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Chroniken der Dunkelheit - 03 - Feuerkreis

Chroniken der Dunkelheit - 03 - Feuerkreis

Titel: Chroniken der Dunkelheit - 03 - Feuerkreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. J. Lake
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wurde, stolperte er häufiger. Bald kostete ihn jeder Schritt Anstrengung. Daher hielt er den Blick beim Gehen starr auf die Füße gerichtet und wagte es nicht aufzusehen.
    Die Sonne stieg höher und nach einiger Zeit schienen auch die Männer zu ermüden. Als Adrian an einem besonders steilen Hang wieder ausrutschte, hinfiel und sich dabei die Handgelenke aufschürfte, ließen sie ihn liegen. Sie setzten sich und holten ihren Proviant heraus, obwohl der Mann mit dem Schnurrbart etwas von Zeitverschwendung murmelte. Adrian war todmüde. Dankbar lehnte er sich an einen Felsen und nahm von seinen Entführern ein Stück Fleisch und eine Flasche saures Bier entgegen. Wenigstens waren sie keine Barbaren. Vielleicht konnte er, wenn sich keine Gelegenheit zur Flucht ergab, mit ihrem Anführer über seine Freilassung verhandeln.
    Aber wenn er dafür verraten musste, wer er war?
    Gestärkt durch die kurze Pause marschierten sie weiter. Trotzdem war er über die Maßen erleichtert, als sie endlich den Gipfel des Berges erreichten. Er schickte seinen Blick aus. Zwar sah er am Fuß des Berges kein Lager, dafür aber Männer, die Feuer machten und frisch erlegte Vögel rupften. Wer waren diese Männer? Doch wohl kaum der plündernde Haufen, der die Straße in ein Morastfeld verwandelt hatte. Dafür wirkten sie viel zu ordentlich.
    Der Weg führte wieder bergab. Die Sonne hatte den Zenit bereits überschritten, da hörte Adrian in der Ferne Stimmen. Im nächsten Moment traten zwei bewaffnete Wächter hinter einem Felsen hervor und versperrten ihnen den Weg. Sie nickten, als sie die Männer erkannten, und der eine entfernte sich im Laufschritt. Die Entführer umrundeten mit Adrian einen letzten Felsvorsprung und gelangten auf eine ebene Wiese, auf der lärmendes Treiben herrschte.
    Das Lager war im Schutz einer senkrecht abfallenden Felswand um eine kleine Quelle errichtet worden, die ein Dutzend Schritte vor der Felswand aus dem Boden sprudelte. Überall saßen und standen Männer. Sie hielten Wache, schärften Waffen oder besserten Zelte aus. Die Zeltplanen bestanden aus Tierhäuten und Fellen, die mit eisernen Stiften im Boden verankert waren. Adrian sah sofort, dass hier keine Räuberbande lagerte und auch nicht das Gefolge eines lokalen Herrn. Hier lagerte das Heer eines Königs.
    Seine Entführer stießen ihn weiter und er taumelte vor Erschöpfung. Sie hatten ihm das Seil um den Bauch abgenommen, aber an Flucht war trotzdem nicht zu denken. Er hatte das Gefühl, dass seine Beine gleich unter ihm einknicken würden.
    »Ich bin froh, wenn wir den los sind«, sagte einer der Entführer und rieb sich den Arm an der Stelle, an der Adrian ihn getreten hatte.
    »Hoffentlich war nicht alles umsonst«, brummte der Mann mit dem Schnurrbart verdrossen. »Ich finde immer noch, er ist zu jung, um etwas zu wissen.«
    Während Adrian noch über diese Bemerkung rätselte, hatte der Mann ihn schon am Arm gepackt und zu dem größten Zelt geschoben. Am Eingang blieb er stehen und räusperte sich.
    »Herr?«, sagte er unerwartet respektvoll. »Ich bin’s, Viridogard. Ich bringe den Gefangenen.«
    Von drinnen antwortete jemand ungeduldig: »Führ ihn herein. Worauf wartest du noch?« Die Stimme klang gereizt und für Adrians Ohren seltsam vertraut. Der Mann mit dem Schnurrbart zog das Fell, das vor dem Eingang hing, zur Seite und stieß Adrian so heftig nach vorn, dass er in das Zelt hineinfiel. Drinnen saßen drei Männer um eine Truhe, auf der eine Karte ausgebreitet war.
    Eine Öllampe erfüllte den Raum mit Qualm, in dem ihre Gesichter nur undeutlich zu erkennen waren.
    »Helft ihm auf«, sagte der Mann mit der tiefen Stimme, offenbar der Anführer der Armee. Er war auch im Sitzen größer als die anderen und seine Stimme klang befehlsgewohnt. Die beiden Männer rechts und links von ihm erhoben sich, doch Adrian sprang rasch auf, bevor sie ihm helfen konnten, und starrte die schemenhaften Gesichter auf der anderen Seite der Lampe böse an. Die drei Männer lachten, dann sprach wieder der Anführer. Er klang unzufrieden.
    »Das ist doch noch ein Kind. Du brauchst einen ganzen Tag und bringst mir dann ein Kind?« Viridogard wollte etwas sagen, doch der Anführer schnitt ihm das Wort ab. »Du bekommst dein Geld, ich halte Wort. Warte draußen.«
    Der Mann mit dem Schnurrbart entfernte sich ehrerbietig. Der Anführer wandte sich an seine Gefährten. »Ich glaube nicht, dass der Junge uns helfen kann – und dann hätten wir wieder einen Tag

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