Christmasland (German Edition)
geraucht, dass er im Mai solche Lieder spielte?
Aber die Musik verstummte, als sie den Rand ihres verwilderten Grundstücks erreicht hatten und Michelle den Wraith umständlich wendete, um nach Hause zu fahren. Während der Rolls-Royce einen Halbkreis beschrieb, verlor das Radio den Empfang, und wieder war nur das verrückte weiße Rauschen zu hören.
Sie schrieben das Jahr 2006, und Nathan Demeter hatte die alte Schrottkiste bei einer staatlichen Auktion erworben, zum Basteln. Irgendwann würde er den Schlitten wieder auf V ordermann bringen.
New York (und der Rest der Welt)
F olgende Rezension zum zweiten Search-Engine -Band erschien in der Kinderbuchsparte der New York Times Book Review am Sonntag, dem 8. Juli 2007. Es war das einzige Mal, dass V ic McQueens Bücher dort rezensiert wurden.
Search Engines zweiter Gang
Von Vic McQueen
22 Seiten, HarperCollins Children’s Books, $ 16,95
(Rätsel-/Bilderbuch; Alter 6 bis 12)
Hätte M. C. Escher den Auftrag erhalten, die »Wo ist Walter?«-Bücher neu zu gestalten, würde das Resultat vermutlich an Ms. McQueens faszinierende und verdientermaßen populäre Search-Engine -Serie erinnern. Der Titelheld Search Engine – ein fröhlicher, kindlicher Roboter, der wie eine Mischung aus C-3PO und einer Harley-Davidson aussieht – verfolgt Mad Möbius Stripp durch eine Reihe unmöglich erscheinender Bauwerke und surrealer Labyrinthe. Eines der Rätsel kann nur gelöst werden, indem man einen Spiegel an das Buch hält, bei einem anderen sollen die Kinder die Buchseite aufrollen, sodass eine magische überdachte Brücke entsteht. Ein weiteres enthält die Aufforderung, die Buchseite herauszureißen und zu einem Origami-Motorrad zu falten, damit Search Engine seine Verfolgungsjagd fortsetzen kann. Junge Leser, die mit diesem Buch fertig sind, sehen sich dem kniffligsten aller Rätsel gegenüber: Wie lange wird es dauern, bis der nächste Band erscheint?
FCI Englewood, Colorado
S chwester Thornton betrat die Dauerpflegestation kurz vor acht mit einem Beutel warmem Blut für Charlie Manx.
Denver, Colorado
A m ersten Samstag im Oktober des Jahres 2009 teilte Lou V ictoria McQueen mit, dass er mit dem Jungen eine Weile zu seiner Mutter fahren würde. Aus irgendeinem Grund sagte er ihr das im Flüsterton und bei geschlossener Tür, damit Wayne im Wohnzimmer sie nicht hörte. Lous rundes Gesicht war mit nervösem Schweiß überzogen. Beim Sprechen leckte er sich häufig über die Lippen.
Sie waren zusammen im Schlafzimmer. Lou setzte sich auf die Bettkante, und die Matratze knarrte und wölbte sich unter seinem Gewicht. Im Schlafzimmer fühlte V ic sich stets ein wenig unwohl. Immer wieder blickte sie zu dem Telefon auf dem Nachttisch hinüber, als erwartete sie jeden Moment, dass es klingeln würde. V or ein paar Tagen hatte sie versucht, es loszuwerden, hatte den Stecker gezogen und es in eine der unteren Schubladen gestopft, aber Lou hatte es dort wohl entdeckt und wieder angeschlossen.
Lou sagte noch etwas darüber, dass er sich Sorgen machte, dass sie alle sich Sorgen machten, aber V ic hörte kaum hin. Ihre ganze Aufmerksamkeit galt dem Telefon. Sie beobachtete es und wartete darauf, dass es klingeln würde. Sie wusste, dass es passieren würde. Das Warten war einfach grauenhaft. Sie war wütend darüber, dass sie die Unterhaltung nicht draußen auf der V eranda führen konnten. Es erschütterte ihr V ertrauen in Lou. In einem Raum, in dem sich ein Telefon befand, konnte sie sich unmöglich vernünftig unterhalten. Es war so, als würde eine Fledermaus von der Decke herabhängen. Selbst wenn die Fledermaus schlief – wie sollte man an irgendetwas anderes denken oder woanders hinschauen? Sollte das Telefon klingeln, würde sie es aus der Wand reißen und von der V eranda werfen. Am liebsten hätte sie das jetzt gleich getan.
Es überraschte sie, als Lou sagte, dass auch sie vielleicht ihre Mutter besuchen sollte. V ics Mutter befand sich weit weg in Massachusetts, und Lou wusste, dass ihr V erhältnis zerrüttet war. Absurder wäre nur noch gewesen, wenn er vorgeschlagen hätte, V ic solle ihren V ater besuchen, mit dem sie seit Jahren nicht mehr geredet hatte.
»Lieber würde ich ins Gefängnis gehen, als zu meiner Mutter zu fahren», sagte Vic. » V erdammt, Lou. Weißt du, wie viele Telefone meine Mutter im Haus hat?«
Lou sah sie bestürzt und erschöpft an. Es war der Blick von jemand, der aufgegeben hatte.
»Wenn du mit mir reden möchtest – egal
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