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Chronik der Silberelfen Bd. 1 - Zeit der Rebellen

Chronik der Silberelfen Bd. 1 - Zeit der Rebellen

Titel: Chronik der Silberelfen Bd. 1 - Zeit der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Philip
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mir schon zum Trost. Wir beide verfolgten mit Blicken, wie Conal nervös in der kleinen Steinkammer auf und ab lief.
    Schließlich blieb er direkt vor mir stehen. Erst aus der Nähe erkannte ich, dass er am ganzen Körper zitterte. Er nahm meinen Kopf in beide Hände und zwang mich, ihm in die Augen zu sehen.
    „Bin ich dein Anführer?“, fragte er im Flüsterton.
    Ich legte die Schwertklinge auf meinen Knien ab und erwiderte seinen Blick. Hinter seiner Verzweiflung und seinem Selbsthass sah ich noch etwas anderes, und es war nicht unbedingt das, was ich hatte sehen wollen: Dieser Teil seiner Seele war ihm abhandengekommen. Aber es war das, was ich sehen musste.
    „Was ich hier getan habe“, sagte er, „hatte nichts mit Loyalität zu tun. Du hattest die ganze Zeit über Recht.“
    Er sagte es so nüchtern, dass es mir kalt den Rücken hinunterlief. „Du machst mir Angst.“
    Er lächelte nicht. „Du warst mein Gewissen, Murlainn, und dafür danke ich dir. Aber es ist höchste Zeit, dass ich mein eigenes Gewissen wieder zum Vorschein hole.“
    Ich griff nach seinen Fingern und löste seine Hände von meinem Kopf. Ohne den Blick von ihm abzuwenden, führte ich seine rechte Hand an meine Stirn. Ich schloss die Augen, verharrte eine Weile und dann, als ich innerlich bereit war, führte ich seine Hand zu meinen Lippen und küsste sie.
    Er sank auf die Knie und zog mich in seine Arme. Ich konnte gerade noch rechtzeitig das Schwert beiseiteschieben, bevor es ihn aufgespießt hätte.
    „Ich habe doch gesagt, ich stehe das Jahr durch, und wenn es das Letzte ist, was ich tue.“ Genau eine Woche später stand Conal mit verschränkten Armen an die Wand der Stallhöhle gelehnt und ließ seinen Blick über jeden Einzelnen von uns wandern. „Aber wer ist stattdessen gestorben? Kenna! Ich habe sie auf dem Gewissen.“
    Niemand sprach ein Wort.
    „Falls ich die Höhlen verlasse, bin ich ein Ausgestoßener. Deshalb bitte ich niemanden von euch, mir zu folgen.“
    „Falls?“, wiederholte Craig und betrachtete seinen Dolch.
    „Wenn“, sagte Conal.
    Craig zuckte die Achseln und steckte seinen Dolch weg. „Die Bitte kannst du dir sparen.“
    „Wenn du uns darum bittest, hauen wir dir eine runter“, fügte Ryan hinzu.
    Conal grinste nur.
    Ein Pferd stampfte wiehernd auf dem Höhlenboden auf. Ich schaute zu ihm und hoffte, dass es niemanden auf uns aufmerksam gemacht hatte. In den unruhigen Schatten des Stalles hatten sich nicht nur Conals neun noch lebende Kämpfer versammelt. Sein gesamtes Regiment wollte mit ihm desertieren und weitere zwanzig Leute hatten sich ihnen angeschlossen. Sollten einige von Kates Kriegern unter ihnen sein, so hatten sie ihren Entschluss bereits getroffen.
    Hätte Conal seine Entscheidung nur eine Woche früher gefällt, wären sicherlich nicht so viele gekommen. Aber nun hatte Kates Bündnis mit den Lammyr dafür gesorgt, dass sie ihren Eid gegenüber Kate gebrochen und sich mit Conal verbündet hatten. Es gab eben Dinge, die sich selbst der hartgesottenste Krieger nicht gefallen ließ. Zweifellos gab es auch unter den Sithe den einen oder anderen, der einem Lammyr in Unmenschlichkeit und Herzlosigkeit in nichts nachstand und sich auf dem Schlachtfeld sehr über den Beistand der Lammyr gefreut hätte. Aber ich hatte noch nicht viele getroffen. Vielleicht hatte ich auch einfach nur Glück gehabt.
    Kate hatte die Höhlen direkt nach dem Mord an Kennas Familie in Begleitung ihres Lammyr-Regiments verlassen. Niemand wusste, wohin sie wollte, und niemand fragte nach. Es interessierte uns gar nicht. Kate schien das aber auch nicht weiter zu kümmer n – sie war offensichtlich davon überzeugt, uns in der Hand zu haben.
    Dachte ich zumindest damals.
    „Wenn ihr mir folgen wollt, dann tut es jetzt“, sagte Conal tonlos. „Ich kann und werde euch kein zweites Mal fragen. Wenn ihr mit mir geht, bedeutet das Krieg. Wenn ihr mich stattdessen hier und jetzt zur Strecke bringen wollt, dann tut es. Ihr habt jedes Recht dazu.“
    Craig spuckte auf den Boden.
    „Du musst uns nicht fragen, Cù Chaorach.“ Eili stand an der Wand und hatte sich gegen Fox gelehnt. Ihre Augen funkelten in glühender Ergebenheit. „Das weißt du auch.“
    „Ich bin dabei“, sagten Luthais und Ranald wie aus einem Munde.
    Caola nickte nur. Sie wollte so schnell wie möglich zurück zu Carney und hatte wohl nur noch Conals Ansprache abgewartet. Sinead blickte kurz zu mir und nickte dann.
    Nur Fraser verzog das

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