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Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals

Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals

Titel: Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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schwaches Lächeln lag auf ihrem Gesicht. Sie fächelte sich Luft zu. »Oh, Mann!« Von Nicolaes Druck, über den Fremden zu sprechen, befreit, war MaryAnn wieder ganz ihr altes, unbefangenes Selbst. »Worüber haben wir noch geredet? Ihr zwei wart so verdammt heiß, dass mir das Gehirn verschmort ist.«
    »Nicht wir zwei, MaryAnn«, entgegnete Destiny empört. »Er ist das. Einfach unmöglich!« Sie fing an, rastlos auf und ab zu laufen wie ein Tiger im Käfig, wich dabei aber geschickt den bequemen Sesseln aus, die für MaryAnns Klienten gedacht waren. Sie bewegte sich mit geschmeidiger Anmut und erinnerte dabei eher an ein Tier auf der Jagd als an einen Menschen. Ihre Schritte waren lautlos und schienen kaum den Boden zu berühren.
    Die Ellbogen auf dem Tisch, das Kinn in ihre Hände gelegt, sah MaryAnn ihr andächtig zu; sie schien wie gebannt von der Schönheit, die in Destinys Bewegungen lag. »Willst du nur ein Loch in meinen Teppich laufen, oder erzählst du mir, was los ist? Was stimmt nicht?«
    Destiny warf ihr einen gereizten Blick zu. »Er stimmt nicht.« Sie schob einen hohen Lehnsessel aus dem Weg und zog eine weitere Runde durchs Zimmer.
    MaryAnn nickte. »Verstehe. Ich gehe davon aus, dass du Nicolae meinst.«
    Destiny fuhr herum, die Hände zu Fäusten geballt. »Wehe, du lachst, MaryAnn! Und sprich nicht in diesem Ton! Ich weiß, was du denkst. Und du brauchst wirklich nicht darüber zu lachen; es ist nämlich überhaupt nicht komisch.«
    MaryAnn setzte eine undurchdringliche Miene auf. »Was genau an Nicolae bringt dich so aus der Fassung, Destiny?«
    »Alles!« Destiny warf sich in einen der störenden Sessel und streckte die Beine aus. Noch immer starrte sie MaryAnn erzürnt an. »Du hast ihn gesehen. Du hast gesehen, wie er sich mir gegenüber verhält. Alles an ihm macht mich wahnsinnig.«
    Einen Moment lang herrschte Schweigen. MaryAnn griff nach einem Kugelschreiber und fing an, in ihr Notizbuch zu kritzeln. »Könntest du ein bisschen spezifischer werden? Es vielleicht ein wenig für mich einengen?«
    »Okay.« Destinys Stimme klang herausfordernd. »Er schaut mich an.« Sie hob kampflustig das Kinn, als wollte sie MaryAnn warnen, ja nicht zu lachen.
    Wenn deren Augenbrauen noch höher hätten wandern können, wären sie an ihren Haaransatz gestoßen. Es zuckte um ihren Mund, und sie biss hastig in das Ende ihres Kugelschreibers. »Du meine Güte. Was für ein Bastard.«
    Destiny legte ihre Fingerspitzen aneinander und sah MaryAnn scharf an. »Könntest du bitte versuchen, ernst zu bleiben? Du bist doch angeblich ein Profi. Es ist die Art, wie er mich anschaut.«
    MaryAnn machte eine vage Handbewegung. Sie hatte schöne Hände, stellte Destiny fest. Schlank und anmutig. Perfekte Fingernägel. Die Finger waren nicht lang, aber gut geformt, genau wie MaryAnn selbst. Destiny war immer fasziniert von der Anmut dieser Frau gewesen. Von ihrer angeborenen Güte. »Fahr bitte fort, Destiny. Ich bin wirklich gefesselt.«
    »Er schaut mich total verklärt an«, gestand Destiny widerwillig. »So, als wäre ich schön. Als fände er, dass ich schön und klug und alles andere bin, was er sich je gewünscht hat.«
    MaryAnn lächelte sie an und beugte sich vor. »Ist es nicht möglich, dass du für Nicolae schön und klug und all das bist, was er sich wünscht? Was ist daran so bedrohlich?«
    Ein Ausdruck von Ungeduld huschte über Destinys Gesicht. »Ich habe nicht behauptet, mich bedroht zu fühlen. Habe ich das etwa gesagt? Es ist verrückt, dass er mich will. Ich bin nicht normal.«
    MaryAnn lehnte sich wieder zurück. Ihr Blick ruhte auf Destinys Gesicht. »Was ist schon normal, Destiny? Warum sollte er sich mit etwas Normalem begnügen, wenn er dich haben kann? Was ist für dich normal?«
    »Du weißt schon, normal eben. Nicht ich. Nicht das, was ich bin.« Destiny sprang ungeduldig auf und lief wieder hin und her, mit schnellen, ruhelosen Schritten, die mehr preisgaben als ihre kurzen, schroffen Antworten.
    »Was glaubst du zu sein?«, hakte MaryAnn nach.
    »Du fängst schon wieder damit an! Du benutzt deine Therapeutenstimme. Du weißt sehr gut, was ich bin. Ich kann mich in Wassermoleküle verwandeln und fliegen und auf allen vieren laufen. Klingt das für dich normal?«
    Ein kurzes Lächeln blitzte in MaryAnns Augen auf. »Eigentlich klingt es völlig normal, wenn wir dabei von dir reden, Destiny. Oder von Nicolae. Ist er nicht genauso wie du?«
    »Stell dich nicht auf seine Seite! Er verhält

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