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Chronik der Silberelfen Bd. 1 - Zeit der Rebellen

Chronik der Silberelfen Bd. 1 - Zeit der Rebellen

Titel: Chronik der Silberelfen Bd. 1 - Zeit der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Philip
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nehmen würden.
    Er kletterte unsicher vom Scheiterhaufen. Catriona hatte ihr Gesicht an seinem Hals vergraben und umklammerte ihn so fest, als wollte sie ihn ersticken. Ein Krieger eilte ihm zu Hilfe, um ihm das Mädchen abzunehmen, aber Conal blieb stocksteif stehen und wandte sich mit einem argwöhnischen Blick von dem Mann ab.
    Der Krieger setzte ein entschlossenes Lächeln auf. In seinen Augen lag ein silberner Glanz. Während ich noch von einer Stufe zur nächsten hechtete, konnte ich ihn klar und deutlich hören.
    Verschwinde von hier, Cù Chaorach.
    Conal starrte ihn an. Dann wirbelte er herum, geriet ins Straucheln und fiel fast hin, konnte sich aber fangen, und als er vor dem Pferd des MacLeod angekommen war, stand er wieder sicher auf den Beinen.
    Er drückte das Mädchen fester an sich. „Danke, Morair. “
    Der MacLeod musterte ihn eindringlich.
    „Ich schlage vor, du gehst jetzt, MacGregor, und nimm deinen Bruder mit. Es tut mir in der Seele weh, euch gehen zu sehen, aber es ist sicherer für euch.“
    „Ihr werdet Schwierigkeiten bekommen, Herr. Das tut mir aufrichtig leid.“
    „Nicht so leid, wie es mir tun sollte.“ Der MacLeod zuckte die Achseln und schaute verächtlich zu dem Priester hinüber. „Bei meinem Reichtum und Einfluss kann ich mir das leisten. Aber vor euch liegen nun noch härtere Prüfungen und ich werde euch nicht länger schützen können. Geht jetzt.“
    „Ja, Morair .“
    „Vergiss die Höflichkeitsfloskeln, MacGregor, die passen nicht zu dir.“
    Ich kam schlitternd neben den beiden zum Stehen, die Armbrust noch immer im Anschlag. Mehrere Krieger wandten sich mir zu und zogen ihre Waffen. Ich hätte es mit allen gleichzeitig aufgenommen, nur um Conal nahe zu sein. Aber der MacLeod gebot ihnen mit gehobener Hand Einhalt und sie ließen die Waffen sinken.
    „Aha. War er dein Plan für alle Fälle, MacGregor?“ Der MacLeod lächelte. „Du hast großes Glück, einen solchen Bruder zu haben.“
    „Ich weiß, Mor… Ich weiß.“
    Wenn das Mädchen nicht gewesen wäre, hätte er mich umarmt. Ich hasste sie dafür. So lehnte er nur sein Gesicht fest gegen meine Stirn, während ich ihn umschlungen hielt und mir die Tränen über die Wangen liefen.
    „Was ist mit ihr?“, fragte der MacLeod und deutete mit einer Kopfbewegung auf das wimmernde Mädchen.
    „Ihre Mutter ist vor fünf Monaten gestorben, ihre letzte lebende Blutsverwandte. Ihr Stiefvater hat sie gegenüber de m … dem Geistlichen denunziert“, sagte Conal bitter. „Sie kann nicht zurück nach Balchattan. Wir werden sie mitnehmen müssen.“
    Der MacLeod winkte ab. „Natürlich, natürlich.“ Er schnippte erneut mit den behandschuhten Fingern. „Bringt ihnen Pferde“, befahl er seinen Gefolgsleuten, „und gebt ihnen sicheres Geleit bis an die Grenze meiner Ländereien. Von dort müssen sie ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen. Du solltest weit, weit fortgehen, MacGregor. Ich nehme an, du verstehst, was ich damit sagen will?“
    Leicht verwirrt verneigte sich mein Bruder vor dem MacLeod.
    „Ich wünschte, du würdest damit aufhören“, sagte der MacLeod mit einem Seufzer.
    In Conals Gesicht blitzte ein Hauch seines alten, verschmitzten Grinsens auf, als er sich wieder aufrichtete.
    Man brachte uns Pferde, wir stiegen auf und alles war vorbei. Ich konnte es kaum glauben. Hätte ich mich nicht so gut unter Kontrolle gehabt, hätte ich mit Sicherheit am ganzen Körper gezittert. Aber wir waren hier inmitten von Vollsterblichen und denen traute ich immer noch nicht über den Weg. Es hätte mich nicht gewundert, wenn unsere ganze Rettung nur ein übler Scherz gewesen wäre, um uns zu quälen und anschließend doch zu töten.
    Und natürlich waren nicht alle hier Vollsterbliche. Der Krieger mit den silbern leuchtenden Augen warf einen letzten Blick auf Catriona und zwinkerte Conal zu, als er zurücktrat. Zweifellos hatten sie im Geiste miteinander Kontakt aufgenommen, doch ihr Gespräch blieb mir verborgen. Schließlich wandte sich mein Bruder wieder dem MacLeod zu.
    „Danke noch einmal, Morair . Möge Euer Gott stets mit Euch sein.“
    „Leb wohl, MacGregor, und hoffen wir, dass er uns allen beistehen wird. Ach, und für die Zukunf t …“ Der MacLeod seufzte. „Pass etwas besser auf, wen du das Licht in deinem Auge erblicken lässt.“

22. Kapitel

    W ir machten natürlich noch einen Umweg, um Branndair und Liath einzusammeln, und einmal rasteten wir, um zu essen. Wir selbst hatten keinen Proviant

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