau in ein Heim für misshandelte Frauen folgen? Ist sie vor ihnen weggelaufen?«
    »MaryAnn«, sagte Nicolae. »Der Mann hat dich gebeten, ihn unter dieser Nummer anzurufen, falls die Frau herkommen und um Hilfe bitten sollte?«
    MaryAnn lächelte arglos wie ein Kind und nickte. »Es war seltsam. Hinterher habe ich mich gefragt, warum ich nicht an Destiny gedacht habe. Sie entspricht nicht der Beschreibung, aber sie hat besondere Fähigkeiten. Ich fand es merkwürdig, dass sie mir gar nicht in den Sinn gekommen ist.«
    Der Schutz hat gewirkt, stellte Nicolae erleichtert fest. In seiner Stimme schwang ein Anflug von Arroganz mit. Destiny warf ihm einen argwöhnischen Blick zu. Ihr war bewusst, dass es viele Dinge gab, die Nicolae beherrschte und sie nicht. Seine Hand strich mit einer freundschaftlichen Geste über ihren Arm.

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