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Chronik der Vampire 04 - Nachtmahr

Chronik der Vampire 04 - Nachtmahr

Titel: Chronik der Vampire 04 - Nachtmahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Rice
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Schränkchen hinter dem Spiegel, bis ich gefunden hatte, was ich suchte - die kleinen Gummihüllen, die sie vor mir schützen würden, davor, daß ich ein Kind in sie pflanzte, davor auch, daß dieser Körper ihr irgendeine andere, dunkle Saat eingab, die ihr vielleicht auf eine Weise schaden würde, die ich nicht vorhersehen konnte.
    Wunderliche kleine Gegenstände, diese Handschuhe für das Organ. Zu gern hätte ich sie weggeworfen, aber ich war entschlossen, nicht den gleichen Fehler zu begehen, den ich schon einmal begangen hatte.
    Leise schloß ich die kleine Spiegeltür. Und erst da sah ich, daß ein Telegramm mit Klebestreifen darüber befestigt war, die Wörter in blassen und verschwommenen Druckbuchstaben:
     
    GRETCHEN, KOMM ZURÜCK,
    WIR BRAUCHEN DICH.
    WIR STELLEN KEINE FRAGEN.
    WIR WARTEN AUF DICH.
     
     
    Das Datum lag nicht lange zurück - das Telegramm war erst wenige Tage alt. Und es kam aus Caracas in Venezuela.
    Ich trat ans Bett und achtete darauf, kein Geräusch zu machen; die kleinen Schutzhüllen legte ich auf dem Tisch bereit, und dann legte ich mich wieder zu ihr und begann, ihren zarten, schlafenden Mund zu küssen.
    Langsam küßte ich ihre Wangen und die Haut unter ihren Augen. Ich wollte ihre Wimpern durch meine Lippen fühlen. Ich wollte die Haut an ihrem Hals fühlen. Nicht zum Töten, sondern zum Küssen; nicht, um sie zu besitzen, sondern um der kurzen körperlichen Vereinigung willen, die keinem von uns beiden etwas nehmen wird und doch in einer Lust zusammenfährt, die so akut ist wie ein Schmerz. Sie erwachte langsam unter meinen Berührungen. »Vertraue mir«, wisperte ich. »Ich werde dich nicht verletzen.«
    »Oh, aber ich will, daß du mich verletzt«, sagte sie mir ins Ohr. Behutsam zog ich ihr das Flanellhemd aus. Sie legte sich zurück und schaute zu mir auf; ihre Brüste waren so hell wie ihr ganzer Körper. Die Höfe ihrer Brustwarzen waren klein und rosig, die Warzen selbst hart. Ihr Bauch war glatt, die Hüften breit. Ein entzückender dunkler Schatten aus braunem Haar lag zwischen ihren Beinen und glitzerte in dem Licht, das durch das Fenster hereinfiel. Ich beugte mich hinunter und küßte dieses Haar. Ich küßte ihre Schenkel, drückte ihre Beine mit der Hand auseinander, bis das warme, innere Fleisch offen vor mir lag und mein Organ steif und bereit war. Ich schaute hinunter auf den geheimen Ort dort, faltig und keusch, dunkles Rosa unter weichem Daunenschleier. Eine rauhe, warme Erregung durchströmte mich und ließ das Organ noch härter werden. Ich hätte sie gewaltsam nehmen können, so drängend war das Gefühl.
    Aber nein, diesmal nicht.
    Ich kam an ihre Seite, drehte ihr Gesicht zu mir herum und nahm ihre Küsse entgegen, langsam, unbeholfen, tastend. Ich fühlte, wie sie ein Bein an meines drückte und wie ihre Hände über mich hinwegstrichen, die Wärme unter meinen Achseln suchten und das feuchte Haar dort unten an diesem Männerkörper, dicht und dunkel. Es war mein Körper, und er war für sie bereit und wartete. Es war meine Brust, die sie berührte und deren Härte sie offenbar genoß. Meine Arme, die sie küßte, als sei ihre Kraft etwas Kostbares.
    Die Leidenschaft in mir verebbte leicht, nur um im nächsten Augenblick wieder erhitzt zu werden, wieder zu ersterben, zu warten und sich von neuem zu erheben.
    Kein Gedanke ans Bluttrinken kam mir in den Sinn, überhaupt kein Gedanke an das donnernde Leben in ihr, das ich zu einer anderen Zeit wie einen dunklen Trunk hätte verzehren können. Statt dessen duftete der Augenblick nach der weichen Wärme ihres lebendigen Fleisches. Und es war eine abscheuliche Vorstellung, daß irgend etwas sie verletzen, daß irgend etwas das einfache Mysterium, das sie war, verunstalten könnte - das Mysterium ihres Vertrauens und ihres Verlangens und ihrer tiefen, gewöhnlichen Angst.
    Ich ließ meine Hand zu der kleinen Pforte hinuntergleiten; wie traurig und betrüblich, daß diese Vereinigung nur so begrenzt, so kurz sein würde.
    Und dann, als meine Finger sanft den jungfräulichen Eingang erforschten, da geriet ihr Körper in Brand. Ihre Brüste schwollen mir entgegen, und ich fühlte, wie sie sich öffnete, Blütenblatt um Blütenblatt, derweil ihr Mund an meinem Mund immer härter wurde.
    Aber die Gefahren - waren sie ihr gleichgültig? In ihrer neuen Leidenschaft schien sie keine Bedenken mehr zu kennen und war völlig in meiner Gewalt. Ich zwang mich, innezuhalten, die kleine Hülle aus der Verpackung zu

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