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Chronik der Vampire 08 - Blut und Gold

Chronik der Vampire 08 - Blut und Gold

Titel: Chronik der Vampire 08 - Blut und Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Rice
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gemacht. Sie war reicher denn je.
    »Ich bin viel glücklicher«, sagte sie leise, wobei sie mich ansah. »In der Tat bin ich ein ganz anderer Mensch, denn ich erlebe nun eine Freiheit, wie ich sie mir nie hätte vorstellen können.« Ihre Augen betrachteten Amadeo und mich begehrlich. Ich konnte ihr Verlangen spüren, fühlte, als sie uns ansah, dass sie eine andere Art der Vertrautheit suchte, und dann trat sie zu mir, umarmte und küsste mich.
    Ich schob sie schnell zurück, aber daraufhin schlang sie ihre Arme um Amadeo und küsste ihn auf Mund und Wangen. Sie zeigte auf das Bett, dabei sagte sie mit Wärme: »Ganz Venedig rätselt über meinen Zaubermeister und seinen Lehrling. Und ihr beide besucht mich, sonst niemanden!«
    In meinen Augen konnte sie lesen, wie sehr ich sie liebte und dass ich nun die Grenzen des Anstands übertreten würde, wenn sie es nicht ausdrücklich untersagte. Ich ging an ihr vorbei zum Bett und ließ mich darauf nieder. Nie zuvor hatte ich mir diese Freiheit herausgenommen, aber ich wusste, was sie dachte. Wir blendeten sie, sie vergötterte uns. Und wie entzückend sie in ihren seidenen Gewändern und dem kostbaren Schmuck war! Sie setzte sich neben mich und schmiegte sich an mich. Was sie auch in meinen Augen sehen mochte, es machte ihr keine Angst.
    Amadeo war verdutzt, setzte sich aber dann zu Biancas Rechter nieder. Obwohl er vorher genug getrunken hatte, konnte ich nun seinen Blutdurst spüren, aber auch, dass er ihn tapfer bekämpfte.
    »Komm, lass dich küssen, mein Juwel«, sagte ich und tat es sofort, zählte dabei auf das gedämpfte Licht und meine süßen Worte, die sie betäuben sollten, und natürlich sah sie nur, was sie sehen wollte – nicht ein entsetzliches Etwas, das über ihre Vorstellungskraft ging, sondern einen geheimnisumwitterten Mann, der ihr einen unbezahlbaren Dienst erwiesen und ihr so Reichtum und Freiheit geschenkt hatte.
    »Dir wird nichts mehr geschehen, Bianca«, sagte ich, »nicht, solange ich hier bin.« Ich küsste sie immer wieder. »Steh mir zur Seite, wenn ich demnächst wieder Gästen mein Haus öffne; die Tafel und die Unterhaltung sollen noch glanzvoller werden. Hilf mir, ein Fest zu geben, wie es Venedig vielleicht nie prächtiger gesehen hat. Wir wollen Theaterspiel und Tanz veranstalten! Hilf mir, dass die Säle von Gästen überquellen.«
    »Ja, Marius, gerne«, murmelte sie schläfrig, ihr Kopf ruhte schwer an meiner Schulter. »Mit großer Freude.«
    »Du kannst Geld ausgeben, so viel du willst. Vincenzo wird deinen Anweisungen folgen. Sag mir nur, wann das Fest stattfinden soll.« Während ich sprach, sah ich ihr in die Augen, und dann küsste ich sie; zwar wagte ich nicht, ihr auch nur ein Tropfen meines Blutes zu schmecken zu geben, doch ich hauchte ihr meinen kalten Atem ein, und meine Begierde brannte sich in ihren Geist.
    Inzwischen hatte ich mir mit einer Hand unter ihren Röcken zu schaffen gemacht und streichelte mit den Fingern ihre süßen, geheimsten Stellen, was in ihr sofort unverhohlene Lust entflammte. Amadeo war ganz verwirrt.
    »Küss sie«, flüsterte ich ihm zu, »küss sie wieder.« Er gehorchte, und schnell war sie von seinen Küssen ganz überwältigt. Und als meine Finger sie fester und fordernder liebkosten und er sie immer heftiger küsste, färbte sie sich in höchster Lust blutrot und sank schließlich schlaff gegen Amadeos Arm. Ich löste mich sanft von ihr und drückte ihr einen züchtigen Kuss auf die Stirn, als ob damit alles ausgelöscht wäre.
    »Ruh dich aus«, sagte ich, »und denk dran, du hast von deinen bösen Verwandten nichts mehr zu fürchten; und ich bin für immer in deiner Schuld, denn du hast Amadeo am Leben erhalten, bis ich endlich kommen konnte.«
    »Ich war das?«, fragte sie. »Waren es denn nicht seine seltsamen Träume?« Sie wandte sich Amadeo zu. »Du sprachst immer und immer wieder von wundersamen Orten und von Männern, die dir sagten, du müsstest zu uns zurückkehren.«
    »Das waren nur Erinnerungen, mit Furcht vermischt«, sagte Amadeo leise. »Denn ehe ich in Venedig aufs Neue geboren wurde, war mein Leben hart und erbarmungslos. Du allein hast mich der tiefen Bewusstlosigkeit entrissen, die an der Schwelle zum Tode lauert.« Sie blickte ihn erstaunt an. Ich sah, wie sehr es ihn schmerzte, dass er ihr nicht sagen durfte, was er war.
    Aber sie nahm seine Worte hin und erlaubte uns, ihr wie tüchtige Kammerzofen die in Unordnung geratenen Kleider und Haare zu richten.
    »Wir

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