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Chronik der Silberelfen Bd. 1 - Zeit der Rebellen

Chronik der Silberelfen Bd. 1 - Zeit der Rebellen

Titel: Chronik der Silberelfen Bd. 1 - Zeit der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Philip
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vor Aufregung zitternde Mann an Cluarans Seite gewesen wäre.
    „Das ist nicht richtig“, zischte Fergus. „Sie sind Rebellen und Verräter, wir sollten sie auf der Stelle töten!“
    „Gut, fang schon mal an, wir kommen dann später nach.“ Meine Stimme troff vor Sarkasmus. „Im Ernst, Fergu s – du könntest doch nicht mal eine Katze töten, wenn sie nicht an einen Pfosten gebunden wäre!“
    Angus unterdrückte nur mit Mühe ein Lachen.
    Fergus wich alle Farbe aus dem Gesicht und er griff nach seinem Schwertknauf.
    „Zieh und du hast einen Arm weniger!“, sagte ich nur.
    Zu meiner Genugtuung stellte ich fest, dass Fergus mir nicht in die Augen sehen konnte. Er tat so, als wäre es ein Zeichen der Verachtung, aber jeder wusste, dass er Angst vor mir hatte. Jetzt zeigte er mit dem Finger anklagend auf Angus.
    „Der da und seine Geliebte“, zischte er. „Das sind bei Weitem die schlimmsten Verräter von allen! Rionna ist eine Beraterin der Königin!“
    „Vorsich t …“, entgegnete Angus leise.
    „Heute“, hob Cluaran noch einmal an, dieses Mal merklich ungeduldig, „lassen wir sie ziehen!“
    „Aber warum denn?“, schrie Fergus zurück.
    „Um ein Blutbad zu verhindern“, sagte Cluaran. „Es sind eine Menge guter Krieger hier versammelt und ich würde sie lieber auf allen vieren zu Kate zurückkriechen und um Vergebung betteln sehen, als die Heide mit ihrem und unserem Blut zu tränken. Du, Cù Chaorach, hast dein Recht auf Vergebung für immer verwirkt. Deine Kämpfer hingegen können sich jederzei t – jederzeit ! – ergeben. Sie werden hart bestraft, aber nicht hingerichtet werden. Das gilt auch für deinen Bruder.“
    Was? Die Richtung, in die sich das Ganze entwickelte, gefiel mir ganz und gar nicht. Ich wollte Cluaran ins Gesicht spucken, aber Rionna war schneller.
    Bei den Göttern, konnte die Frau zielen!
    Cluaran ließ sich davon nicht beirre n – ich muss gestehen, das imponierte mi r –, sondern wischte sich nur wortlos den Speichel aus dem Gesicht. „Geht jetzt. Seht es als Vorsprung an. Ab morgen werden wir euch jagen und töten.“
    „Aber nicht, bevor ich meine Festung von diesem mordlüsternen Calman Ruadh zurückerobert habe.“
    Cluarans Gesicht blieb weiter ausdruckslos. „Da mische ich mich nicht ein.“
    „Dann sind wir uns einig?“, fragte Conal.
    „Hand drauf, Cù Chaorach.“
    Ohne zu zögern, ritt Conal ein paar Schritte vor, bis er auf einer Höhe mit Cluaran war. Die beiden hatten sich kaum die Hand gereicht, da zog Fergus blitzartig seinen Dolch aus der Scheide. Doch noch ehe er ihn Conal zwischen die Schulterblätter rammen konnte, zückte Torc sein Schwert und enthauptete Fergus.
    Torc säuberte die Klinge, verstaute das Schwert wieder auf seinem Rücken und spuckte auf den Boden. Cluaran schloss die Augen und atmete geräuschvoll durch die Nase aus. Allmählich schien er mit seiner Geduld am Ende zu sein.
    In Torcs grobschlächtigem Gesicht prangten rote Flecken vor Aufregung. „Waffenstillstand ist Waffenstillstand“, sagte er mit einem sonderbaren Akzent. Er stammte wohl aus einem Land irgendwo tief im Süden. „So geht’s jedenfalls nicht.“
    Cluaran öffnete die Augen und schielte gen Himmel. „Ist schon gut, Torc. Cù Chaorach, das geht auf deine Kappe.“
    „Soll mir recht sein. Und nun lass uns durch.“
    Wortlos bildeten die Reiter eine Gasse. Als der Letzte von uns sie durchschritten hatte, trieb Conal sein Pferd zum Galopp an.
    Keine fünf Meilen später brachte ich mein Pferd zum Stehen, Branndair eilte hechelnd an meine Seite. Auch Catriona und mein Bruder hielten an und bedeuteten den anderen, mit Angus weiterzureiten.
    „Was ist denn?“, fragte Conal, als die anderen sich entfernt hatten.
    „Wir werden verfolgt“, sagte ich.
    „Das würde Cluaran nicht wagen.“
    „Es ist auch nur einer.“
    „Ein Freund von Fergus vielleicht?“, fragte Conal leicht belustigt.
    „Kann sein. Ich kümmere mich darum. Bleib du bei Conal, Catriona.“
    „Sei vorsichtig“, sagte sie.
    „Sehe ich aus wie ein Anfänger?“ Ich zog mein Schwert. „Ich schaff uns das Problem vom Hal s – dauert nicht lange.“
    „Hoffentlich“, sagte Conal. „Wir sollten schon längst in der Festung sein.“ Mit einem letzten tadelnden Blick versetzte er Catrionas Pferd einen Klaps aufs Hinterteil, sodass es augenblicklich in einen leichten Galopp fiel. Als Catriona sich ängstlich umblickte, ritt Conal schon hinter ihr.
    Ich wendete mein Pferd. Es war ein

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