Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Christmasland (German Edition)

Christmasland (German Edition)

Titel: Christmasland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Hill
Vom Netzwerk:
Mmm-Mmm- MAGGIE . Entschuldige m-m-mein St-St-Stottern. Wir haben mal zusammen Tee getrunken. Du hattest dir das Knie aufgesch-schlagen. Ist lange her. Damals warst du nicht viel älter als dein S-S-S…« Sie hielt inne, holte tief Luft und versuchte es dann noch einmal. »Junge hier. Du erinnerst dich doch?«
    Es war eine Qual, ihr beim Reden zuzuhören. Als würde man zusehen, wie sich jemand, der seine Beine verloren hatte, über den Gehsteig schleppte. Früher war es nicht so schlimm, dachte V ic, obwohl sie immer noch überzeugt war, dass es sich bei dem Junkie-Mädchen um eine geistesgestörte und möglicherweise gefährliche Fremde handelte. Irgendwie bereitete es ihr keine Probleme, diese beiden widersprüchlichen Gedanken gleichzeitig im Kopf zu behalten.
    Das Junkie-Mädchen berührte einen Moment lang V ics Hand. Ihre Handfläche war heiß und feucht, und V ic wich rasch vor ihr zurück. V ic betrachtete die Arme des Mädchens und sah ein Schlachtfeld aus glänzenden Pockennarben: Brandwunden von Zigaretten. Eine ganze Menge, manche davon frisch und leuchtend rosa.
    Maggie betrachtete sie mit verwundertem, fast schon gekränktem Blick. Aber bevor V ic etwas sagen konnte, stürmte Hooper an ihr vorbei, um seine Nase in Maggie Leighs Schritt zu versenken. Maggie lachte und schob seine Schnauze weg.
    »Oh. Du hast dir einen Yeti angeschafft. Wie knuffig«, sagte sie. Sie sah zu V ics Sohn hinüber. »Und du b-b-bist wahrscheinlich Wayne.«
    »Woher kennen Sie seinen Namen?«, fragte V ic mit belegter Stimme und dachte dabei etwas völlig V errücktes: Die Scrabble-Steine können ihr keine echten Namen verraten.
    »Du hast ihm dein erstes B-B-Buch gewidmet«, sagte Maggie. »Wir hatten sie alle in der Bibliothek. Ich hab mich t-t-total für dich gefreut.«
    V ic sagte: »Wayne? Geh bitte mit Hooper ins Haus.«
    Wayne schnalzte mit der Zunge und ging, gefolgt von dem Hund, an Maggie vorbei. Er lief ins Haus und schloss die Tür hinter sich.
    Maggie sagte: »Ich habe immer gehofft, du würdest mir mal schreiben. Du hattest es versprochen. Ich dachte, ich w-w- würde von dir hören, nachdem M-M- Mmm-Manx festgenommen wurde, aber wahrscheinlich wolltest du ihn einfach nur vergessen. Ein paarmal war ich selbst nahe dran, d-d-dir zu schreiben, aber anfangs habe ich b-b- bebe-b-bee … hatte ich Angst, deine Eltern würden dir dann unangenehme Fragen stellen, und später dachte ich, du würdest v-v-vie… möglicherweise auch m-m-mich vergessen wollen.«
    Sie versuchte erneut, zu lächeln, und V ic sah, dass ihr ein paar Zähne fehlten.
    »Ms. Leigh, ich glaube, Sie irren sich«, sagte V ic. »Ich kenne Sie nicht. Ich kann Ihnen nicht weiterhelfen.«
    Doch noch während sie das sagte, beschlich V ic das Gefühl, dass es in Wahrheit genau anders herum war. Nicht Maggie irrte sich – ihr Gesicht leuchtete vor verrückter Gewissheit –, sondern V ic. Im Geist sah sie alles deutlich vor sich: die dunkle, kühle Bibliothek, die vergilbten Scrabble-Steine auf dem Schreibtisch, der bronzene Briefbeschwerer in Form einer Pistole.
    »Wenn du mich nicht kennst, woher weißt du dann meinen Nachnamen?«, sagte Maggie unter weiterem Stottern. »Den habe ich dir doch gar nicht genannt.« Es dauerte bestimmt eine halbe Minute, bis sie die Sätze heraushatte.
    V ic hob eine Hand, ohne darauf einzugehen. Das war völlig absurd. Natürlich hatte Maggie ihr ihren Nachnamen genannt, als sie sich vorgestellt hatte. Ganz sicher.
    »Aber wie ich sehe, wissen Sie eine ganze Menge über mich«, fuhr V ic fort. »Mein Sohn kennt Charles Manx übrigens nicht. Ich habe mit ihm nie über diesen Mann geredet. Und ich will nicht, dass eine … eine Fremde mit ihm darüber spricht.« Beinahe hätte sie gesagt eine Verrückte .
    »Natürlich. Ich w-ww-ww-wollte dich und deinen Sohn auch nicht b-b-bebe-beunruhigen.«
    »Zu spät.«
    »Aber, Vic .«
    »Nennen Sie mich nicht so. Wir kennen uns nicht.«
    »S-s-soll ich dich G-G-Gör nennen?«
    »Nein. Ich will, dass Sie gehen.«
    »Aber ich m-m-musste dir doch Bescheid sagen, wegen Mm-Mm- Mmm… « Ihre verzweifelten V ersuche, das Wort herauszubringen, klangen beinahe wie ein Stöhnen.
    »Manx.«
    »Danke, ja. Wir m-m-müssen entscheiden, was wir w-w-wegen ihm unternehmen wollen.«
    »Wieso unternehmen? Was meinen Sie damit, Manx sei wieder auf freiem Fuß? Er kann frühestens 2016 auf Bewährung raus, und soweit ich gehört habe, liegt er im Koma. Selbst wenn er aufgewacht wäre und sie ihn

Weitere Kostenlose Bücher