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Chroniken der Dunkelheit - 03 - Feuerkreis

Chroniken der Dunkelheit - 03 - Feuerkreis

Titel: Chroniken der Dunkelheit - 03 - Feuerkreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. J. Lake
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umstimmen.
    »Ich danke Euch für Euer freundliches Angebot«, sagte er. »Die Gastfreundschaft gibt uns in diesen Zeiten Mut. Ich hoffe, dass wir einander wieder auf der Straße begegnen – doch heute werden wir hier übernachten.«
    Er legte Elsa die Hand auf die Schulter, und Elsa versuchte so auszusehen, als könne sie keinen Schritt mehr laufen. Die anderen Reisenden brachen auf und Menobert und die beiden Frauen drehten sich noch ein paarmal um und winkten. Cluaran sah ihnen nach, bis sie außer Sichtweite waren, dann schulterte er seinen Ranzen.
    »Wir sind vor nicht einmal einhundert Schritten an einem Weg vorbeigegangen, der in den Wald führt«, sagte er. »Bestimmt leben dort Köhler, die uns mehr über diese Brände sagen können: ob sie von Räubern gelegt oder von einem Blitz verursacht wurden. Loki könnte für beides verantwortlich sein. Kommt!«
    Er schritt bereits voraus und Elsa lief hinterher.
    »Wartet!«, rief Adrian. »Was ist, wenn das Feuer noch brennt?«
    »Dann können wir gleich denen helfen, die in Not geraten sind«, erwiderte Cluaran, ohne sich zu Adrian umzudrehen.
    »Wenn es dafür nicht zu spät ist«, brummte Cathbar, folgte ihm aber zusammen mit Adrian. Eolande hatten sie zwischen sich genommen.
    Der Abend war noch nicht angebrochen, doch der Himmel war schon den ganzen Tag über grau und zwischen den Bäumen war es fast dunkel. Elsa sah keine Nadelbäume wie in Frithas Wald in Schneeland, sondern Eichen, Ulmen und auch Linden, deren Blätter in dicken Knospen schlummerten. Das alte Laub unter ihren Füßen hatte sich bereits zu Mulch zersetzt. Bei dem Weg, den Cluaran gesehen hatte, handelte es sich um eine Spur, die sich zwischen den Bäumen hindurchwand und nur an dem kaum merklich niedergetretenen Mulch zu erkennen war. Doch Cluaran folgte ihr zielstrebig. Einmal blickte er zurück, um sich zu vergewissern, dass die anderen ihm folgten, und Elsa bemerkte sein zufriedenes Gesicht. Er schien sich in dieser düsteren Umgebung wohler zu fühlen als auf der Straße. Auch Eolande wirkte lebhafter als seit Tagen. Sie sagte zwar nichts, sah sich aber durchaus aufmerksam um. Cathbar führte sie weiter am Arm, doch sie ging mit festeren Schritten, und nach einer Weile ließ er sie los.
    Unbeirrt folgte Cluaran dem Pfad zwischen den ewig gleichen Bäumen. Elsa meinte, den Rauch stärker zu riechen, allerdings war die Luft klar und ein Feuer war weder zu sehen noch zu hören. Man hörte gar nichts. Menobert hatte gesagt, im Wald gebe es viele Bären und Wildschweine, aber Elsa vernahm nicht einmal Vogelgesang.
    »Kannst du hier irgendwelche Tiere aufspüren?«, fragte sie Adrian leise. Er hatte seit einer Weile einen abwesenden Blick, aus dem sie schloss, dass er in Gedanken nach anderen Lebewesen suchte, durch deren Augen er blicken konnte.
    »Nicht in der Nähe«, sagte er. »Weiter weg gibt es welche, die ungefährlich sind – ich glaube Hirsche. Aber sie haben Angst, Elsa. Ich weiß nicht, wo es brennt, aber das Feuer hat ihnen einen gehörigen Schrecken eingejagt.«
    »Ich fürchte nicht die Tiere.« Cathbar hatte sie eingeholt, und Elsa sah, dass er das längliche Paket in der Hand hielt, dass er in Alebu auf dem Markt gekauft hatte. »In diesem Wald hausen wahrscheinlich Räuberbanden, und es ist kein Zufall, dass sie sich wie Unkraut vermehren, seit Loki wieder unterwegs ist.« Elsas Herz begann zu klopfen, denn sie ahnte schon, was als Nächstes kommen würde. »Ich weiß, dass du keine Waffe mehr hast, aber gut kämpfen kannst, Elsa – ich habe dich mit dem leuchtenden Schwert kämpfen sehen. Wir wissen nicht, ob die Banditen Lokis Knechte sind, aber ich bin fest davon überzeugt, dass wir kämpfen müssen. Bitte sehr.« Ein wenig rot im Gesicht drückte er Elsa das Paket in die Hand.
    In dem dicken Öltuch befand sich ein Schwert in einer Lederscheide. »Es hat nicht besonders viel gekostet«, sagte Cathbar, »aber die Klinge ist gut und es ist leicht.« Entschuldigend fügte er hinzu: »Ich sagte dem Schmied, es sei für einen Jungen.«
    Muss ich das jetzt tun – herumgehen wie ein Soldat, mit einem Stück Eisen am Gürtel? Ioneth – wo bist du? Doch Elsa bekam keine Antwort. Wortlos nahm sie das Schwert und unterdrückte ein Zucken, als der ungewohnte Griff ihre noch empfindliche Handfläche berührte.
    Cathbar nickte. »Gut. Wenn wir heute Abend haltmachen, kannst du damit üben.« Er zeigte ihr, wie sie die Scheide am Gürtel befestigen konnte, und schloss dann nach

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