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Chronik einer Trennung (German Edition)

Chronik einer Trennung (German Edition)

Titel: Chronik einer Trennung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobi Thoy
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Situation kommen sollte, auf die er nicht vorbereitet war, würde er dieses positive Gefühl behalten, doch dem war nicht so.
     
     
    Ein wunderschöner Augenblick
     
    Es war nach der Mittagspause am nächsten Tag, ein Mittwoch, als Andreas alles wieder zerstörte, was Christian sich versucht hatte aufzubauen. All die Wut war wieder in ihm hoch gekommen. Andreas war nicht zur letzten Schulstunde erschienen. Er war in der Mittagspause einfach gegangen und zwar mit Maria zusammen, und danach war er nicht wieder gekommen.
     
    „Jetzt bist du endgültig zu weit gegangen.
    Na, wie war's?
Warum warst du denn nicht in der letzten Stunde, hm?
Diese Antwort kennen wir wohl beide.
    W as habt ihr beiden denn schönes gemacht?
    Wie war es denn mit meiner Ex-Freundin, Arschloch?“
     
    Er wusste was die beiden getan hatten und das nach nur so wenigen Tagen. Sie nahmen einfach keine Rücksicht auf ihn.
    Nach dem er Andreas diese E-Mail geschickt hatte, wusste er, was weiter zu tun war: Er musste nur dafür sorgen, dass er nicht wieder seine Stimmung wechselte und sich erweichen ließ, von den E-Mails die Andreas ihm schreiben würde, in denen bestimmt stand, er habe für ihre nächste Klausur lernen müssen. Er würde diese Mails gar nicht erst lesen. So würde er es machen, und dann konnte er in Ruhe seinen Plan ausführen.
     
    * * *
     
    Donnerstag, Klausurtag. Die Zeit war gekommen: Jeder, endgültig jeder, am liebsten die ganze Schule, sollte sehen wie sehr er litt, Höllenqualen litt unter der Trennung. Wie sehr Maria ihn verletzt hatte und das es nichts gab, was ihn aufheitern konnte. Und alle die das sahen, sollten Maria und Andreas noch mehr hassen, für das was sie ihm angetan hatten.
    Er setzte sich in den Flur, die Beine von sich gestreckt, die Augen starr auf die Wand gerichtet, seine Mundwinkel hingen krampfhaft nach unten. Er versuchte Tränen herauszupressen, das schaffte er nicht g anz, aber wenigstens ein wenig feucht sahen seine Augen aus. Jeder konnte es sehen. Jeder sah wie unglücklich er war und sie wussten auch warum, ja, damit würden sie Maria noch mehr hassen, sie würden sagen:
    „ Och, der Arme, guck ihn dir doch mal an. Das hat die Schlampe ihm angetan und zwar mit seinem besten Freund!“
    Er ging als letzter in den Klausurraum. Es hatte schon geklingelt und alle sahen wie er die Klasse betrat, sogar Frau Bendler. Er sah die aufmunternden Blicke in seine Richtung.
    Ja, es hatte funktioniert, alle waren auf seiner Seite, jetzt mehr denn je. Maria und Andreas würden das zu spüren b ekommen.
    D as war wenigstens ein kleines Glücksgefühl, was ihm vielleicht bei der Klausur helfen konnte. Doch das war erst der erste Teil seines Plans.
    Nach der Klausur wollte Christian zum zweiten Teil seines Plans übergehen. Er wollte Maria und Andreas in ein Gespräch verwickeln und dann… so genau wusste er das selbst nicht.
    Und so machte er sich , nachdem er die Klausur nicht wie üblich als Letzter beendet hatte, auf die Suche nach den Beiden. Sie saßen an einem der Tisch gegenüber vom Lehrerzimmer. Eine Mischung aus Wut und Trauer überkam ihn: es waren nicht einmal zwei Wochen vergangen, seit dem Tag, an dem Maria per Mail Schluss machte, und sie saß schon mit ihm alleine an einem Tisch! Nein, er konnte sie nicht unbestraft davon kommen lassen! Er musste sich rächen, für alles was man ihm angetan hatte! Aber zuerst wollte er die ganze Wahrheit erfahren.
    Er ging zu dem Tisch und setzte sich wortlos auf einen dritten Stuhl, der noch unbesetzt war.
    Maria und Andreas begrüßten Christian recht verwundert. Es machte nicht gerade den Eindruck, als ob sie sich über seine Anwesenheit freuten.
    Christian konnte nur ein kurze s „Hi“ aus sich herauspressen, danach herrschte ein peinliche Stille zwischen ihnen. Christian wusste nicht genau, was er sagen sollte, wie er anfangen sollte.
    Andreas erkundigte sich freundlich , wie denn der Besuch bei seinem Therapeuten verlaufen sei.
    Christian erzählte in abgehackten Sätzen, über die Stunde beim Therapeuten. Ein bisschen hatte er ihnen schon in den E-Mails beschrieben, die er am Dienstag, nach der Therapiestunde, an sie geschrieben hatte.
    „Vielleicht wollt ihr mich ja das nächste mal begleiten ?“, meinte Christian schließlich.
    „Dann könnt ihr ihm beschreiben, was ihr für einen Eindruck ihr von mir habt.“
    „Das können wir gerne machen. Meinst du, dem Arzt würde diese Idee gefallen?“, interessierte sich Andreas.
    „ Er wird

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