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Christmasland (German Edition)

Christmasland (German Edition)

Titel: Christmasland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Hill
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die Lippen.
    Wayne ließ ihre Hand los. »Ruhen Sie sich aus«, sagte er. »Ruhen Sie sich einfach ein bisschen aus. Träumen Sie was Schönes. Träumen Sie vom Christmasland!«
    Er sprang auf und verschwand aus Maggies Gesichtsfeld. Eine Tür ging auf und wurde wieder zugezogen.
    Maggies Blick fiel auf Manx’ Schuhe. Er stand direkt neben den Scrabble-Steinen, die überall verstreut waren. Jetzt konnte sie auch die anderen Buchstaben sehen: ein P, ein R, ein T, ein I. Daraus könnte man TRIP bilden. Ich glaube, er hat mir das Genick gebrochen – was für ein TRIP! , dachte sie und musste wieder lächeln.
    »Was gibt’s da zu grinsen?«, fragte Manx, und seine Stimme triefte vor Hass. »Dazu haben Sie nicht den geringsten Grund. Sie werden tot sein, und ich werde leben. Sie hätten auch am Leben bleiben können, wissen Sie. Noch einen Tag jedenfalls. Da gab es ein paar Dinge, die ich wissen wollte. Ich wollte … schauen Sie mich gefälligst an, wenn ich mit Ihnen spreche!«
    Sie hatte die Augen geschlossen. Sie wollte nicht länger von unten zu seinem auf dem Kopf stehenden Gesicht hinaufstarren. Nicht nur weil er hässlich war. Sondern weil er dumm war. Sein Mund stand offen, sodass sie seinen Überbiss sehen konnte, seine schiefen braunen Zähne und die hervorquellenden Augen.
    Er setzte ihr einen Fuß auf den Bauch. In einer gerechten Welt hätte sie das nicht gespürt, aber eine gerechte Welt war nur ein schöner Traum, und sie schrie wie am Spieß. Wer hätte gedacht, dass man solche Schmerzen empfinden und nicht ohnmächtig werden konnte.
    »Hören Sie mir gut zu. Sie hätten nicht sterben müssen! Ich bin gar kein so fieser Kerl. Ich bin ein Freund der Kinder und will niemand Übles, außer denen, die mich daran hindern wollen, mein Werk zu vollbringen. Sie hätten sich mir nicht entgegenstellen müssen. Aber das haben Sie nun mal getan, und was hat es Ihnen gebracht? Ich werde ewig leben und der Junge auch. Wir werden es uns gut gehen lassen, während Sie in einer Kiste zu Staub zerfallen. Und …«
    Da ging ihr ein Licht auf. Sie setzte die Buchstaben im Geist zusammen und sah, was für ein Wort sie bildeten. Sie stieß ein leises Schnauben aus. Blut spritzte Manx auf die Stiefel. Es war ein unmissverständlicher Laut: Sie lachte.
    Manx wich einen halben Meter zurück, als hätte sie versucht, ihn zu beißen.
    »Was ist denn daran so komisch? Was ist so komisch daran, dass Sie sterben werden und ich am Leben bleibe? Ich werde davonfahren, und niemand wird mich aufhalten, und Sie werden hier verbluten. Was zum Teufel gibt es da zu lachen?«
    Sie versuchte, es ihm zu sagen. Bemühte sich, mit den Lippen ein Wort zu bilden. Aber sie brachte nur ein Keuchen zustande und spuckte noch mehr Blut. Als ihr klar wurde, dass sie nicht mehr sprechen konnte, empfand sie große Erleichterung. Nie wieder würde sie stottern. Nie wieder würde sie verzweifelt versuchen, sich verständlich zu machen, während ihre Zunge ihr den Dienst verweigerte.
    Manx erhob sich zu seiner ganzen Größe und trat nach den Buchstaben. Sie zerstreuten sich in alle Himmelsrichtungen, sodass nicht mehr zu erkennen war, was für ein Wort sie gebildet hatten: TRIUMPH .
    Er ging schnell davon und blieb nur stehen, um seinen Hut aufzuheben, die Krempe abzuklopfen und ihn aufzusetzen. Eine Tür krachte. Das Radio ging an. Sie hörte das Läuten von Weihnachtsglocken, und eine sonore männliche Stimme sang: Dashing through the snow …
    Der Wagen setzte sich ruckartig in Bewegung und rollte davon. Maggie schloss die Augen.
    TRIUMPH . V ierzig Punkte, wenn man es auf einen dreifachen Wortwert und einen doppelten Buchstabenwert legte. TRIUMPH , dachte Maggie. V ic wird gewinnen.

Hampton Beach, New Hampshire
    V ic stieß die Tür auf und betrat Terry’s Primo Subs. Die Luft war warm und feucht, und es roch nach den Zwiebelringen, die in der Fritteuse brutzelten.
    Pete arbeitete hinter der Theke – der gute, alte Pete. Im Gesicht hatte er einen schlimmen Sonnenbrand, auf der Nase einen Streifen Zinksalbe.
    »Ich weiß, weshalb du gekommen bist«, sagte Pete und griff unter die Theke. »Ich hab was für dich.«
    »Ach was«, sagte V ic. »Der Armreif meiner Mutter ist mir so was von egal. Ich suche nach Wayne. Haben Sie Wayne gesehen?«
    Es verwirrte sie mächtig, dass sie wieder im Terry’s war und sich unter dem Fliegenpapier wegducken musste. Pete würde ihr bei der Suche nach Wayne kaum weiterhelfen können. Sie war wütend auf sich selbst,

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