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Chronik einer Trennung (German Edition)

Chronik einer Trennung (German Edition)

Titel: Chronik einer Trennung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobi Thoy
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bestimmt nichts dagegen haben, wenn ich ein paar Freunde mitbringen würde“, mit diesen Worten schaute er Maria erwartungsvoll an. Er hat sie zum ersten Mal als seine `lockere` Freundin bezeichnet, nicht mehr als seine `feste` Freundin. Ihre Reaktion blieb aus. Stattdessen sah Christian erst jetzt, dass Andreas die ganze Zeit ihre Hand unter dem Tisch fest hielt.
    Das Blut schoss ihm in den Kopf und seine Augen füllten sich mit Tränen. Er drehte sich zum Fenster, damit sie es nicht sahen. Maria und Andreas unterhielten sich weiter, als wäre nichts geschehen. Christians Herz schlug schneller und schneller. Er hatte Bilder in seinem Kopf, die ihn an den Rand des Wahnsinns trieben.
    Er verspürte Schmerzen im ganzen Körper und wusste nicht ob sie psychischer oder physischer Natur waren. Sie waren ein Paar, sie waren wirklich ein Paar, wirklich und wahrhaftig.
    Minutenlang kämpfte Christian mit einem Heulkrampf, in dem er versuchte sich vorzustellen, dass er ganz woanders war, an einem besseren Ort. Das wollte nicht funktionieren.
    In der Realität zurück , wollten Andreas und Maria gerade aufstehen und sich von ihm verabschieden. Sie hatten, während er geistig abwesend war, etwas von `Bäcker` gesagt. Ohne zu wissen was mit ihm geschah, stand Christian auch auf und folgte den beiden mit hastigen Schritten. In diesem Moment dachte er nicht wirklich nach, sondern ließ sich von seinen inneren Stimmen leiten. Es war, als wäre das Leben um sie drei herum stehen geblieben, als wären alle anderen von einem unsichtbaren Schleier bedeckt. Christian sah nur noch die zwei Personen vor ihm, die sich wie in Zeitlupe Richtung Haupteingang bewegten. Sie bemerkten ihn nicht, und dabei erklangen seine eigenen Schritte in seinem Kopf doch so laut wie eine Kirchenglocke. Es kam Christian vor, als hätte diese Verfolgung stundenlang gedauert, obwohl sie in Wirklichkeit nicht länger als ein paar Minuten war.
    An der Tür merkten Andreas und Maria, dass etwas nicht stimmte und drehten sich fast gleichzeitig um. Christian starrte sie mit seinen glasigen Augen an und kam einen Schritt näher. 
    „ Wie ist es dazu gekommen?“, fragte er völlig außer Atem, als wäre er gerade eine Marathon-Strecke gelaufen.
    Maria und Andreas tauschten Blicke aus. Sie schienen die Frage nicht verstanden zu haben.
    „Wie ist es dazu gekommen? Ich habe das Recht die Wahrheit zu erfahren! Das ist Mindeste, was ich verdient habe“, schrie Christian plötzlich auf.
    Andreas nahm sprac hlos Marias Hand, öffnete die Tür und führte sie die Treppe zum Ausgang hinunter. Christian folgte ihnen nach unten. In dem Zustand geistiger Verwirrung, in dem er sich befand, merkte er nicht, wie er kurz vor der letzten Stufe stolperte und auf die Knie fiel. Es tat weh, doch es war ihm völlig gleichgültig. Als er sich aufhob, waren die Verfolgten schon auf dem Bürgersteig. Er holte sie schnell ein und stellte sich ihnen in den Weg.
    „ Ich will ins Gesicht gesagt bekommen, wie es dazu gekommen ist! Ins Gesicht!“, Christian zeigte mit dem Finger auf seine Nase.
    Es hat te schon geklingelt, die nächste Stunde hatte angefangen. Die Schüler die ihre Pause auf dem Raucherschulhof verbrachten, mussten ihre Zigaretten löschen und sich hastig in ihre Klassenräume begeben. Viele blieben interessiert stehen, als sie Christian, Andreas und Maria bemerkt hatten. Einige lächelten Christian aufmunternd zu und riefen: „weiter so“.
    Christian hörte es jedoch nicht. Blut pochte in seinen Ohren, sein Blick war starr auf Andreas gerichtet.   
    „Was willst du von mir hören?“ , entgegnete Andreas nun etwas lauter als zuvor.
    „ Willst du von mir hören, dass ich mich in Maria verliebt habe? Bitte schön, jetzt hast du es gehört.“
    Christians Augen wanderten entsetzt und entrüstet zu Maria.
    „Und, hast du dich auch in ihn verliebt?“
Maria sagte nichts und guckte ihn nur hasserfüllt an.
    „ Erstens habe ich dir schon einmal eine Antwort darauf gegeben und zweitens geht dich das eigentlich nichts an. Vor einer Woche habe ich noch gedacht: „Oh Gott, was habe ich dir nur angetan“, und wollte dir alles erklären. Inzwischen denke ich einfach nur, dass du das nicht verdienst.“
    „ Ich habe verdient die Wahrheit zu erfahren! Mir hast du nie gesagt, dass du mich liebst, ihm sagst du das schon nach einer Woche!“, schrie Christian ihr entgegen.
    Marias Aug en verengten sich zu schlitzen.
    „ Wie bitte? Du sagst mir etwas von einer Woche? Ich habe

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