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Chronik einer Trennung (German Edition)

Chronik einer Trennung (German Edition)

Titel: Chronik einer Trennung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobi Thoy
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bleiben.“ , mehrmals sagte er die Worte vor sich hin, während es wieder verschwommen vor seinen Augen wurde und er seine Worte fast blind in die Tastatur eingeben musste.
     
    „Ich wäre froh und glücklich, wenn ich dir irgendwann wieder ein wenig vertrauen könnte, aber nach so einer eiskalten Dusche braucht es Zeit.
    Lange habe ich es geschafft meine Tränen zurückzuhalten, aber ich kann nicht mehr. Ich bin endgültig am Ende. Es gibt kein vor, noch ein zurück. Ich bin ein Fall für die geschlossene Anstallt… ich muss in eine Gummizelle. Weiß mich ein!
    Ich hätte dich an diesem Wochenende gebraucht , mehr noch als jemals zu vor. Es war das schlimmste Wochenende meines Lebens!“
     
    Wenn sie nur am Sonntag da gewesen wäre. Er konnte seine Gedanken nicht davon lassen wie glücklich alle wären, wenn sie am Sonntag bei ihm gewesen wäre.
    Alles um ihn herum war verschwommen . Er wischte sich die Tränen mit seinem Pullover, einen Pullover den Maria ihm geschenkt hatte, ab. Der Pullover, er war das das einzige was ihm von ihr geblieben war.
     
    „Du weißt gar nicht wie schlecht mir am Wochenende war und jetzt fühl ich mich auch beschissen. Die ganze Situation nimmt nicht nur dich mit.“
     
    Das war das, was Maria in ihrer nächsten Mail geschrieben hatte.
    Ihr war am Wochenende schlecht, so wie ihm, und jetzt ging es ihr auch schlecht, so wie ihm. Er hätte die Lösung gehabt, wie es ihnen beiden besser ging: Sie hätte zu ihm kommen müssen, und das hätte sie auch gemacht, wenn nicht jemand anders sie davon abgehalten hätte: Andreas! Einen Namen ab den er ab jetzt nicht mehr denken wollte, weil er nur noch Hass empfand, wenn der Name erwähnt wurde. 
     
    „Du hast keine Ahnung wie schlecht mir am Wochenende war! Du hättest dich mit mir verabreden müssen, dann wäre es uns beiden besser gegangen und wir wären wieder glücklich gewesen, aber nein, du hast dich mit Andy getroffen. Ich hasse diesen Andy…“
     
    Er hatte doch wieder an Andreas gedacht und der Hass war wieder hochgekommen und auch der Betrug den sie beide, Maria und Andreas, an ihm verübt hatten und die damit verbundene Wut auf Maria und die Bilder und alles was damit noch zu tun hatte.
    Tage, Wochen, Monate – immer länger hatten sie sich in seinem Gedanken getroffen, hatten sie es miteinander getrieben, und während er mit ihnen zusammen saß, so getan als wäre nichts.
    Er bekam einen weiteren Wein krampf. Sein Leben bestand nur aus Lügen, einem Lügengebäude, von anderen gebaut, was nun zusammengekracht war, weil sie es nicht mehr ausgehalten hatten. Doch jetzt wollte er die ganze Wahrheit und er würde solange weitermachen, bis er sie auch bekam. Er hatte gelitten, Todesängste durch gestanden und konnte nichts für die Schule lernen! Heute hatte er die schlimmste Nachricht seines Lebens bekommen und alles zu seiner völligen Verwunderung, überlebt, nun wollte er die Wahrheit wissen.
     
    „Wie oft, wie lange, wann und wo habt ihr euch getroffen? Ich will jedes Detail erfahren! Sag es mir!“
     
    Die Antwort von Maria ließ nicht lange auf sich warten. Erwartungsvoll, dass sie endlich sagte wie lange sie ihn schon hinterging, bis sie es am heutigen Tag nicht mehr aushielt, öffnete er die E-Mail.
     
    „Bei allem Respekt, es geht dich wirklich nichts an. Ich darf auch eine Privatsphäre haben. Ich habe dir meine Unterstützung angeboten, ich hoffe du wirst sie annehmen. Mir geht es beschissen. Sag mir bescheit, wenn du mich brauchst. Mehr habe ich nicht zu sagen. Ich geh ins Bett.“
     
    Sie sagte es ihm nicht. Sie ließ ihn mit seinen Bildern alleine, seinem Gefühl nun schon seit Beginn ihrer Beziehung betrogen wurden zu sein.
    Sie interessierte sich einfach nicht für seine Gefühle, das hatte sie nie getan . Er hingegen interessierte sich für ihre Gefühle und nahm auch jetzt noch darauf Rücksicht und schrieb ihr nicht mehr, auch wenn alles in ihm nach der Wahrheit schrie oder irgendeiner Antwort.
    Für diesen Abend würde er sie in Ruhe lassen und sie über alles nachdenken lassen. Vielleicht würde er sie morgen noch einmal umstimmen können, wenn er sie bat ihn noch ein letztes Mal zu umarmen und er sich von ihr noch einen letzten Kuss wünschte, und er sie so leidenschaftlich küssen würde wie nie zuvor, und er sie damit wieder für sich gewann.
    Für heute würde er sie in Ruhe lassen, aber nicht so Andreas , von dem er fast wusste, dass er seine E-Mails gelesen hatte, dass er die ganze Zeit vor dem

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