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Chronik der Silberelfen Bd. 1 - Zeit der Rebellen

Chronik der Silberelfen Bd. 1 - Zeit der Rebellen

Titel: Chronik der Silberelfen Bd. 1 - Zeit der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Philip
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ignorierte mich. Ich stand auf.
    „Habt ihr mir überhaupt zugehört? Ihr seid Feiglinge, alle beide!“ Ich hätte den Whisky nicht trinken dürfen. Eigentlich war ich hierhergekommen, um Conal Beistand zu leisten, stattdessen verlor ich völlig die Fassung. „Du tanzt doch nur nach Kates Pfeife, Cù Chaorach. Wovor hast du eigentlich Angst? Vor deiner Schwester?“
    Angus machte Anstalten, sich zu erheben. Sein Gesicht war vor Kampfeslust verzerrt, aber Conal packte ihn am Arm und zog ihn wieder zu sich herunter, ohne mich dabei anzusehen. Die Wu t – und der Whisk y – brannten in meiner Kehle.
    „Und Kate wird dich tanzen lassen, Cù Chaorach, bis du nicht mehr weißt, wie es ist, still zu sitzen. Sag ihr endlich, wo sie sich ihre Pfeife hinstecken kann. Was soll sie denn tun? Wenn Leonora ihr nicht die Stirn bieten kann, dann muss es eben jemand anders tun. Und mir fällt da kein Besserer ein als du!“
    „Vorsicht, Murlainn.“ Angus hatte einen erstaunlich ruhigen Ton angeschlagen, er schien fast zu lächeln. „Er will seinen Clan und seine Festung nicht verlieren. Und er will seinen Bruder nicht verlieren.“
    „Und ich den meinen auch nicht“, sagte ich.
    Mit diesen Worten stampfte ich wie ein trotziges Kind aus der Höhle.

33. Kapitel

    W arum war ich nur so wütend auf Conal? Ich tanzte doch auch nach Kates Pfeife und klopfte sogar noch den Takt mit. Mein Hauptmann tötete für sie, tötete all diese Menschen, die es nicht verdient hatten zu sterben, und ich sah schweigend zu und unternahm nichts. Ich redete mir ein, dass ich so zornig war, weil ich jederzeit hätte gehen könne n – wenn Conal nicht gewesen wäre. Ich konnte ihn hier ja nicht alleinlassen. Aber das waren nur Ausflüchte. Vielmehr entzündete sich mein Zorn an der Tatsache, dass es gar nicht so wichtig war, was Kate aus mir machte. An meinem Wesen konnte sie nicht viel verdrehen und verbiegen. Aber dass sie aus Conal ihren Golem machte, grenzte für mich an Gotteslästerung.
    Was Angus gesagt hatte, war die Wahrheit. Durch Calman Ruadh hatte Kate unsere Festung und unseren Clan jederzeit in der Hand und sie besaß die Macht, beides nach Belieben zu zerstören. Immer wenn Conal aus dem dunklen Tümpel seines Geistes emporgekrochen kam, schrie er mir diese Wahrheiten entgegen. Einmal prügelte er die Wahrheit sogar in mich hinein. Das hätte er nicht tun müssen, ich hatte ihn auch so verstanden. Er drosch trotzdem auf mich ein.
    Auch Angus hatte ich mich widersetzt. Nein, um ehrlich zu sein, hatte ich ihn leise murmelnd mit einem Fluch belegt, aber doch laut genug, dass er und seine Männer es hören konnten. Und es war im Grunde mehr als ein Fluc h – es war eine Anklage. Ich verwünschte seine Feigheit und um ganz sicher zu gehen, ihn zu treffen, legte ich noch eine gepfefferte Beleidigung für Rionna obendrauf. An manchen Tagen war mir die Peitsche nämlich mehr als willkommen. Meist an den Tagen nach einem Ackerbrand oder einer Hinrichtung.
    Wie immer, wenn sie mich bestraften, ketteten sie Branndair auch diesmal im Hundezwinger an. Sogar die Folterknechte sahen ihre Hälse schließlich lieber unversehrt. Einer von Angus’ Männern war gerade dabei, mich an den Pfosten zu fesseln, als Conal sich plötzlich durch die Menge der Schaulustigen drängte. Selbst Rionna stieß er beiseite.
    „Lasst ihn los!“, rief er.
    Der Mann mit den Fesseln schaute zu Angus, während er das Seil noch fester um mein Handgelenk zog, aber Angus bedeutete ihm innezuhalten. Er wusste, was Conal im Schilde führte, und ich wusste es auch. Ich war nicht so dumm zu glauben, er käme, um mich zu retten.
    Mein Bruder zog seinen Dolch aus dem Futteral, säbelte den Strick durch, mit dem ich an den Pfahl gefesselt war, und befreite meine Handgelenke.
    „Reg deinen Blutfluss an“, herrschte er mich an. Dann drehte er sich um und zog sein Hemd aus.
    Ich rieb mir die Fäuste, aber nur weil meine Handgelenke schmerzten. „Nicht nötig“, sagte ich.
    Conal wirbelte zu mir herum und funkelte mich eisig an. „Du wirst jetzt gegen mich kämpfen.“
    Ich lasse mir nichts befehlen, blaffte ich im Geiste.
    Das wirst du müssen, wenn ich mit dir fertig bin.
    Nicht von dir, niemals. Ich verschränkte die Hände fest hinter meinem Rücken. Du bist nicht mehr mein Anführer.
    Sein erster Schlag schleuderte mir den Kopf in den Nacken und ließ mich zu Boden gehen. Reflexartig schossen meine Hände zur Selbstverteidigung hinter meinem Rücken hervor, aber ich

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