Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Christmasland (German Edition)

Christmasland (German Edition)

Titel: Christmasland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Hill
Vom Netzwerk:
würde aber eine Weile dauern. Ich müsste in Boston anrufen. Wenn das iPhone allerdings eingeschaltet ist, können wir die normale iPhone-Suchfunktion benutzen, um von hier seinen Standort zu ermitteln.« Sie hob das iPad an.
    »Ja«, sagte Lou. »Das stimmt. Ich habe die Suchfunktion noch am selben Tag eingerichtet, als wir ihm das Ding gekauft haben, weil ich Angst hatte, er könnte es verlieren.«
    Er ging um den Tisch herum und sah über Hutters Schulter auf den Bildschirm des iPads. Das unnatürliche Leuchten des Geräts ließ ihn noch kranker wirken.
    »Wie lauten seine E-Mail-Adresse und sein Passwort?«, fragte Hutter und drehte sich zu Lou um.
    Er streckte die Hand aus, um die Daten einzutippen, doch in diesem Moment packte die FBI -Agentin ihn am Handgelenk. Sie drückte zwei Finger auf seine Haut, als würde sie seinen Puls messen wollen. V ic fiel auf, dass an einer Stelle eine eingetrocknete Paste an seiner Haut klebte.
    Hutter sah Lou ins Gesicht. »Wurde bei Ihnen heute ein EKG gemacht?«
    »Mein Sohn wurde entführt! Ich war so aufgewühlt, dass ich umgekippt bin. Es war eine Panikattacke. Bei fetten Typen wie mir kommt so was vor.«
    Bis zu diesem Zeitpunkt war V ic so auf Wayne konzentriert gewesen, dass sie sich über Lou und sein bleiches, erschöpftes Aussehen gar keine Gedanken gemacht hatte. Bei seinen Worten überkam sie jedoch plötzlich ein ungutes Gefühl.
    »Was meinst du damit, du bist umgekippt?«
    »Nachdem Wayne aufgelegt hatte, hatte ich einen kleinen Zusammenbruch. Eigentlich ging es mir gleich wieder gut, aber die Sicherheitskräfte im Flughafen haben darauf bestanden, ein EKG zu machen.«
    »Haben Sie den Sicherheitskräften erzählt, dass Ihr Sohn entführt wurde?«, fragte Daltry.
    Hutter warf Daltry einen warnenden Blick zu, aber dieser tat so, als würde er es nicht bemerken.
    »Ich weiß nicht mehr, was ich zu ihnen gesagt habe. Anfangs war ich ziemlich durcheinander. Mir war schwindelig. Ich weiß noch, dass ich gesagt habe, dass mein Sohn mich braucht. Ich wollte unbedingt zum Auto zurück. Sie haben darauf gedrängt, mir einen Krankenwagen zu rufen, aber ich habe ihnen gesagt, sie sollen sich verp… äh … sie sollen mich in Ruhe lassen. Dann bin ich aufgestanden und weggegangen. Einer der Sicherheitskräfte hat mich am Arm festgehalten, aber ich habe mich losgerissen. Ich hatte es eilig.«
    »Sie haben also nicht erwähnt, was mit Ihrem Sohn passiert ist?«, fragte Daltry. »Ist Ihnen denn nicht in den Sinn gekommen, dass Sie mit einer Polizeieskorte schneller hier sein könnten?«
    »Daran habe ich gar nicht gedacht«, sagte Lou. »Ich wollte erst mal mit V ic reden.«
    V ic sah, wie Daltry und Hutter wieder einen Blick austauschten.
    »Warum wollten Sie zuerst mit V ictoria reden?«, fragte Hutter.
    »Spielt das eine Rolle?«, rief V ic. »Können wir jetzt bitte mal an Wayne denken?«
    »Ja«, sagte Hutter blinzelnd und blickte wieder auf ihr iPad. »Sie haben recht. Wir sollten uns auf den Jungen konzentrieren. Wie lautet das Passwort?«
    V ic schob ihren Stuhl zurück, während Lou mit einem dicken Finger auf den Touchscreen tippte. Sie ging um den Tisch herum und sah auf den Bildschirm. Ihr Atem ging schnell. Die Spannung war kaum auszuhalten.
    Auf Hutters Bildschirm war die Seite »Mein iPhone suchen« zu sehen. Auf einer Weltkarte leuchteten blassblaue Kontinente vor einem dunkelblauen Ozean. Rechts oben stand in einem Fenster:
    Waynes iPhone
    Suche
    Suche
    Suche
    Suche
    Gefunden
    Die Weltkarte verschwand und wurde durch eine graue Fläche ersetzt, auf der ein leuchtender blauer Punkt zu sehen war. Landschaft tauchte auf und zeigte die Umgebung des Standortes an. V ic sah, dass der blaue Punkt eine Straße entlangwanderte, die die Bezeichnung St. Nick Parkway trug.
    Alle beugten sich vor. Daltry stand so nahe bei V ic, dass sein Körper gegen ihren Hintern drückte. Sein Atem kitzelte ihr Ohr. Er roch nach Kaffee und Nikotin.
    »Zoomen Sie heraus«, sagte Daltry.
    Hutter tippte mehrmals auf den Bildschirm.
    Die Karte zeigte einen Kontinent, der Nordamerika ähnelte. Genau genommen sah er aus, als hätte jemand die USA aus Brotteig geformt und dann einmal daraufgehauen. In dieser V ersion des Landes war Cape Cod beinahe halb so groß wie Florida, und die Rocky Mountains glichen den Anden – Tausende Kilometer grotesk verformter Erde, gewaltige, aufgeworfene Gesteinssplitter. Das Land selbst war dagegen vor allem in der Mitte ziemlich geschrumpft.
    Die meisten

Weitere Kostenlose Bücher