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Chronik der Silberelfen Bd. 1 - Zeit der Rebellen

Chronik der Silberelfen Bd. 1 - Zeit der Rebellen

Titel: Chronik der Silberelfen Bd. 1 - Zeit der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Philip
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uns deutlich sahen, wenn sie uns als das erkannten, was wir sind, und Angst vor uns bekamen. Und wenn sie versucht haben, uns auszulöschen.“ Leonoras feuchte Finger ließen eine weitere Kerze zischend ausgehen. Als sie erloschen war, konnte ich fast nichts mehr erkennen. „Aber wenn wir deinen Weg einschlagen, Kate, werden wir keinen Rückzugsort mehr haben. Cù Chaorach hat Recht. Das würde den Tod unserer Rasse bedeuten und das weißt du auch.“
    „Leonora, warum so dramatisch? Ich würde so etwas doch nicht vorschlagen, wenn ich ernsthaft annehmen würde, dass wir darunter zu leiden hätten.“
    „Du meinst, wenn du darunter zu leiden hättest.“
    Kate straffte die Schultern. „Was sollte ich für einen Grund haben, mein eigenes Volk vernichten zu wollen?“
    Leonora zuckte mit den Schultern. „Vielleicht hast du einfach Langeweile?“
    Wenn die beiden ihre Unterhaltung daraufhin ohne Worte fortsetzten, so bekam ich davon zumindest nichts mit. Ich verstand nicht, was es mit diesem Schleier auf sich hatte, und ich konnte es kaum erwarten, Conal danach zu fragen. Aber ich traute mich nicht, meinen Schutzschild zu senken, da sie mich sonst vielleicht entdeckt hätten. Ich wünschte mir nur noch, dass die schreckliche Stille endlich aufhörte, die letzten Flammen der Nacht wichen und alle sich zerstreuten, damit ich auch gehen konnte.
    Schließlich nickte Kate. „Na schön“, sagte sie. „Ich werde dich also nicht umstimmen können?“
    „Nein“, antwortete Leonora.
    „Dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als das zu akzeptieren.“ Kate erhob sich und reckte sich schläfrig. „Ohne dich kann ich den Schleier nicht zerstören. Tja, ich glaube immer noch, dass es eine gute Idee gewesen wäre. Aber vielleicht ist die Zeit noch nicht reif für meine Idee.“
    „Ich bin mir sicher, die Zeit wird niemals reif sein für deine Idee, meine Liebe.“
    Kate lachte auf. „Gute Nacht, Leonora.“
    Langsam ließ ich meinen Atem entweichen. Kate nahm einen weiteren Kuss von Griogair entgegen und einen ausgesprochen kühlen von Conal, dann verschwand sie mit Lilith in einer Wolke aus Duft und Seide.
    Als die schwere Holztür hinter den beiden zuschlug, krächzte der Rabe verächtlich und hüpfte zurück auf seine Sessellehne. Leonora reichte Griogair die Hand und wandte sich dann Conal zu, um ihm lächelnd eine gute Nacht zu wünschen.
    „Mutter“, schnaubte er.
    Leonora riss die Augen auf und hielt sich die Finger an den perfekt geformten Mund.
    „Der Schleier stirbt? “, zischte Conal. „Und du hast es nicht einmal für nötig befunden, mir das zu sagen?“
    „Mein Liebling. Natürlich stirbt der Schleier nicht .“
    „Leonora!“, warf Griogair ein.
    „Also gut, also gut.“ Leonora schenkte ihm ein scheues Lächeln, bevor sie sich wieder Conal zuwandte. „Jedenfalls noch nicht. Und es wird eine Möglichkeit geben, seinen Tod zu verhindern. Mir sin d … Gerüchte zu Ohren gekommen. Es gibt etwas, was den Schleier wiederherstellen, ihm seine Kraft zurückgeben könnte. Einen Talisman, einen Zaube r …“
    „Gerüchte?“, keifte Conal. „Du meinst wohl eine Prophezeiung! Warst du etwa wieder bei dieser krächzenden alten Wahrsagerin? Mutter, bei allen Göttern! Nur noch ein Wimpernschlag und wir befinden uns im siebzehnten Jahrhundert.“
    „Conal, was bist du nur für ein Zyniker! Ich werde einen Weg finden, den Schleier zu bewahren, und zwar rechtzeitig.“
    „Aha? Bevor Kate einen Weg findet, ihn zu zerstören?“
    „Das wird sie nicht wagen“, sagte Leonora und legte ihre Hand in die fordernd ausgestreckte Hand Griogairs. „Davon abgesehen fehlen ihr dafür die nötigen Kenntnisse, genauso wie mir. Und wie ich bereits sagt e – sie wird es nicht wagen.“
    Es gefiel mir nicht, dass sie das zweimal betonte.

5. Kapitel

    M ein Name ist also Grünschnabel?“
    Ich spuckte die Worte förmlich aus. Sie hatten einen bitteren Beigeschmack, aber nur, weil ich solche Angst hatte. Was, wenn das wirklich mein Name war und ich es nur nicht wahrhaben wollte? Lieber würde ich mich umbringen, als mich ein Leben lang mit diesem Namen herumschlagen zu müssen.
    Conal starrte mich an. Seine Hand, die eben noch einen Kamm durch die seidige Mähne seines Pferdes geführt hatte und an einem Filzknoten hängen geblieben war, hielt mitten in der Bewegung inne. Seine Augen funkelten ungläubig, dann lachte er auf.
    „Du dummer Grünschnabel! Natürlich ist das nicht dein richtiger Name!“
    Seine

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