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Chroniken der Dunkelheit - 01 - Eisdrache

Chroniken der Dunkelheit - 01 - Eisdrache

Titel: Chroniken der Dunkelheit - 01 - Eisdrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. J. Lake
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könne sie nicht glauben, was sie sah. Der schimmernde silberne Handschuh und die kristallene Klinge verblassten schon wieder, bis nur noch ein schwacher Schein um die Hand davon übrig war.
    »Wie hast du das gemacht?«, fragte Adrian.
    »Keine Ahnung«, erwiderte Elsa. Sie öffnete und schloss die Finger, bis der letzte Schimmer erloschen war. »Ich … ich hielt es plötzlich in der Hand. Dabei weiß ich doch gar nicht, wie man damit kämpft.« Sie lachte nervös auf. »Zum Glück wussten die Diebe das nicht!«
    »Du musst es lernen«, sagte Adrian. »Wenn die Gefahr, in der wir uns befinden, wirklich so groß ist, wie Aagard meint, brauchst du es womöglich noch.«
    Elsa blickte auf ihre Hand hinunter und schwieg.
    »Aha, man ist wach und unternimmt eine Wanderung im Mondschein«, sagte eine Stimme aus dem Dunkel. Adrian machte einen Satz. Cluaran trat in den Schein des Feuers, den Kasten mit der Harfe auf dem Rücken. Als er sah, dass jemand seinen Ranzen geöffnet und den Inhalt auf dem Boden verstreut hatte, blieb er stehen. »Was soll das?«, fragte er scharf. »Warum wühlt ihr in meinen Sachen?«
    »Wir wurden von Dieben angegriffen«, sagte Adrian. »Ich suchte nach einer Waffe.«
    »Dann hast du vergeblich gesucht«, erwiderte Cluaran. »Ich nehme mein Messer und meinen Bogen immer mit.« Dass die Kinder um ihr Leben gekämpft hatten, schien ihn nicht weiter zu interessieren. Doch dann winkte er sie zum Feuer und setzte sich selbst im Schneidersitz davor.
    »Erzählt mir, was passiert ist«, forderte er sie auf. Er betrachtete Elsa aufmerksam. Seine Augen glänzten schwarz wie die Nacht. »Ich will alles wissen.«
    Adrian berichtete mit wenigen Worten von dem Überfall. Von seiner Gabe als Dunkelauge und dem Schwert sagte er nichts. Aagard hatte sie ermahnt, niemandem zu trauen, und er sah keinen Anlass, warum er Cluaran von den unwillkommenen Fähigkeiten erzählen sollte, die sie seit dem Sturm so überraschend entwickelt hatten. Der Sänger hörte ihm stumm zu und warf nur Elsa ab und zu einen Blick zu, die schweigend dasaß und sich abwesend die Hand rieb.
    Als Adrian zu Ende gesprochen hatte, musterte Cluaran die beiden eindringlich. »Ihr habt die Diebe nur mit zwei Fackeln in die Flucht geschlagen?«
    Adrian meinte, spöttische Skepsis aus seiner Stimme herauszuhören. »Es war genau so, wie ich Euch gesagt habe«, erwiderte er kurz angebunden.
    »Und du bist nicht verletzt, Elsa?«, fragte Cluaran.
    Elsas ruhelose Finger erstarrten und sie hob den Kopf und schüttelte ihn. Es sah fast aus wie ein Schulterzucken. Adrian sah sie an. Sie sollte bloß nichts von dem Schwert erzählen. Sie erwiderte den Blick des Sängers. »Nein. Es war genau so, wie Adrian gesagt hat.«
    Cluaran starrte eine Weile ins Feuer, dann sagte er: »Ich habe das Gefühl, dass ich euch noch eine Weile begleiten sollte. Ihr stammt beide aus den Königreichen im Osten, sagt ihr? Wenn ihr Dunmonia und Wessex durchqueren wollt, braucht ihr Schutz. Ihr scheint die Gefahr förmlich anzuziehen.«
    »Wir kommen sehr gut allein zurecht«, erwiderte Adrian heftig. Einen Augenblick wünschte er, sie hätten dem Sänger von dem Schwert erzählt, damit er sie nicht weiter wie hilflose Kinder behandelte. »Heute Abend haben wir Euch auch nicht gebraucht!«, fügte er hinzu.
    »Ihr hattet Glück, das ist alles. Wollt ihr euch die ganze Reise lang auf euer Glück verlassen?«
    »Cluaran hat recht«, sagte Elsa unerwartet. Adrian sah sie stirnrunzelnd an, doch sie fuhr an ihn gerichtet fort: »Wir mussten Aagard versprechen, dass wir Cluaran um Hilfe bitten würden und er kennt den Weg besser als du!«
    Jetzt runzelte Cluaran seinerseits die Stirn. »Was musstet ihr Aagard versprechen?«
    »Dass wir Euch um Euren Schutz bitten würden«, wiederholte Elsa unerschrocken. »Im Namen dessen, der nie starb.«
    Cluaran sprang auf. Seine Augen funkelten. Er wirkte auf einmal viel größer und Elsa wich unwillkürlich zurück.
    »Das hat er gesagt?«, rief er.
    Elsa nickte. Vor Angst konnte sie nicht sprechen.
    »Wisst ihr, von wem er sprach? Sagt mir die Wahrheit.«
    Elsa schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Ich auch nicht«, sagte Adrian.
    Cluaran musterte sie und die Wut wich aus seinem Blick. Adrian hätte gern gewusst, warum es für ihn so wichtig war, dass sie es nicht wussten. Der Sänger drehte sich abrupt um und ging auf die andere Seite des Feuers.
    »Ich habe euch doch schon gesagt, dass ich bei euch bleiben werde«, sagte er mit abgewandtem

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