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Chronik der Silberelfen Bd. 1 - Zeit der Rebellen

Chronik der Silberelfen Bd. 1 - Zeit der Rebellen

Titel: Chronik der Silberelfen Bd. 1 - Zeit der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Philip
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Beleidigung. „Ich hege keinen Zweifel daran, dass du gelernt hast, ohne deine Würde auszukommen.“
    „Ja, Kate.“
    „Du hast geschrien, heißt es? Gefleht? Du hast ein falsches Geständnis abgelegt, um der Qual ein Ende zu bereiten?“
    „Ja, Kate.“ Sein Gesicht blieb ausdruckslos.
    „Und nur durch Glück und mithilfe eines Vollsterblichen bist du mit dem Leben davongekommen.“ Blanker Hohn schwang in ihrer Stimme mit.
    „Ja, Kate.“
    Sie lächelte. Was war sie doch für ein Ungeheuer. Ich liebte meinen Bruder mehr als je zuvor.
    „Hier ist mein Angebot, Cù Chaorach. Sei mir für ein Jahr zu Diensten.“
    Ich erschrak. Conal dagegen blieb ruhig, zuckte mit keiner Wimper.
    „Sei mein Hauptmann für ein Jahr. Das ist nicht zu lang, oder? Ich will dich, deinen Bruder und zehn deiner besten Kämpfer. Du beweist mir deine Loyalität, ich werde deinen Bann aufheben und dann vergessen wir die ganze Sache.“
    Das Angebot war zu gut, das wussten wir beide. Wo war der Haken?
    „Und wer führt solange mein Heer an?“
    Kate lächelte. „ Dein Heer? Das wird es sicher eines Tages wieder sein, wenn du tust, was ich von dir verlange.“
    Er ignorierte diese anmaßenden Worte, die ihr beileibe nicht zustanden. „Wer soll sich während meiner Abwesenheit um meine Festung kümmern?“
    „Calman Ruadh.“
    Stille. Selbst ich war geschockt. Calman Ruadh, die Rote Taube. Den Namen hatte man ihm gegeben, weil er so oft in Blut gebadet hatte, dass seine Haut sich eigentlich längst hätte rot verfärben müssen.
    „Dein Sinn für Humor in allen Ehren, Kate“, zischte Conal. „Aber Calman Ruadh ist Alasdair Kilrevins Hauptmann.“
    „War“, korrigierte sie ihn. „Alasdair Kilrevin ist tot.“
    Mein Magen verkrampfte sich bei dieser überraschende n – und enttäuschende n – Nachricht. Jemand war Conal und mir zuvorgekommen. Man hatte uns das Vorrecht genommen, ihn zu töten, ohne uns um Erlaubnis zu bitten, wie es Sitte war. Was für schlechte Manieren.
    Kates Blick richtete sich auf mich. „Keine Aufregung, Murlainn. Sein Tod scheint ehe r … übersinnlicher Natur gewesen zu sein. Er ist samt seinen Männern nach einem mitternächtlichen Trinkgelage vollständig verbrannt auf freiem Feld aufgefunden worden. Wie es aussieht, hat sie etwa s … erwischt. Man sagt, der Teufel habe seine Finger im Spiel gehabt. Es soll wohl um eine Wette mit eine m … außerordentlich hohen Einsatz gegangen sein.“ Sie betrachtete ihre gefeilten Fingernägel, zog eine Augenbraue hoch und schob die Nagelhaut ein wenig zurück. „Das Schicksal meinte es gut mit Calman Ruadh. Er war nicht dabei.“
    Conal murmelte etwas Unverständliches vor sich hin.
    „Er kniete vor mir, genauso wie du jetzt, Cù Chaorach, und genauso wie ihm wird auch dir Vergebung zuteilwerden.“
    „Kilrevin hat mehr als einmal vor dir gekniet“, sagte Conal zynisch. „Es hat ihn aber nie davon abgehalten, sein Schwert wieder aufzunehmen.“
    „Das ist nicht der geeignete Zeitpunkt, darüber zu sprechen.“ Sie verzog das Gesicht. „Calman Ruadh ist mein treuer Verbündeter. Deine Festung ist bei ihm in den besten Händen. Kein lebender Mensch kann sie so gut beschützen wie Calman. ,Kann‘, nicht ,könnte‘, Cù Chaorac h – die Sache steht nicht zur Diskussion. Wenn du mein Angebot nicht annimmst, schicke ich dich zurück zu den Vollsterblichen, die sicherlich schon darauf brennen, ihr Werk an dir zu vollenden. Und noch etwa s …“ Sie hob die Hand, um jeden Protest zu verhindern. „Deine Festung würde ich dann bis auf die Grundmauern niederbrennen und ihre Bewohner aufknüpfen lassen.“ Sie wedelte ihm mit dem Zeigefinger vor der Nase herum. „Ich war wirklich äußerst verärgert über dein Verhalten. Also, was sagst du?“ Kaum hatte sie die letzten Worte ausgesprochen, verpasste sie ihm mit einer gekonnten Drehung des Handgelenks erneut eine Ohrfeige.
    Conal sah sich um und die Blicke seiner Gefolgsleute verrieten ihm, was er schon wusste: Er hatte keine Wahl. Nach einer langen Minute des Schweigens ergriff er Kates Hand, so, wie man eine Schlange anfasst, führte sie wieder an seine Stirn und küsste sie.
    „Ich wünschte“, sagte sie sanft, „deine Mutter könnte dich jetzt so sehen. Es ist eigentlich gar nicht ihre Art davonzulaufen, oder? Na ja, wer weiß, vielleicht hat sie die Schmach ja nicht mehr ertragen.“
    Sie entzog ihm ihre Hand, bevor er sie von sich schleudern konnte.
    Dieses Mal ließ sie sich nicht einmal mehr

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